Über die Schlacht am Morgarten

Von Alexander Müller veröffentlicht am 20. Juni 2015 | 1.914 mal gesehen

Zum grossen Entsetzen der Schweizer Linken führte bereits eine oberflächliche Suche nach Beweisen für die Schlacht am Morgarten zu interessanten Funden. Es wurden Waffen gefunden, die aus der Zeit stammen als die Schlacht an jenem Ort stattgefunden haben soll. Das ist zwar noch kein Beweis für eine Schlacht, doch immerhin ein Indiz, welches dafür spricht, dass sich am vermuteten Ort der Schlacht um 1315 ein kriegerisches Ereignis ereignet hat. Es wäre jetzt zumindest angebracht einmal ernsthaft und systematisch nach weiteren Befunden zu suchen. Beschämend ist, dass die jüngste Suche vom Schweizer Fernsehen und nicht etwa von Schweizer Geschichtsforschern in Auftrag gegeben wurde. Da drängt sich direkt die Frage auf, ob Schweizer Geschichtsforscher überhaupt ein Interesse haben, die offenen Fragen zur Geschichte unserer Vorfahren zu klären.

Was jeder Schweizer über die Schlacht am Morgarten wissen sollte, da es sich um Allgemeinwissen handelt:

Die Schlacht am Morgarten soll sich der Überlieferung nach am 15. November 1315 zugetragen haben. Die älteste schriftliche Erwähnung der Schlacht soll von Abt Peter von Zittau vom Kloster Königssaal in Prag stammen. Er soll die Schlacht in wenigen Worten in der Königsaaler Chronik (Chronicon Aulae Regiae) erwähnt haben. Diese Chronik umfasst in drei Büchern die Jahre 1253-1337. Das erste Buch der Chronik handelt von den Jahren 1253-1316. Dieses erste und ausführlichste Buch dürfte somit wenige Jahre nach der Schlacht fertig gestellt worden sein. In der NZZ wurde diese Chronik mit keiner Silbe erwähnt. Ob Schweizer Wissenschaftler diese Chronik aus Böhmen übersehen haben? Leider habe ich im Internet nur die digitalisierte Version des 2. Buchs gefunden. Es gibt noch eine Transkription aus dem 19. Jht. von Ch. A. Pescheck. Ob Schweizer Historiker wissen, dass in dieser Chronik aus Böhmen auch über Morgarten berichtet wird?

Ausführlicher wurde die Schlacht vom Franziskanermönch Johannes von Winterthur erwähnt. Sie wurde ab 1340 verfasst. Johannes von Winterthur berichtet darin wie er als Schüler vor der Stadtmauer von Winterthur auf seinen Vater wartete, der aus der Schlacht zurückkam. Sein Vater gehörte zu den in der Schlacht Unterlegenen.

Sowohl die ab 1340 verfasste Chronik des Johannes von Winterthur als auch die um 1470 von den Bernern Benedikt Tschachtlan und Heinrich Dittlinger verfasste Tschachtlan Chronik berichten darüber, dass während der Schlacht Ritter im Ägerisee ertrunken sein sollen. In der jüngeren Tschachtlan Chronik wird das Ertrinken von Rittern im Ägerisee sogar bildlich dargestellt. Es ist möglich, dass die Verfasser der jüngeren Chronik die Behauptung, dass Ritter im Ägerisee ertrunken seien, von Johannes von Winterthur übernommen haben. Überreste ertrunkener Ritter wurden bisher zwar keine gefunden, doch es wurde auch nicht ernsthaft danach gesucht.

 

Schlacht-am-Morgarten

Aufgrund der Bezeichnung der Schlacht ist anzunehmen, dass diese in einem Sumpf bzw. Moor in der Nähe des Ägerisees stattgefunden hat. Neuere Erkenntnisse deuten darauf hin, dass es durchaus möglich ist, dass Ritter in Tümpel im Moor gefallen und dort ertrunken sind. Umfassende wissenschaftliche Grabungen fanden bislang jedoch keine statt. Bislang wurde lediglich oberflächlich mit Metalldetektoren gesucht und oberflächlich gegraben.

