Die Mär von den Suiziden

Von Alexander Müller veröffentlicht am 9. Januar 2011 | 4.328 mal gesehen

Die GSoA-Befürworter der Initiative „Schutz vor Waffengewalt“ behaupten, dass die Zahl der Suizide zurückgehen würde, wenn die Armeewaffen aus den Haushalten verbannt werden und das Waffengesetz verschärft wird. Dabei stützen sie sich auf eine Gefälligkeitsstudie.

Ein Vergleich zwischen den USA, Japan und der Schweiz lässt jedoch erhebliche Zweifel an der Behauptung der Befürworter der Initiative aufkommen.

Hier die Suizide pro 100’000 Einwohner:

Japan: Männer: 34.8 / Frauen: 13.2
Schweiz:  Männer: 24.7 / Frauen: 10.5
USA: Männer: 17.7 / Frauen: 4.5

Die USA haben das liberalste Waffengesetz der drei verglichenen Länder. Trotzdem weisen sie am wenigsten Suizide auf. Japan hat das strengste Waffengesetz, trotzdem weist es am meisten Suizide auf.

Fazit: Man kann nicht sagen, dass man mit einem strengeren Waffengesetz die Zahl der Suizide reduzieren kann. Denn wenn dem so wäre müsste Japan eine tiefere Suizidrate als die Schweiz und die USA eine höhere Suizidrate als die Schweiz aufweisen. Dies ist jedoch nicht der Fall. Wer die Zahl der Suizide verringern will, der muss bei den Ursachen der Suizide ansetzen. Dies können Krankheiten wie z.B. Depressionen oder Lebenskrisen sein.

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10 Gedanken zu „Die Mär von den Suiziden“

  1. Lieber Alexander,

    entscheidend sind doch die Suizide, die durch Schusswaffen ausgeübt wurden und nicht die Gesamtzahl der Suizide.

    Diese Gesamtzahl sagt überhaupt nichts aus!

    Fakt ist: Die Suizidrate mit Schusswaffen in der Schweiz ist dreimal so hoch wie im europäischen Durchschnitt!!!

  2. Lieber Peter, es kommt halt darauf an was man will.

    Wenn es einem darum geht die Schweizer Milizarmee zu diskreditieren, dann kann man natürlich schon die Armeewaffe oder Schusswaffen ins Zentrum der Wahrnehmung rücken.

    Wenn man aber zum Ziel hat die Suizidrate insgesamt zu senken, dann nützt einem diese Diskussion über Schusswaffen überhaupt nichts.

    Die Beispiele Japan und USA zeigen, dass man nicht einfach so ohne weiteres sagen kann, dass man mit einem strengen Waffengesetz die Suizidrate senken kann. Japan hat eines der strengsten Waffengesetze und dennoch eine der weltweit höchsten Suizidraten. Die USA haben eines der liberalsten Waffengesetze und dennoch eine tiefere Suizidrate als die Schweiz. Sowohl Japan als auch die USA sind Wirtschaftslokomotiven, wie die Schweiz übrigens auch. 😉

    Schusswaffen sind nur eine Möglichkeit, sich umzubringen. Wer sich wirklich umbringen will, der kann sich auch ohne Schusswaffe umbringen. Deshalb nützt es nichts, wenn man einseitig gegen Schusswaffen vorgeht. Man müsste vielmehr herausfinden was zur hohen Suizidrate führt. Zum Beispiel ist es auffällig, dass in vielen Ländern Männer mehr Suizide begehen als die Frauen. Warum ist das so? Liegt es an den Frauen? Zuwenig Frauen? Zu böse oder komplizierte Frauen? Emanzipation? Feminismus? Genderproblematik? Rollenüberforderung? Künstliche Befruchtung und damit verbundene Gefühle als Beschützer und Zeuger überflüssig zu sein? Vielleicht bringen sich Frauen aber auch einfach so um, dass man den Selbstmord gar nicht als solchen registriert. Zum Beispiel mit Medikamenten. Wäre doch einmal interessant erstmal diese Fragen zu klären ehe man in einem Schnellschussverfahren Symptombekämpfung betreibt.

