Wer vergreift sich an Kindern?

Von Alexander Müller veröffentlicht am 2. April 2010 | 3.997 mal gesehen

Katholische PriesterSchaue gerade eine Sendung über sexuellen Missbrauch auf SF1. Der Psychologe Frank Urbaniok ist Gast in der Sendung. Seiner Aussage zufolge sind 95% aller Täter, die sich an Kindern vergreifen Männer. Er unterscheidet drei Tätergruppen. Diese sind:

Pädophile: Das sind Leute mit sexueller Neigung zu Kindern.

Kompensationstäter:  Das sind Leute, die an und für sich keine besondere sexuelle Neigung zu Kindern haben. Es können Heteorsexuelle oder Homosexuelle sein, die aber aufgrund irgendwelcher Umstände Schwierigkeiten haben eine sexuelle Beziehung zu Erwachsenen herzustellen und dann in der Not auf Kinder losgehen.

Die Skrupellosen: Das sind Leute, die keine Grenzen kennen und tun was sie wollen.

Für die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche dürfte hauptsächlich die Gruppe der Kompensationstäter verantwortlich sein. Mit Pädophilen müsste man nämlich auch in anderen Konfessionen rechnen. Die Tatsache, dass einzig die katholische Kirche betroffen ist, spricht gegen ein Problem mit Pädophilen. Es muss etwas mit den Eigenheiten der katholischen Kirche zu tun haben. Und was haben wir da? Das Pflichtzölibat für Priester. Bei den Tätern dürfte es sich also überwiegend um Leute handeln, die gar keine besondere sexuelle Neigung zu Kindern haben. Sie Missbrauchen diese, weil sie nur unter erschwerten Bedingungen (z.B. Aufgabe des Priesteramts) eine sexuelle Beziehung zu erwachsenen Menschen herstellen können.

Diese Annahme wirft ein neues Licht auf das Pflichtzölibat. Es könnte die Häufung der Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche erklären. Es würde auch aufzeigen wie man das Problem zum grössten Teil lösen kann. Man müsste zumindest Piester der unteren Hierarchiestufen vom Pflichtzölibat entbinden. Auch bei einer Entbindung vom PFLICHT-Zölibat könnte das Zölibat auf freiwilliger Basis weiterhin gelebt werden.

Die katholische Kirche muss jetzt handeln. Die Aufklärung der Missbrauchsfälle und die Bestrafung der Täter reicht nicht. Es braucht konkrete Massnahmen um solche Fälle künftig möglichst zu verhindern. Da reicht auch die Ausrede nicht, dass eine Aufhebung des Pflichtzölibats in der Weltkirche nicht durchsetzbar wäre. Es ist der Vatikan, welcher die Ernennung der massgebenden katholischen Kirchenoberen bestimmt. Folglich ist er es, der sich gegen die Aufhebung des Pflichtzölibats stemmt. Wenn das so weitergeht verliert die katholische Kirche zumindest in Europa noch mehr Anhänger. Irgendwann wird sie ihren Hauptsitz nach Indien verlagern können. Es ist ja bereits gang und gäbe indische Nonnen in die Schweiz zu importieren.

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7 Gedanken zu „Wer vergreift sich an Kindern?“

  1. Tin, du hast nicht begriffen was ich geschrieben habe. Ich habe nicht geschrieben, dass man vom Pflichtzölibat pädophil wird. Ich habe geschrieben, dass das Hauptproblem für die Missbrauchsfälle die Gruppe der „Kompensationstäter“ ist. Das sind gar keine Pädophile. Sie vergreifen sich aus anderen Gründen an Kindern. Diese Gründe können sein: Kompensation, Notgeilheit, Schwierigkeit eine Beziehung zu Erwachsenen aufzubauen, Machtspiele usw.

    Du kannst dir deinen Link folglich sparen. Denn im verlinkten Text ist von Pädophilen die Rede, diese sind aber in unseren Breitengraden gar nicht das Hauptproblem. Zumindest nach der Aussage von Urbaniok nicht.

  2. Der Link ist darum auch wichtig, weil er die Zahlen von Übergriffen auf Kinder wieder ins richtige Verhältnis setzt – nach dem riesigen Medienhype um so wichtiger, weil wir sonst beim Generalverdacht landen: Alle Priester, Pfarrer, Lehrer, Trainer, Gruppenleiter werden so verdächtigt, nur darum mit Kindern zu arbeiten, weil sie sie missbrauchen wollen.