Wie es zur Schlacht kam, konnte von Schweizer Wissenschaftlern ebenfalls noch nicht umfassend geklärt werden. Fakt ist, dass die Habsburger mit den Schwyzern bereits seit längerem im Streit waren. Die Schwyzer strebten seit längerem nach Selbstständigkeit. Durch eine geschickte Politik gelang es ihnen den römisch-deutschen Kaiser Friedrich II. aus dem Hause der Staufer dazu zu bewegen ihnen im Jahr 1240 für ihre Kriegsdienste einen Freibrief auszustellen. Diesen Freibrief mussten sie später während des Interregnums der Habsburger verteidigen. Der deutsche König Albrecht I. von Habsburg versagte ihnen die Anerkennung ihres Freibriefs. Die Schwyzer versuchten in der Folge einerseits die habsburgische Vogts- und Gerichtshoheit loszuwerden und andererseits den Einfluss des Kosters Einsiedeln zurückzudrängen. Das Kloster stand unter Habsburger Schirmherrschaft. Um sich zu verteidigen schlossen sie Bündnisse mit wechselnden Bundesgenossen ab. Der erhaltene Bundesbrief von 1291 ist eines dieser Bündnisse.

Zur Schlacht am Morgarten kam es wahrscheinlich nachdem die Schwyzer im Zuge der Streitigkeiten im Winter 1314 das Kloster Einsiedeln überfallen und geplündert hatten. Herzog Leopold I. von Habsburg führte daraufhin ein Heer bestehend aus Dienstadel aus dem Aargau und Truppen aus den unter Habsburger Herrschaft stehenden Städten Luzern, Winterthur und Zürich heran. Ziel der Expedition dürfte es gewesen sein, die Aufständischen niederzuschlagen, die Habsburgerherrschaft zu etablieren und das Gebiet zu befrieden.

Die vorgewarnten Schwyzer und ihre Bündnispartner dürften dem herannahenden Heer daraufhin an einer oder mehreren günstigen Stellen am Morgarten einen Hinterhalt gelegt haben. So wie es der Cerusker Arminius im Jahr 9 n.Chr. bereits mit den römischen Legionen des Varus gemacht hatte. Das für eine reguläre Feldschlacht gerüstete Heer dürfte überraschend aus dem Hinterhalt angegriffen worden sein als es in einer langen Marschformation durch eine hohle gewundene Gasse bzw. sumpfiges Gelände marschierte. Ausserdem war es noch Winter, wobei ich nicht weiss, wie das Wetter war, ob es neblig war bzw. ob es ein milder Winter oder ein strenger Winter war.

Die Schwyzer bewiesen mit dem Hinterhalt am Morgarten, dass sie ein schlaues Völkchen sind. Sie brachten es fertig ein zahlenmässig und technisch überlegenes Kriegerheer zu besiegen. Der Sieg am Morgarten dürfte einer mittelalterlichen Partisanen-Taktik zu verdanken sein. Kriegerisch geschulte Bauern und Söldner besiegen auf unwegsamem Gelände mithilfe einer asymmetrischen Kriegsführung reguläre Truppen.

Die Schwyzer und ihre Bundesgenossen erschlugen am Morgarten Aargauer, Luzerner, Zürcher und Winterthurer und schlugen den Rest des Habsburger Heers in die Flucht.

Die Schlacht am Morgarten steht damit für den Freiheitsdrang der SCHWYZER und ihrer Bundesgenossen, welcher letztlich zur Eidgenossenschaft und zur heutigen Schweiz geführt hat. Sie fand jedoch in einer Zeit statt als die Innerschweiz noch zum römisch-deutschen Reich gehörte. Ausserdem schlugen sich die Schwyzer im Kampf gegen die Habsburger auf die Seite des Wittelsbacher Königs Ludwig von Bayern. Letzteres kann als Ausdruck einer geschickten Bündnispolitik angesehen werden, welche die Verteidigung der Selbstständigkeit und damit wirtschaftliche Vorteile zum Ziel hatte. Der Kanton Schwyz ist auch heute noch eine Steueroase.

Lange wurde die Schlacht am Morgarten von politisch linksstehenden Historikern stiefmütterlich behandelt. Die betreffenden Historiker setzten sich eher geistig mit der Schweizer Geschichte auseinander. Die systematische archäologische Suche nach Befunden wurde bislang leider vernachlässigt. Es wird zu zögerlich und zurückhaltend geforscht. Es müsste viel mehr getan werden um ungeklärte Fragen der Geschichte auf Schweizer Territorium zu klären. Bund und Kantone hätten genug Geld dafür.

