Landesverteidigung mit Schrott-Fliegern?

Von Alexander Müller veröffentlicht am 12. Februar 2012 | 4.645 mal gesehen

Endlich haben auch die Massenmedien gemerkt, worauf ich schon vor längerer Zeit hingewiesen habe. Der Bund will aus Spargründen Kampfflugzeuge einkaufen, die den Anforderungen unserer Luftwaffe nur bedingt genügen. Konkret geht es um den Gripen.

Der Gripen «erreichte in allen Missionen nie die minimalen erwarteten Anforderungen».

Die Details und die Einzelauswertungen dieses Luftwaffenberichtes vom November 2009 lassen kein gutes Haar am Gripen: Für Luftpolizei-Missionen erhielt er auf einer Skala von 0 bis 10 die Note 5,33. Mindestens eine 6 muss ein Jet erreichen, um die «minimalen erwarteten Fähigkeiten» zu erfüllen. Der Eurofighter kam im Bereich Luftpolizei auf 6,48, der Rafale auf 6,98.

Die künftigen Verbesserungen der Flugzeuge hat die Luftwaffe im Bericht bereits einkalkuliert. Doch auch der neue Gripen E/F, den die Schweiz beschaffen will (im Bericht als MS21 bezeichnet), erreichte in keinem der sechs getesteten Bereiche die Note 6. Für die Mission «Luftpolizei» erhielt der Gripen sogar die schlechteste Note. Vor allem wegen zu langsamer Abflugzeiten im Notfall (Note 4,7) und einer schlechten Ausdauerleistung (Note 3,8). (Quelle)

Das Einzige, was beim Gripen wirklich überzeugt ist der günstige Preis, zu dem dieser Schrott-Flieger angeboten wird. Ich finde es unerhört, dass die parlamentarische Sicherheitskommission ein solches Flugzeug gutheisst.

Unsere Politiker sollten endlich einmal wissen was sie wollen. Entweder wollen sie eine Armee, die ihren Auftrag erfüllen kann oder aber sie wollen sparen. Beides geht nicht!

Wenn Ueli Maurer die beste Armee der Welt will, dann sollte er sie auch mit den besten Waffen ausrüsten. Sogar die Türkei hat ja mittlerweile bessere Flugzeuge als wir. Das kann es ja wohl echt nicht sein oder?

Die beste Wahl zwischen Dassault Rafale, Grippen und Eurofighter wäre meiner Ansicht nach der Eurofighter gewesen. Wobei, keines der drei Flugzeuge wirklich überzeugt. Für die Schweiz besser geeignet, wäre die F-35 Lightning II. Diese kann auch senkrecht starten und landen. Die beste Wahl wäre jedoch der Luftüberlegenheitsjäger F-22 Raptor! Aber dieses Flugzeug können wir uns abschminken, denn die Amis geben es nicht her. Offenbar haben selbst die Isarelis bisher keine F-22 Raptor bekommen. Mit der F-22 und ein paar Tarnkappenbombern könnten die Israeli den Iran locker angreifen. Es wäre schon fast ein Sonntagsausflug. Jedenfalls hätten die Iraner kein ebenbürtiges Flugzeug, dass sie der F-22 entgegensetzen könnten.

Damit hat die iranische Luftwaffe übrigens etwas mit unserer Luftwaffe gemein. Auch unsere Luftwaffe hätte der F-22 nichts Ebenbürtiges entgegenzusetzen. Unsere Piloten würden im Falle eines Angriffs Selbstmordeinsätze fliegen, denn sie hätten kaum eine Chance. Eine Landesverteidigung wäre damit hinfällig. Aber Hauptsache der Bund hat etwas bei der Anschaffung von Schrott-Billig-Fliegern gespart. Vielleicht übt sich unser Bundesrat deshalb so oft im Kniefallen.

