Pornos für Schüler

Von Alexander Müller veröffentlicht am 18. September 2010 | 24.737 mal gesehen

erotik für schüler Die Jungsozialisten haben mit ihrer Forderung Schülern Pornofilme zu zeigen für Empörung gesorgt. Ich verstehe diese Empörung nicht. Damit alle Kinder die gleiche Chance auf eine richtige Aufklärung haben und Fehlentwicklungen vermieden werden können macht eine Aufklärung in der Schule Sinn. Sexfilme gehören zu dieser Aufklärung dazu.

Viele Eltern sind mit der Erziehung ihrer Kinder hoffnungslos überfordert und delegieren die Erziehung ihrer Kinder dem Staat. Die Erziehung übernehmen dann die Lehrer, die Polizei und die Justiz. Solche Eltern geben ihren Kindern Geld, damit sie sich ihr Mittagessen bei Mc Donalds holen oder sich eine Fertigpizza im Supermarkt kaufen können. Diese Eltern sind nicht in der Lage ihre Kinder aufzuklären, da sie ihr Leben selbst nicht im Griff haben. Andere Eltern könnten ihre Kinder zwar aufklären, tun dies aus religiösen oder psychischen Gründen jedoch nur mangelhaft. Einige von ihnen wurden vielleicht in ihrer eigenen Kindheit unfreiwillig vom Pfarrer aufgeklärt und tun sich deshalb schwer ihre Kinder aufzuklären.

Sich selbst überlassen suchen sich die Kinder ihre Informationen selbst. Sie finden diese im Internet. Heute kann man sich Sexfilme gratis vom Internet herunterladen. Zensursysteme und gesetzliche Vorschriften können das nicht verhindern. Schweizer Gesetze enden an der Schweizer Grenze, das Internet nicht. Kinder kennen sich mit den neuen Technologien oft besser aus als ihre Eltern. Wenn die Eltern das Heft in der Hand behalten und nicht der Sexindustrie überlassen wollen, müssen sie ihre Kinder aufklären oder von Fachpersonen aufklären lassen. Dazu gehört heutzutage auch die Aufklärung über Sexfilme. Wenn wir das nicht machen, müssen wir uns nicht wundern wenn Schüler eine Mitschülerin vergewaltigen und die Tat mit einem Handy filmen, wie dies in Oerlikon geschehen ist. Solche Dinge geschehen, wenn man Kinder nicht rechtzeitig und richtig aufklärt.

Eine CVP-Politikerin meinte, dass man Kindern Sexfilme nicht zumuten könne. Diese Ansicht teile ich nicht. Affenkinder schauen den älteren Tieren auch beim Sex zu ohne deswegen einen bleibenden Schaden davonzutragen. Sind Menschen diesbezüglich etwa empfindlicher als ihre nächsten Verwandten? Ich denke nicht. Manche Menschen sind nur etwas komplizierter und haben aus religiösen und ethischen Gründen ein verklemmteres Verhältnis zur Sexualität als Affen. Oder haben sie schon mal eine Affendame mit Burka gesehen? Ich nicht.

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12 Gedanken zu „Pornos für Schüler“

  1. Oijeeeee lieber Alexander,
    Sie haben von sowas keine Ahnung was die Erziehung anbelangt. Sonst würden sie nicht gleich alle in den gleichen Topf werfern.
    Wie wurden sie dann früher aufgeklärt als es noch kein Interent gab? Sind sie es überhaupt?

  2. Aber Dani, ich werfe doch nicht „alle“ in einen Topf. Oder ist für dich „viele“ identisch mit „allen“? An was hast du in der Schule bloss gedacht, als es um Mengenlehre ging?

    Mir geht es darum, dass Kinder unabhängig von ihrem Elternhaus möglichst gleiche Lebens- und Handlungschancen haben um ihre Lebensziele verwirklichen zu können. Da nicht alle Eltern ihren Kindern die gleichen Voraussetzungen bieten können, macht es Sinn, wenn der Staat benachteiligten Kindern hilft. Natürlich auf freiwilliger Basis, ich bin kein Freund von Zwangssystemen.

    Es gab einmal eine Zeit, da gab es in der Schweiz Verdingkinder, die wie Sklaven gehalten wurden und denen man mit primitiven Gemeinheiten, die Chance auf ein erfolgreiches Leben erschwert hat. Sowas darf es einfach nicht mehr geben. Wir brauchen keine Zweitklassengesellschaft. Für sowas muss man sich schämen, wenn man es zulässt.

    Bei ständischen Gesellschaften hatten Menschen mitunter ein hohes Ansehen obwohl sie Idioten waren und andere Menschen hatten ein schlechtes Ansehen obwohl sie hochintelligent waren. Gerade die Wirtschaft muss aber ein Interesse daran haben, dass kluge Menschen gefördert werden. Und wenn das die Eltern nicht können, weil sie z.B. selber kaum gebildet sind, dann sollte wenigstens der Staat dafür sorgen, dass sich kluge Kinder bilden können.