Eine offene Frage bezüglich der Schlacht am Morgarten ist, ob der Winter im Jahr 1315 ein milder Winter war oder nicht. Wenn die Tümpel zugefroren gewesen wären, wäre darin wohl kaum einer ertrunken. Es ist also auch die Klimaforschung gefragt. Auch die Wetterbedingungen am 15. November 1315 in der Region am Ägerisee sollte man kennen. Wie waren die Sichtverhältnisse an jenem Tag? War es neblig? Hatte es Schnee? Hat es geregnet? Hat es geschneit? War der Boden zugefroren? Mir liegt eine Information vor, der zufolge der Sommer 1315 ein kalter Sommer war, so dass die Weinlese erst am 9. November habe stattfinden können.

Noch etwas zur Tschachtlan Chronik, die Darstellung der Schlacht am Morgarten ist symbolisch. Die Form des Sees entspricht jener des Ägerisees. Die Rüstungen der abgebildeten Soldaten entsprechen jedoch jenen, die zur Zeit der Entstehung der Chronik in Gebrauch waren. Es gibt Darstellungen anderer Schlachten, die besser zeigen, wie die Soldaten zur Zeit der Schlacht am Morgarten aussahen.

Das folgende Bild ist eine Darstellung der Schlacht von Mühldorf, welche sich am 28. September 1322 ereignete. Bei dieser Schlacht kämpfte der Bruder von Herzog Leopold I. gegen König Ludwig von Bayern. Diese 1334 erstellte Darstellung zeigt besser als die Tschachtlan Chronik wie die Ritter und Krieger zu Beginn des 14. Jahrhunderts ausgesehen haben. So wie auf dieser Darstellung dürften auch die habsburgischen Truppen bei der Schlacht am Morgarten ausgerüstet gewesen sein. Zu sehen sind Kettenhemden und Lamellenrüstungen sowie Topfhelme und Beckenhauben. Plattenharnische wie im Bild aus der Tschachtlan-Chronik, kamen erst später gegen Ende des 14. Jahrhunderts auf. Die Tschachtlan-Chronik stammt aus dem 15. Jahrhundert, sie wurde um 1470 verfasst.

Die Schlacht bei Mühldorf fand am 28. September 1322 statt.
Die Schlacht bei Mühldorf fand am 28. September 1322 statt.

DOK über die Schlacht von Visby, welche sich 1361 ereignete. In dortigen Massengräbern wurden Lamellenrüstungen, Plattenröcke, Kettenhauben etc. gefunden.

Über Frauenquoten, Feminismus und Genderwahn

Von Alexander Müller veröffentlicht am 20. Juni 2015 | 1.052 mal gesehen

Ich hoffe, dass wir uns darin einig sind, dass Frauen Männern gleichgestellt und gleichwertig sind. Die aus patriarchalen Kulturen stammende gesellschaftliche „Ladys first“-Mentalität ist also genauso antiquiert wie der klassische Gentleman, welcher Frauen gegenüber besonders höflich ist.

Die moderne Frau ist selbstbewusst und kann sich ohne fremde Hilfe behaupten. Sie braucht keine Sondergesetze, die ihr zu ihrem Erfolg verhelfen. Folglich braucht es auch keine Frauenquoten.

Soweit so gut? Mitnichten, denn der Genderwahn treibt seltsame Blüten. Paradoxerweise fordern gerade linke Feministinnen immer wieder Frauenquoten. Das widerspricht völlig dem Bild der starken Frau und steht zudem im Widerspruch zur Gendertheorie.

Kürzlich wurde in der Schweiz die Antirassismusstrafnorm zum Schutz von Homosexuellen ausgeweitet. Müsste man, dieser politischen Gesinnung folgend, die Antirassismusstrafnorm nicht auch noch zum Schutz von Männern und Frauen ganz allgemein erweitern? Denn die Bevorzugung von Menschen einzig aufgrund ihres Geschlechts, könnte nach der vorherrschenden politischen Gesinnung durchaus als geschlechtsbezogener Rassismus bezeichnet werden. Freilich hat das Geschlecht nichts mit einer Rasse zu tun, doch das haben Religionen und eine gleichgeschlechtliche sexuelle Ausrichtung auch nicht. Ergo sollte es für unsere Legislative kein Problem sein die Antirassismusstrafnorm entsprechend zu erweitern.

