Zürcher Wahlen

Von Alexander Müller veröffentlicht am 3. April 2011 | 3.033 mal gesehen

Man sollte Regionalwahlen nicht überbewerten. Aufgrund der tiefen Wahlbeteiligung glaube ich nicht, dass es bei den Zürcher Wahlen einen Fukushima-Effekt gab. Ich bin AKW-Befürworter und war diesmal nicht wählen, es war mir schlicht zu blöd. Man kann sich ja selbst verarschen, doch irgendwann hört der Spass auf. Offensichtlich war ich nicht der Einzige, dem es zu blöd war. Die Wahlbeteiligung ist im Kanton Zürich seit Jahren rückläufig. Seht selbst!

Abstimmungen finde ich wesentlich interessanter als Wahlen. Kenne ja kaum einen von denen, die sich wählen lassen wollen. Ausserdem glaube ich, dass man kaum Chancen auf eine Wahl hat, wenn man nicht einen Förderer hat oder bei irgendeinem Filz oder einer Seilschaft dabei ist. Abgesehen davon hat es viel zuwenig profilierte Leute und viel zuviele Langweiler.

Kommt noch hinzu, dass die meisten Kandidaten Beamte (Uni-Professoren, Lehrer) oder Unternehmer (Industrielle, Kleingewerbler, Juristen und Bauern) sind. Angestellte müssten Nachteile auf dem Arbeitsmarkt in Kauf nehmen, wenn sie sich politisch positionieren. Somit hat unsere Demokratie Grenzen. Es geht in Richtung Zensuswahlrecht, zumindest in dem Sinne als einige Bürger bessere Chancen und Möglichkeiten haben als andere um zu kandidieren.

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2 Gedanken zu „Zürcher Wahlen“

  1. Schäme Dich!

    Wer sein Wahl- und Stimmrecht nicht mehr ausübt, delegiert seine Entscheidungsbefugnis an die Minderheit jener, die noch zur Urne gehen. Die Delegation dieser Rechte an einen immer kleiner werdenden Kreis von Stimmenden birgt ein grosses Risiko, dass diese wenigen Unentwegten für die Mehrheit des Volkes nicht mehr repräsentativ sind und so über den Kopf der „schweigenden Mehrheit“ hinweg Entscheide von höchster politischer Tragweite fällen. Auch wer den Stimmzettel in den Papierkorb wirft, kann der Politik nicht ausweichen. Im Gegenteil, über den wird einmal politisiert, ohne dass seine Meinung gefragt wird. Dann ist das Erwachen jedoch zu spät.

  2. Wenn ich mich schämen würde, dann würde ich nicht darüber schreiben. Von den gegenwärtigen Politikern fühle ich mich zu einem grossen Teil nicht mehr vertreten. Sollen die doch ihre Show zusammen mit den Medien, den PR-Leuten und den Kaffeesatzlesern (Meinungsforschern) alleine durchziehen. Mich interessiert dieser Wahlzirkus nicht mehr. Ich beschränke mich inzwischen darauf auf meinem Blog meine politischen Ideen und meine Meinung kundzutun und an Abstimmungen teilzunehmen. Im übrigen habe ich den Wahlkampf meiner Partei mit dem Mitgliederbeitrag und dem Abo für die Parteizeitung, die ich selten lese, mitfinanziert. Das sollte genügen.

    PS: Auf die Propaganda in der Parteizeitung kann ich verzichten, da ich mich via TV, Internet, Zeitungen und mit meinem eigenen Aggregator für Politblogs genügend informiere. Ich brauche keinen Politiker, der mir erklärt wie die Welt funktioniert und mir sagt wie ich stimmen soll. Ich bin der Meinung, dass wir die Volksrechte weiter ausbauen müssen und nicht noch weiter schwächen, wie es der Bundesrat unlängst vorgeschlagen hat.

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