Naja, wir wären nicht die Ersten, die bei der Landesverteidigung den Trend verschlafen haben. Die Polen haben 1939 ihre Kavallerie gegen die deutschen Panzer in den Kampf geschickt. Natürlich war damit die Niederlage der Polen absehbar. Es gab einen regelrechten Blitzkrieg. Mit Pferden kann man nunmal nicht viel gegen Panzer ausrichten aber eben, manche Politiker lernen es nie. Landesverteidigung mit Schrott-Fliegern? weiterlesen

Raketen-Abwehrsystem

Von Alexander Müller veröffentlicht am 30. August 2010 | 4.047 mal gesehen

Luftwaffenchef Markus Gygax will ein Raketen-Abwehrsystem und sorgt damit in der Öffentlichkeit für Diskussionsstoff. Das VBS muss was die öffentliche Kommunikation anbelangt noch viel lernen. Es ist klar, dass sich Militärstrategen über künftige Bedrohungen Gedanken machen sollen und sich überlegen müssen wie und mit welchen Mitteln man diesen Gefahren am besten begegnet.  Doch ist es wirklich sinnvoll, wenn man diese Überlegungen gleich in den Medien verbreitet? Was will der Luftwaffenchef damit erreichen? Will  er, dass ihm die Öffentlichkeit den Job abnimmt und überlegt welche Gefahren drohen und welche Mittel benötigt werden um diese Gefahren abzuwenden?

Ich stelle mir die Aufgaben von führenden Militärs anders vor. Und zwar wie folgt:

  1. Sicherstellen, dass die Armee ihren Verfassungsmässigen Auftrag nach aktuellem Kenntnisstand in Bezug auf Bedrohungen etc. erfüllen kann und dafür ausreichend Mittel erhält
  2. Feststellen von noch nicht bekannten bzw. zukünftigen Bedrohungen und Gefahren
  3. Zusammen mit Experten abklären welche Gefahren akut und welche Gefahren weniger akut sind.
  4. Zusammen mit Experten feststellen wie und mit welchen Mitteln man diese Gefahren abwehren oder zumindest minimieren kann und ausarbeiten von Lösungsvarianten, damit die Politik einen Spielraum hat.
  5. Gespräch mit dem zuständigen Bundesrat suchen und ihn über die Situation informieren.
  6. Zusammen mit dem Bundesrat entscheiden welches Budget die Armee braucht, damit sie die ihr zugewiesenen Aufgaben erfüllen kann und die dringendsten Gefahren abwehren oder zumindest reduzieren kann.

Dann liegt der Ball beim zuständigen Bundesrat. Er muss seine Kollegen informieren und mit ihnen das weitere Vorgehen vereinbaren. Anschliessend geht es zu den zwei Sicherheitspolitischen-Kommissionen des Parlaments. Dort findet dann eine Diskussion darüber statt ob das Budget für die Armee bewilligt wird oder nicht.

Problematik:
Linksgrüne sehen praktisch nur eine Bedrohung, den Klimawandel. Sie fürchten den Klimawandel mehr als einen atomaren Angriff, wollen bei der Armee sparen und mehr Steuergelder für die Umweltindustrie einsetzen. Doch gerade der Klimawandel könnte zu bewaffneten Konflikten führen. Die übrigen Linken setzen auf Kooperation mit dem Ausland und wollen so Geld sparen. Die Gefahr bei Kooperationen mit dem Ausland liegt bei der Abhängigkeit von den Kooperationspartnern. Weiter muss abgeklärt werden wie sich eine solche Kooperation mit der Souveränität und der Neutralitätspolitik unseres Landes vertragen würde. Ich denke, dass hier sowohl die Souveränität auch die Neutralität leichtfertig aufs Spiel gesetzt würde. Politiker, die in die EU wollen dürften damit aber kein Problem haben.