  3. Suizide sind klar ein Gesellschaftliches Problem. Aber wieso sollen wir Steuerzahler Armeewaffen, mit denen auch Suizide begannen werden, ohne jegliche Bedingungen für das Zivilleben zur Verfügung stellen?

  4. Ich sehe hier den Zusammenhang nicht. Suizide werden nicht begangen weil man eine Armeewaffe hat. Sie werden begangen weil man ein Problem, eine Lebenskrise oder eine Krankheit z.B. eine Depression, Krebs etc. hat.

    Der Steuerzahler finanziert eine Milizarmee. Eine Milizarmee hat gegenüber einer Söldnertruppe den Vorteil, dass sie auch ohne Sold bereit ist die Heimat zu verteidigen und nicht so ohne weiteres von einer Regierung oder einem Regime gegen die eigene Bevölkerung eingesetzt werden kann. Ausserdem kann man mit einer Milizarmee nicht einfach so einen Angriffskrieg z.B. im Irak oder in Afghanistan durchführen. Deshalb hat Deutschland die allgemeine Wehrpflicht abgeschafft. Die deutsche Regierung will wieder auf dem Parkett internationaler Konflikte mitmischen und macht Deutschland damit zur Zielscheibe für Terroristen. Das kann die deutsche Regierung mit regimetreuen Söldnern besser als mit wehrpflichtigen Bürgern.

    Eine Milizarmee bedingt die Wehrpflicht. Es sind also Steuerzahler mit Bürgerrecht und Bürgerpflicht, die eine Art Frondienst zu leisten haben indem sie in der Armee dienen. Diesen Leuten wird eine persönliche Armeewaffe anvertraut. Sie sind für diese Waffe verantwortlich. Zudem sind sie dafür verantwortlich, dass sie mit dieser Waffe korrekt umgehen können. Zu diesem Zweck gibt es obligatorische Schiessübungen. Da es nicht in jedem Wohnkanton ein Zeughaus gibt, ist es für Wehrpflichtige, die ohnehin schon mehr für den Staat leisten als Wehrdienstverweigerer von der GSoA, eine Erleichterung, wenn sie ihre persönliche Armeewaffe bei sich zuhause haben. Sie können so nämlich direkt zum Schiessplatz fahren um dort das obligatorische Schiessprogramm zu absolvieren und müssen nicht erst einen Umweg, unter Umständen in einen anderen Kanton, absolvieren bevor sie zum Schiessplatz fahren können.

    Bereits heute ist es übrigens so, dass Dienstwaffen ohne Munition mit nachhause gegeben werden. Bekanntlich kann man mit Feuerwaffen nicht schiessen, wenn man keine Munition hat. Somit stellen diese im Hinblick auf Suizide und Tötungsdelikte ohnehin keine umittelbare Gefahr dar. Selbstverständlich kann man vom Waffenplatz oder vom Schiessplatz widerrechtlich Munition mit nachhause nehmen. Doch wenn man dies zu einem bestimmten Zweck tut, kann man wohl kaum mehr von einer Affekttat sprechen, bei der man einfach nimmt, was gerade zur Verfügung steht.

    Die meisten Tötungsdelikte (Suizide sind keine Tötungsdelikte) werden in der Schweiz übrigens mit Schneid- und Stichwaffen (Messern) verübt. Die Initiative „Schutz vor Waffengewalt“ klammert jedoch gerade diese Waffen zu einem grossen Teil aus. So ist gemäss der Initiative keine Registrierungspflicht für Küchenmesser vorgesehen.

  5. Wenn die Armeewaffen im Zeughaus lagern, gibt es noch andere Möglichkeiten Selbstmorde und Morde zu begehen. Ausserdem hat es gar nicht so viele Armeewaffen im Umlauf. Unsere „Armee“ wird ja immer kleiner. All jene die einen Mord planen oder in Kauf nehmen, haben immer noch genug Waffen odere andere Möglichkeiten. Initiant ist u.a. die GSOA

    God saves our army!!!