    Die Sexualität gehört zur Bildung dazu, da Menschen sexuelle Wesen und nicht einfach nur Rechenmaschinen oder Schreibmaschinen mit Speicherchip sind. Da wir in einer übersexualisierten Gesellschaft leben, ist es sinnvoll, wenn man mit den Kindern auch über solche Filme spricht und mit ihnen anschaut. Man lernt durch kritische Auseinandersetzung mit einem Thema und nicht durch die Tabuisierung eines Themas. Wer tabuisiert überlässt das tabuisierte Thema anderen. In diesem Fall würde man es ohne kritische Begleitung der Sexindustrie überlassen.

  3. Die Idee haltze ich für schwachsinnig. Ich entstamme einem nicht-religiösen Elternhaus, ich entstamme auch keiner besonderen ethnischen Gruppe, aber ich wollte mit 10 und sogar mit 12 einfach nichts über solche Dinge wissen. Ich war ein Spätzünder udn nicht der einzige in meiner Klasse. Wenn sowohl die Spätzünder als auch die Frühreifen in der Klasse zusammen mit Lehrern Pornos anschauen, wird das negative Folgen haben:
    – Mobbing der Spätzünder durch die Frühreifen aufgrund ihres Unwissens/Desinteresses
    – Verletzung der persönlichen Rechte der Spätzünder

    Wenn ein Kind nichts von den Dingen wissen will, darf man es nicht dazu zwingen, bis es reif genug ist. Und das Mobbing kann ich zu fast 100% voraussagen, ich wurde lange genug selbst gemobbt und habe auch andere Kinder fertig gemacht, um mich damit auszukennen. Zudem sidn Lehrer einfach keine Vertrauenspersonen mehr, ich habe keinen einzigen meiner Lehrer je ernst genommen. Bevor die Lehrer nicht halbwegs vertrauenswürdig sind, kann man solche Dinge von vornherein vergessen.

    Über Pornos reden? Ja, im Zuge des Aufklärungsunterrichts. Aber zeigen? Nein, nicht jedes Kind ist zur gleichen Zeit entsprechend entwickelt und jeder reagiert darauf anders.

    Und wäre ich Vater und ich würde erfahren, dass ein Lehrer meinem Sohn Pornos zeigt, würde ich mein Kind aus dieser Schule nehmen. Man konsumiert die Filmchen ja auch im privaten Raum und ich konnte ohne darüber zu sprechen eine „Pornokompetenz“ entwickeln.

  4. Martin, selbst Spätzünder können im Internet auf Pornografie stossen oder von Klassenkameraden via Handy auf Sexvideos aufmerksam gemacht werden. Bei diesen Leuten ist es besonders wichtig, dass man sie richtig aufklärt. Am besten indem man mit ihnen diese Filme thematisiert.

    Ich kenne kein Kind in dem von Ihnen geschilderten Alter, welches nichts von solchen Sachen wissen will. Die meisten Kinder sind neugierig. Meist sind es die Eltern, die sexuelle Dinge vor dem Kind verheimlichen wollen. Gerade dadurch verpassen sie dann im richtigen Moment die Aufklärung. Sie kommen dann erst auf die Welt, wenn die Tochter Schwanger ist oder man einen Anruf von jemandem erhält, der einem sagt, dass der Sohn jemanden geschwängert hat.

    Wenn Sie ihr Kind wegen sowas aus der Klasse entfernen, sind Sie ein dummer Vater. Ein Kind hat Schulkameraden. Man reisst ein Kind nicht einfach so aufgrund einer subjektiven Meinung aus seinem Freundeskreis! Genausowenig lässt man sein Kind aus religiösen Gründen vom Schwimm- und Turnunterricht dispensieren!!!

  5. Kinder sind neugierig, ja. Aber es kann durchaus sein, dass ein Pornofilm, der mit der ganzen Klasse konsumiert wird, dann trotz der Neugier ein bisschen zu viel ist.

    Ich erachte das, was heute in den Schuler als Lehrer herumläuft, zum Grossteil einfach nichts als richtige Vertrauenspersonen für Kinder. Das war bei mir auch schon der Fall und bei Freunden, die auf anderen Schulen untergebracht waren, ebenfalls. Sie würden es ja auch befremdlich finden, wenn z.B. ein Onkel ihres Kindes diesem Pornos vorführt, eben weil sie diese Person nicht als „passend“ betrachten.
    Erst muss sich etwas bei den Pädagogen tun, bevor über solche Sachen diskutiert werden sollte. Zudem konnte ich mich als Spätzünder ja auch normal entwickeln, obwohl ich durchaus noch zur Internetgeneration gehöre. Man geht einfach mittlerweile davon aus, dass Kinder absolut unselbstständig sind und bei jedem kleinen Schritt im Leben begleitet werden müssen. KLar gibt es Vergewaltigungen an Schulen, aber wie hoch der Anteil der Sexualstraftäter gemessen an der Gesamtzahl der Schüler? Da sollte meiner Meinung nach eher gezielt auf die eingewirkt werden, die bereits Anzeichen einer „Fehlentwicklung“ aufweisen.