  3. Auffällig ist einfach, dass das Problem des sexuellen Missbrauchs vorallem die katholische Kirche betrifft. Von ähnlichen Vorfällen in der evangelisch-reformierten Kirche (Protestanten) habe ich bisher nichts gelesen. Ist es Zufall, dass es dort kein Pflichtzölibat für Pfarrer und Pfarrerinnen gibt?

    Mir käme jedoch nie in den Sinn zu behaupten, dass es nicht auch unter Protestanten Menschen mit pädophilen Neigungen gibt. Pädophilie hat nichts mit der Religion zu tun. Kompensationsmissbrauch hingegen hat möglicherweise sehr wohl etwas mit den strengen Regeln einer Religion zu tun. Ein Typ, der nie Dampf ablassen kann ist wie eine Zeitbombe. Gemäss der katholischen Lehre ist ja auch Masturbation eine Sünde. Das heisst die katholischen Priester dürfen weder eine Frau haben noch masturbieren!

  4. sehr krank aber wahr. das ist der kstolizismus. und niemand tut etwas dagegen. im gegenteil es wird „innerkirlich“ geregelt und die schweinehunde welche das zölibat unterschrieben haben, warscheinlich in einem künstlich hochgetriebenen hoch an den glauben an jesusus christus à la katholilschen gepflogenheiten, werden „zwangs“ versetzt an einen anderen ort wo sie dann wieder auf kinder stossen. „im namen der katholischen kirche“. meiner meinung nach ist die ganze bande eine chirchlich mafiöse saubande im namen iluminatis. fakt ist einfach im zivilen wird ein solcher abscheulicher schandtäter, ob er jetzt ein pätofieler-, skurpelloser- oder eben ein kompensationstäter ist, für mehrer jahre oder gar lenbenslang eigebuchtet und verwahrt. fakt ist auch ein solcher wird von allen gefängisinsassen gleich wie frauenmörder angesehen, nämlich als abschaum, dreck und unheilbare kranke seelen. fakt ist auch das pflichtzölibat gehört für mich in die selbe ecke wie steinigung, unterdrückung der frau, morden im namen gottes.
    schande über jede solcher denkenden gläubigen im namen nicht reformierter veralteten und verstaubten glaubnesbücher wie bibel, koran & co. wir leben im 2010 und nicht mehr im zeitalter der sumarier, römer und kreuzritter. es wird zeit sich dem umbruch der indigoseelen vom fisch- ins zeichen des wassermann-zeitalter anzupassen. wer (Religion) das noch nicht geschnallt hat, der (Religion) geht nicht mehr mit der zeit, sondern mit der zeit geht er (Religion).
    die kraft, das glück und das wissen sei mit euch, denn wer glaubt und hofft ist verloren.

  5. Tja, extreme Fundamentalisten gibts in allen Lagern – ganz schön deutlich am letzten Votum zu sehen. Nein, Religion wird nicht gehen, denn sie gehört schlicht zum Menschen. Niemand käme es in den Sinn, Hunger und Durst zu verbieten. Die religionslose Gesellschaft hat man in der Geschichte auch schon versucht – ist aber gescheitert.

  6. Tin, der Versuch der Kommunisten ist kein gutes Beispiel. Die Kommunisten sind über Leichen gegangen und haben Leute mit Zwangsmassnahmen unterdrückt. Man muss schon versuchen im Diskurs eine Lösung zu erzielen. Genau das haben die Kommunisten aber nicht getan.

    Ich gehöre nicht zu jenen, die Religionen verbieten wollen. Ich bin auch kein Atheist. Ich habe eine protestantische Religionslehre erfahren und bin aus der Kirche ausgetreten. Ob es einen Gott gibt oder nicht lasse ich offen, da ich weder seine Existenz noch seine Nichtexistenz beweisen kann.

    Mir sind Leute, die andere Menschen im Namen einer Religion unterdrücken, ihnen Vorschriften machen wie sie zu leben haben bzw. sogar auf deren Sexualität Einfluss nehmen sehr suspekt. In meinen Augen sind das Verbrecher!

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