Doch wieso sollen Menschen einzig aufgrund ihres Geschlechts mithilfe von Quotenregelungen bevorzugt werden? Macht das in einer Zeit, in welcher die Geschlechter sich je länger je mehr angleichen und es Männer gibt, die zur Frau werden bzw. Frauen, die zum Mann werden, überhaupt noch Sinn? Frauenquoten würden ja nur Sinn machen, wenn Frauen andere Interessen und Bedürfnisse als Männer hätten. Das würde aber der Gendertheorie widersprechen. Diese geht ja davon aus, dass Geschlechtsmerkmale und Geschlechterrollen sozial zugeschrieben werden und somit nicht angeboren sind.

Wenn wir Frauenquoten einführen, müssten wir konsequenterweise auch Quoten für Männer und Menschen mit gemischten Geschlechtsmerkmalen einführen. Wann führen wir also eine Quote für Transsexuelle ein? Letztere gibt es neben Mann und Frau ja auch noch.

DOK über eine transsexuelle Frau, die einmal ein Mann war.

Ich bin klar gegen Frauenquoten. Sie schränken die demokratische Wahlfreiheit ein. Zudem ist nicht das Geschlecht sondern die Qualifikation entscheidend.

Neue Partei

Von Alexander Müller veröffentlicht am 20. Juni 2015 | 1.613 mal gesehen

Die politischen Strukturen in der Schweiz sind verkrustet und von geistigem Stillstand geprägt. Es fehlt eine politische Kraft, die mit Leidenschaft und Elan frischen Wind ins Land bringt.

Die Schweiz braucht eine rechtsliberale Partei, die sich für folgendes mit Elan einsetzt:

STAAT

  • eine selbstbewusste, starke, wehrhafte und eigenständige Schweiz
  • weniger Staat und Bürokratie
  • mehr Freiheiten für mündige Bürger
  • weniger Verbote
  • die Abschaffung von politischen Gesinnungsgesetzen
  • eine klare und gerechte Rechtssprechung

BILDUNG

  • eine intelligente Bildungspolitik, die auf die Bedürfnisse der Wirtschaft ausgerichtet ist

WIRTSCHAFT

  • tiefere Steuern für Unternehmen
  • einen starken Wirtschaftsstandort Schweiz
  • weniger Umverteilung und dafür mehr Marktwirtschaft
  • einen starken Finanzplatz Schweiz
  • eine intelligente Migrationspolitik, die einerseits den Wirtschaftsstandort fördert und andererseits der einheimischen Bevölkerung nützt

GESELLSCHAFT

  • eine liberale Drogenpolitik, die sich auf den Jugendschutz, die Verkehrssicherheit sowie die Suchtprävention und Suchtbekämpfung beschränkt
  • die Abschaffung religiöser Sonderprivilegien und der Kirchensteuern
  • die Bekämpfung von religiösem Extremismus
  • gegen Schächten und die religiös motivierte Beschneidung von Kindern
  • die Förderung der klassischen Ehe zwischen Mann und Frau

UMWELT

  • Eine nachhaltige Umweltpolitik

GESUNDHEIT

  • ein schlankeres Gesundheitswesen mit mehr Risikogerechtigkeit

VERKEHRSPOLITIK

  • eine zweite Gotthardröhre
  • gegen staatlich verordnetes Abzocken von Automobilisten
  • für Tempo 140 auf Autobahnen
  • zusätzliche Fahrbahnen auf der A1 bzw. den Ausbau von Autobahnen
  • für eine unterirdische Magnetschwebebahn, welche die grossen Metropolen der Schweiz miteinander verbindet (Swissmetro)

Anmerkung: Ich bin mir im Klaren darüber, dass es für die diesjährigen Wahlen auf Bundesebene nicht mehr reicht eine neue Kraft zu etablieren. Doch gut Ding will Weile haben. Eine neue Partei braucht Zeit um sich zu entwickeln. Sie kann auch mit Initiativen und öffentlichen Auftritten von sich reden machen und Einfluss auf die Politik nehmen. Die Idee kam auf, weil ich mit der aktuellen Parteienlandschaft und der vorherrschenden Politik unzufrieden bin und mich frage, welche der aktuellen Parteien ich überhaupt noch wählen soll. Auch Menschen, die sich für die Schweiz, die Schweizer Bevölkerung und mehr Freiheitsrechte einsetzen wollen, haben ein Recht darauf, dass ihre politischen Positionen gehört und vertreten werden.