    Man muss sich zudem auch eher fragen, wieso man 10-jährigen Pornos zeigen will, in einigen Landesteilen aber der Aufklärungsunterricht erst mit 14 erfolgt. In diesem Alter dürften einige Schüler bereits eigene Erfahrungen gesammelt haben, da kommt sowas absolut zu spät.
    Da fällt mi ein schönes Beispiel ein: Unser Zweitjahrstift hat letzte Woche in der Schule besuch von einem Mitglied irgendeiner Anti-AIDS-Stiftung bekommen. Die ganze Klasse, wohlgemerkt alle Schüler um die 18 rum, sollte über HIV usw. aufgeklärt werden. Prinzipiell nichts schlechtes, aber viel zu spät. Dass diese „Fachperson“ dann aber noch behauptet hat, dass HIV _nicht_ durch Blut übertragbar sei und deshalb ausschliesslich beim vaginalen Verkehr eine Gefahr bestünde, lässt tief blicken. Und wenn solche Leute von Bildungsinstituten beauftragt werden, will ich am liebsten gar nichts mehr mit staatlichen Schulen zu tun haben.

    Die ganze Abhandlung der menschlichen Sexualität ist vollkommen falsch in den Schulen integriert worden, wichtige Themen kommen zu spät, unsinnige Vorschläge bekommen mehr Aufmerksamkeit als das wirkliche Problem. „Pornokompetenz“ zu entwickeln ist ja schön und gut, aber bitte im Rahmen eines professionellen Aufklärungsunterrichts.

  6. Ich habe nicht geschrieben, dass man Zehnjährigen Pornos zeigen soll. Ich finde es durchaus sinnvoll, wenn man Schülern im Rahmen des Aufklärungsunterrichts einen Porno zeigt und diesen im Aufklärungsunterricht thematisiert.

    Es geht nicht darum ob ein Kind selbstständig ist oder nicht. Es geht darum, dass Kinder heute sehr leicht mit pornografischem Material konfrontiert werden. Da ich nichts von Pornoverboten und sinnlosen „Ja ich bin mindestens 18 Jahre alt“-Button halte, bin ich für die Thematisierung von Pornos im Aufklärungsunterricht. Darum geht es. Die genannten Button kann man ja auch anklicken wenn man unter 18 Jahre alt ist, daher ist das sinnlos. Ein Verbot von Pornografie wäre aber genauso sinnlos und total daneben. Wir leben nicht in Afghanistan! Viel eher soll der Umgang mit pornografischen Inhalten gelernt werden.

  7. Muss man wirklich in der Schule lernen, wie man mit Pornos umzugehen hat? Wenn ja, muss man diese wirklich zeigen? Ich mag mich nicht daran erinnern, dass mir bildlich gezeigt wurde, wie man masturbiert und wie der Geschlechtsverkehr genau abläuft, und trotzdem beherrsche ich heute beides. Man kann im Ethikunterricht ja auch darüber sprechen, dass Töten schlecht ist, ohne dass man gleich ein praktisches Beispiel zur Hand haben muss.
    Es geht ja nicht um ein Verbot, sondern darum, ob man Kindern eines gewissen Alters wirklich Pornos zeigen muss, um darüber zu sprechen. Vielleicht kann man auch nur Ausschnitte ziegen, die vielleicht nicht die drastischsten Szenen enthalten. Aber so wie sich die Idee bisher anhört, wird der ganze Film gezeigt, was aus meiner Sicht nicht in die Schule gehört.

  8. Martin, ich finde, dass es sinnvoll ist, wenn man das Thema Sexualität und Pornografie mit Schülern, die sich in der Pubertätsphase befinden, bespricht. Haben Sie schon die geschminkten Mädchen gesehen, die mit bauchfreien Tops, Bauchnabelpiercing und mit knappen Jeans, die ein Blick auf den Slip zulassen, gesehen? Glauben Sie nicht auch, dass eine solche äussere Erscheinung eine Wirkung auf die Mitschüler hat? Sexualität ist in der Pubertät ein wichtiges Thema und somit sollte es inklusive Pornos thematisiert werden.

  9. Wie will man mit Pornos aufklären? Diese Filme wurden ja nicht dafür gedreht. Nach einem Pornofilm weiss man nichts über Verhütung oder wie eine Befruchtung vor sich geht. Aber genau das muss man den jungen Leuten beibringen, denn ungewollte Schwangerschaften usw. sind ja das Problem. Die notwendigen Techniken „lernen“ sie dann schon selber.

    Hochwertige, speziell für die sexuelle Aufklärung produzierte Animationsfilme, wären besser.

    Die Jugend von heute ist in Sachen Sex nicht augeklärter als früher, jedoch aufgrund der Massenware Porno sexuell gestörter und das muss man nicht noch mehr fördern.

  10. Ich sehe das ebenfalls so: Pornos schaffen keine richtige Sexualaufklärung, sonder geben den Kindern ein vollkommen falsches Bild von der Sexualität. Es ist deshalb sehr wichtig, dass man die Kinder im Unterricht darüber aufklärt. Die Seite harri-wettstein.de/pornoforschung/ befasst sich übrigens mit diesem Thema sehr genau und sucht nach Möglichkeiten, um jenes den Jugendlichen korrekt zu vermitteln.

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