  6. Affekthandlungen mit der Armeewaffe sind heute nicht mehr möglich, da seit Herbst 2007 die Taschenmunition eingezogen wird. Bevor jemand mit der Armeewaffe schiessen kann muss er mit einer illegalen Tat Munition beschaffen. Das macht er vorgängig und bewusst, also kann das Schiessen nicht mehr als Affekthandlung bezeichnet werden. 2009 betrug der Anteil der Armeewaffe an den Suiziden nur noch 1.6 %.
    Unbestritten ist aber, dass die Absender der Initiative die friedlichste Armee der Welt abschaffen wollen! Dies steht bei der GSOA im Name und bei der SP im Parteiprogramm. (Im Gegenzug streben sie den EU-Beitritt an, um dann als NATO-Mitglied „unsere Freiheit“ am Hindukusch zu verteidigen). Wer ja sagt zu unserer Milizarmee, sagt NEIN zur Waffeninitiative.

  7. Mit diesem Beispiel bin ich gar nicht einverstanden. Japan kennt eine „Suizidkultur“ ähnlich wie die Inuits, die nach wie vor häufig mit dem Schwert durchgeführt wird. Das macht den Umstand nicht besser, aber anscheinend ehrenhafter.Das Beispiel ist deshalb nicht sehr glücklich gewählt. Ich werde bei dieser Abstimmung Ja stimmen gehen. Als Krankenpfleger betreute ich erst vor Kurzem eine Person, die den Suizid ironischerweise mit der Armeewaffe überlebt hat. Vor einigen Jahren hat sich ein Nachbar den Schädel weggeblasen, auch mit einer Schusswaffe. Missbrauch korreliert stark mit Verfügbarkeit, ist nicht nur bei Waffen so, sondern auch zB bei Drogen. Glücklicherweise kommen aber da keine Parolen und Plakate mit dem Slogan „Drogenmonopol für Junkies??“

  8. Herr Daniel M., Tötungsdelikte mit Armeewaffen sind selten. Deshalb kommen die linken Armeegegner nun mit den Suiziden. Suizide sind aber keine Tötungsdelikte. Folglich ist der Name Schutz vor Waffengewalt schlecht gewählt. Vielmehr müsste die Initiative somit „Schutz vor sich selbst“ lauten, wenn die Reduktion von Suiziden das tatsächliche Ziel wäre. Übrigens, die Suizide mit Armeewaffen gehen zurück. Mit ungeladenen Feuerwaffen kann man sich eben nicht erschiessen. Okay, man kann sich Munition auch besorgen, doch wissen Sie was? Wer sich Munition besorgen kann, der kann sich auch eine Waffe besorgen. So einfach ist das.

    Wer etwas gegen Selbstmorde tun will, der sollte das Problem auf gesellschaftlicher Ebene angehen. Denn wieso ist es z.B. so, dass es in den USA pro 100’000 Einwohner weniger Suizide gibt als in der Schweiz obwohl die USA ein liberaleres Waffengesetz haben? Haben Sie sich das schonmal gefragt?

    Sie können Verbrecher oder Leute, die sich umbringen wollen mit Verboten nicht davon abhalten zu tun was sie tun wollen. Besser ist es sie überzeugen die betreffende Person es nicht zu tun. Das müssen Sie aber mit Überzeugungsarbeit oder einer Therapie machen. Verbote helfen hier nicht weiter. Oder haben sie schonmal einen Verbrecher gesehen, der sich mit einem Verbot vor dem Begehen eines Verbrechens hat abhalten lassen?

  9. Es ist wohl in der Geschichte der Schweiz einmalig dass von so vielen gebildeten Menschen so viele Lügen dem Volk erzählt wurden um so vielen Schweizer Bürgern und Wehrmännern das Misstrauen auszusprechen und so viel Tradition und Kultur mit Füssen zu treten um nachher so viele Betrogene und Enttäuschte Bürger zu hinterlassen und keinen Suizid Fall verhindert zu haben wie das bei der sog.Waffenschutz Initiative der Fall ist ihr Befürworter hinterlässt eine Schweiz mit einem Gedemütigtem Volk ohne auch nur etwas mehr Sicherheit zu bringen entschuldigt euch vor allem bei den Frauen

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