Nein zur Volksinitiative „Schutz vor Waffengewalt“

Von Alexander Müller veröffentlicht am 7. August 2010 | 5.863 mal gesehen

waffengewaltGSoA, SP, Grüne und andere Akteure aus dem linken Lager wollen mit der Volksinitiative „Schutz vor Waffengewalt“ ein strengeres Waffengesetz erzwingen. Bereits der Name der Initiative ist allerdings irreführend. Denn es geht bei der Initiative ausschliesslich um Feuerwaffen. Die Initiative sieht vor, dass

  • die persönliche Armeewaffe von Soldaten zwingend im Zeughaus gelagert werden muss
  • Angehörige der Armee nach Entlassung aus dem Armeedienst ihre persönliche Waffe nicht behalten dürfen
  • Waffenbesitz nur noch gegen Bedarfs- und Fähigkeitsnachweis möglich ist
  • Waffen eingesammelt und registriert werden
  • Der Privatbesitz von Seriefeuerwaffen und Vorderschaftrepetierflinten (Pump Action) verboten wird
  • Sich der Bund auf internationaler Ebene gegen die Verfügbarkeit von Kleinwaffen und leichten Waffen einsetzt

Hinter der Initiative steckten Pazifisten, Armeegegner, Waffenhasser und Leute, die dem naiven Glauben anhängen, dass man mit einer Verschärfung des Waffengesetzes Verbrechen, Familiendramen und Suizide verhindern kann.

Die Initiative „Schutz vor Waffengewalt“ ist unnötig

Das bestehende Bundesgesetz über Waffen, Waffenzubehör und Munition sieht bereits ein Verbot für die Übertragung und den Erwerb von Seriefeuerwaffen und halbautomatischen Feuerwaffen vor. Wer eine Waffe erwerben will, der benötigt zudem bereits heute einen Waffenerwerbsschein.

Diese Initiative verhindert weder Verbrechen, Suizide noch Familiendramen. Sie ist lediglich eine Symptom-Bekämpfung. Die Ursachen für die genannten Vergehen sind mit einem strengeren Gesetz für Feuerwaffen nicht vom Tisch. Verbrecher lassen sich durch strengere Waffengesetze nicht vom Begehen von Straftaten abhalten. Wer sich oder seine Familie umbringen will, der kann und wird dies auch ohne Feuerwaffe tun. Es gibt genügend effektive Alternativen.

Der Glaube, dass man die Suizidrate einfach nur damit reduzieren könnte, indem man privaten Haushalten Feuerwaffen verbietet, wäre wohl etwas zu blauäugig. Möglicherweise gäbe es dann zwar weniger Suizide mit Feuerwaffen, doch womöglich könnte man dann mehr Selbstmörder von den Eisenbahnschienen wegkratzen. Ob das besser ist, ist eine andere Frage.

Durch einen Suizid oder einen Amoklauf gefährdete Menschen benötigen psychologische und soziale Hilfe und keine strengeren  Gesetze für Feuerwaffen. Denn die Ursache eines Suizids oder Amoklaufs ist in der Regel ein psychisches oder ein soziales Problem und nicht etwa der Besitz einer Feuerwaffe.

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6 Gedanken zu „Nein zur Volksinitiative „Schutz vor Waffengewalt““

  1. Wichtig zu beachten finde ich aber immer die Umstände bei einem möglichen Selbstmord oder Familienmord:

    Viele Selbstmörder bringen sich in einer Situation um, in der es gerade „günstig“ ist, sich umzubringen. Hat man gerade eine Schusswaffe zur Hand, so kommt es schneller zu einer Handlung, als wenn man sich erhängen „muss“ oder auf ein Bahngleis legt.

    Auch bei den meisten Familienmorden sind Schusswaffen im Spiel (häufig Sturmgewehre oder sonstige Armeewaffen), da es mit diesen Waffen am einfachsten ist, jemanden oder sich selbst zu töten…

  2. Luke, ich kann deiner Argumentation nicht folgen. Man bringt sich sicher nicht deshalb um weil man eine Waffe hat. Schon möglich, dass diejenigen Lebensmüden, die eine Waffe haben, sich damit umbringen. Aber auch Lebensmüde, die keine Waffe haben können sich ohne weiteres mit dem was sie im Haushalt haben umbringen. Badewasser in die Badewanne füllen. Den Föhn in die Stromsteckdose stecken und dann ins Wasser fallen lassen. Oder heisses Wasser in die Badewanne einlaufen lassen, sich mit einem Küchenmesser die Pulsadern aufschlitzen und in die Badewanne steigen. Dann einfach warten bis man verblutet ist. Eventuell vorher noch ein paar Schlaftabletten schlucken damit man nicht mehr soviel mitbekommt. Willst du auch Elektrogeräte und Küchenmesser verbieten bzw. die Wasserleitungen in den Haushalten kappen?

    Ein Waffenverbot im Bezug auf Suizide ist reine Symptombekämpfung. Die Suizid-Problematik löst man ganz sicher nicht mit Verboten. Dazu bedarf es schon mehr. Menschen, die Suizidgefährdet sind, muss geholfen werden und zwar auf psychosozialer Ebene.

  3. Psychiater resp. Psychologen zufolge hat ja jeder potentielle Selbstmörder eine bestimmte Art des Selbstmordes im Kopf und schwenkt nicht so einfach auf eine andere Methode um. Es ist logisch, dass in erster Linie psychologische Hilfe notwendig ist, allerdings bin ich überzeugt dass die Initiative die Anzahl Suizide reduziert und das ist wohl das einzige Ziel der Initiative.

  4. Ich verfolge seit längerem die Argumente der Initianten. Ich muss sagen, die bringen Argumente, die völlig aus der Luft gegriffen sind. Dass die Kriminalität in Ländern, bei denen das Waffengesetz drastisch verschärft wurde, markant angestiegen ist, will niemand erwähnen. (zB. England) Ich hoffe schwer, dass das Schweizervolk klug genug ist und sich nicht belügen lässt und sich nicht mit noch mehr Gesetzen und Verboten belasten will, die nichts bringt, ausser Aufwand. -Die Verbrecher haben sich schliesslich noch nie für ein Gesetz interessiert.

  5. Der Name „Schutz vor Waffengewalt“ ist völlig irreführend. Denn die Entwaffnungsinitiative kann vieles, aber Schutz vor Waffengewalt bieten, sicher nicht.

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