Was die Luftwaffe angeht, muss meiner Ansicht nach nichts überstürzt werden, denn unser Land befindet sich nicht im Krieg und gehört auch nicht zu den Hauptzielen islamischer Fundamentalisten. Zunächst einmal gilt es sicherzustellen, dass die Armee ihre dringlichsten Aufgaben professionell erfüllen kann. Die Luftraum-Überwachung muss sichergestellt werden und die Luftwaffe muss ihre polizeilichen Aufgaben erfüllen können. In einem zweiten Schritt sind Massnahmen gegen feindliche Angriffe z.B. mit Raketen zu treffen. Dabei sollte man sich nicht auf politische Kooperationen mit anderen Staaten verlassen. Wenn es ernst wird, kann man sich nicht auf solche Kooperationen verlassen. Siehe das Schicksal der Tschechei und von Polen im zweiten Weltkrieg. Polen schickte seine Kavallerie gegen die deutschen Panzer, weil es nichts Besseres bzw. Moderneres zu bieten hatte. Die europäischen Staaten haben im zweiten Weltkrieg versagt. Der Sieg über Hitlerdeutschland ist vor allem den Amerikanern zu verdanken. Diese haben auch die Russen aufgerüstet.

Ich persönlich befürworte weiterhin eine Milizarmee. Milizsoldaten passen besser zu unserer Demokratie als Söldner. Die Armee unserer Demokratie ist im Gegensatz zu jener der amerikanischen Demokratie primär auf Verteidigung und nicht auf Angriff ausgerichtet. Eine zeitgemässe Bewaffnung ist sicherzustellen. Dabei sollte allerdings der rasante technologische Wandel im Auge behalten werden. Es macht keinen Sinn hunderte von Millionen in Schrott-IT zu investieren, wenn man das Gleiche mit günstigerer Software ebenfalls erreichen könnte. Moderne Offiziere sollten in der Lage sein einen Computer zu bedienen und feststellen können ob sie von IT-Menschen übers Ohr gehauen werden oder nicht. Meiner Ansicht nach steht und fällt die Verteidigung unseres Staates mit der Luftwaffe. Der Luftwaffe sollte folglich eine entsprechende Aufmerksamkeit zuteil werden. Um Kosten zu sparen kann die Armee verkleinert und an die aktuelle Sicherheitslage angepasst werden.

PS: Nach Angaben der Printmedien sieht Luftwaffenchef Gygax in den Taliban eine Bedrohung. Ich erachte die Taliban zurzeit nicht als Gefahr für unser Land. Sie haben keine Raketen, die unser Land erreichen können und sind zudem zurzeit noch mit den westlichen Truppen in Afghanistan beschäftigt. Selbst wenn die Taliban Pakistan unter ihre Kontrolle bringen sollten und sie damit die Kontrolle über Atomwaffen hätten, so müssten sich vermutlich zuerst noch Länder wie Indien und China fürchten. Diese beiden Länder wären jedoch wahrscheinlich in der Lage mit Pakistan fertig zu werden. Da sowohl Indien als auch China über Atomwaffen verfügen.

F-22 Raptor Stealthfighter

Amerikanischer Luftüberlegenheitsjäger mit Tarnkappeneigenschaft vom Typ F-22 Raptor. 
Unsere F/A 18 gehört bereits zum alten Eisen. (Für weitere Infos aufs Bild klicken)

Die Luftwaffe ist das Rückgrat der Landesverteidigung

Von Alexander Müller veröffentlicht am 25. Oktober 2009 | 3.297 mal gesehen

patrouille suisseDie Verteidigung der Schweiz steht und fällt mit der Luftwaffe. Die Schweizer Luftwaffe hat den Auftrag den Luftraum zu überwachen und Bedrohungen sowie Angriffe abzuwehren.

Wie wir spätestens seit den Bombardierungen ziviler deutscher Städte im zweiten Weltkrieg wissen, hängen Sieg oder Niederlage davon ab wer die Lufthoheit über einem Land inne hat. Wenn die Angreifer die Lufthoheit innehaben, können sie eine auf regulären Truppen basierende Militärmaschinerie lahmlegen. Wenn ein Land die Lufthoheit verliert, kann es weder seine Energieversorgung, seine Infrastruktur, seine Industrie noch seine Zivilbevölkerung umfassend schützen. Die Luftwaffe ist das Rückgrat der Landesverteidigung weiterlesen