Fluglärmstreit

Von Alexander Müller veröffentlicht am 12. September 2010 | 2.908 mal gesehen

Südanflüge LufthansaHeute am Sonntagmorgen vom Balkon aufgenommene Südanflüge über dicht besiedeltem Gebiet. Auch ein deutsches Flugzeug war darunter. Ich bin mir beim Fotografieren wie ein Flakschütze vorgekommen. Am Anfang hatte ich noch etwas Mühe mit der Einstellung der Kamera und der Geschwindigkeit der Jets. Mit der Zeit hatte ich den Dreh raus und es gelangen mir immer bessere Fotos. Sie sind zwar noch nicht perfekt, aber ich übe weiter.

Wie konnte es passieren, dass die Schweiz mit ihrer Beschwerde bei einem EU-Gericht abblitzte? Lag es an der Befangenheit von EU-Staaten freundlich gesonnenen Richtern? Medienberichten zufolge wurde eine wichtige Studie zu spät eingereicht und deshalb vom Gericht gar nicht mehr berücksichtigt. Diese Studie hätte aufgezeigt, dass der Grossraum Zürich wesentlich dichter besiedelt ist als der Süddeutsche Raum und dass die Flugzeuge im Grossraum Zürich wesentlich tiefer fliegen als im Süddeutschen Raum. Wie ist es möglich, dass so eine wichtige Studie zu spät eingereicht wird? War das Absicht? Haben die Juristen und Experten vom zuständigen Bundesamt die Fristen und Gerichtstermine nicht gekannt? Das gibt es doch nicht. Die Schweiz war Kläger und hat die Klage eingereicht. Normalerweise bereitet man sich vor bevor man eine Klage einreicht!

Wie auch immer, die Niederlage der Schweiz dürfte Bundesrat Leuenberger entgegenkommen. Leuenberger hat ja schon immer gesagt hat, dass der juristische Weg unsicher ist. Es ist jedoch gut möglich, dass er und sein Departement wesentlich zur Niederlage der Schweiz im Fluglärmstreit beigetragen haben. Es ist ein Skandal, dass eine wichtige Studie, welche die Klage der Schweiz gestützt hätte, zu spät eingereicht wird! Hätte die Schweiz die Klage etwas später eingereicht, wäre die Studie womöglich noch rechtzeitig fertig geworden. Man hätte auch mehr Leute einstellen können um die Studie rechtzeitig fertig stellen zu können. Es gibt für mich zwei Gründe, die dazu geführt haben könnten, dass diese Studie zu spät eingereicht wurde. Entweder war es Absicht oder aber Schlamperei. Beides ist schlecht und wirft kein gutes Licht auf Bundesrat Leuenberger.

Südanflug

Faktenlage: Die Lärmbelastung in Zürich und Umgebung ist grösser als im Süddeutschen Raum weil die Flugzeuge tiefer und direkt durch bewohntes Gebiet fliegen. Im Süddeutschen Raum fliegen die Flugzeuge höher und nicht direkt über Ortschaften, deshalb ist dort die Lärmbelastung geringer. Ich habe in einem Blogbeitrag bereits im Juli 2008 geschrieben, dass die Flugzeuge im Grossraum Zürich tiefer fliegen und erst noch über dichtbesiedeltes Gebiet.

Südanflug

Es leben und arbeiten übrigens mehr Deutsche im Grossraum Zürich als im betroffenen Süddeutschen Raum. Deutschland schadet somit eigenen Staatsbürgern um Minderheitsinteressen zu wahren. Aber eben, die Schutzwürdigkeit der Naturschutzzone im Süddeutschen Raum ist der Deutschen Regierung offenbar wichtiger als das Wohlbefinden der eigenen Staatsbürger.

Südanflug

Nicht auszudenken was geschehen würde, wenn ein Verrückter mit einer FIM-92 Stingerrakete auf die Dinger schiessen würde.

Angesichts, des höheren Sicherheitsrisikos muss man sich fragen wie sinnvoll es ist Flugzeuge über dicht besiedeltem Gebiet landen zu lassen. Sind dünnbesiedelte Gebiete wie der Süddeutsche Raum, die vom Gericht als schutzwürdige Naturzone erachtet werden, dieses Risiko wert?

Hier noch ein paar weitere Fotos, die ich heute Morgen geschossen habe:

Suedanflug über Binz

Suedanflug

Suedanflug über Binz

Suedanflug

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