Zürcher Kantonsrat gegen Kopftuchverbot an Schulen

Von Alexander Müller veröffentlicht am 5. Januar 2010 | 4.071 mal gesehen

Der Zürcher Kantonsrat hat gestern eine Motion der SVP abgelehnt, welche die Schweizer Wertordnung an Schulen auf eine gesetzliche Grundlage stellen wollte. Die SVP verlangte ein Kopftuchverbot und die zwingende Teilnahme am Schwimm-,Turn- und Hauswirtschaftsunterricht. Auch während des Ramadans!

Das Fehlen muslimischer Mädchen im Unterricht und in Klassenlagern ist nach Ansicht der SVP nicht weiter zu tolerieren. Sonderzüglein und Spezialbehandlungen für muslimische Kinder führen nach Ansicht der SVP zur Ausgrenzung und erschweren die Integration muslimischer Kinder in unsere Gesellschaft.

Gemäss Ansicht von SVP-Vertretern darf der Staat patriarchalen Relikten aus islamischen Ländern nicht Hand bieten. Er muss sich für Gleichberechtigung zwischen Schülern und Schülerinnen einsetzen und muslimischen Mädchen mit einer Schweizer Wertordnung, die auf gesetzlichen Grundlagen beruht, den Rücken stärken.

SP, FDP, CVP, Grünliberale und Grüne lehnten die Motion der SVP ab. Sie verharmlosten bzw. verleugneten dass es in diesem Bereich ein Problem mit muslimischen Schulkindern gebe und wiesen auf andere Lösungsmöglichkeiten, die den Muslimen entgegenkommen, hin. So könne man Klassenlager auch ausserhalb des Ramadams durchführen und muslimische Mädchen beim Schwimmunterricht auf die Möglichkeit eines Burkinis (Ganzkörperbadeanzug) aufmerksam machen. So könnten diese Mädchen trotz streng islamischer Regeln am Schwimmunterricht teilnehmen. Der Grünliberale Andreas Wenzin aus Wetzikon war zudem der Ansicht, dass die SVP mit ihrer Motion die Kränkung des Islam bewusst in Kauf nehme. Ihm zufolge ist jemand, der eigene Werte durchsetzen will intolerant. Die Grünen sahen es ähnlich wie die Grünliberalen. Ihnen zufolge gehe es der SVP einzig darum einmal mehr Muslime zu schikanieren und zu diskriminieren.

Fazit: Die SVP will, dass an unseren Schulen die Schweizer Wertordnung durchgesetzt wird. Das heisst, dass Jungen und Mädchen gleichberechtigt sind und gleich behandelt werden. Es heisst ferner, dass es für muslimische Kinder keine Sonderbehandlungen gibt. Die Linken hingegen betrachten das was die SVP will als Diskriminierung und Schikane von Muslimen. Sie sind der Ansicht, dass wir unser Schulsystem den Bedürfnissen der Muslime anzupassen haben. So sollen Klassenlager künftig nur noch ausserhalb des Ramadans stattfinden und muslimische Mädchen mit Burkinis am Schwimmunterricht teilnehmen können.

Mein Urteil ist klar. Die Linken verkennen einmal mehr das Problem und tun das was sie am besten können, sie verraten und verleugnen unsere Werte und unsere Kultur. Ich hoffe, dass der Stimmbürger dies bei den nächsten Wahlen zu würdigen weiss.

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9 Gedanken zu „Zürcher Kantonsrat gegen Kopftuchverbot an Schulen“

  1. Ist ja alles gut und recht… blöd nur, dass nicht die Kinder muslimischer Eltern am häufigsten entschuldigt werden. Es sind die fanatischen christlichen Freikirchler, welche ihre Kinder dauernd vom Untericht (Schwimmen, Klassenlager, Krippenspiel) suspendieren lassen!

  2. Raskalnikow, dein Einwand mit den Fundichristen ist typisches Ablenkungsmanöver. Mit sowas kommt ihr Linken immer, wenn ihr den Islam verteidigt. Doch Fundichristen sind keine Gefahr für unser Land, dazu ist ihre Anzahl viel zu gering und sie sind dafür viel zu wenig militant. Im übrigen ist mir nicht bekannt, dass Töchter von Fundichristen mit Kopftuch in die Schule müssen bzw. mit Burkini baden müssen. Du ignorierst bzw. verkennst das Problem.

  3. Für mich sind CVP’ler und FDP’ler mehrheitlich Linke. Sogar die einst dem Freisinn nahestehende NZZ ist mittlerweile nach links gerückt. Dort dürfen inzwischen sogar linksgrüne Blogger schreiben.

  4. die islam-politik der grünen und der linksparteien geht eindeutig zu weit. und das ist nicht nur in der schweiz so. wer meint heute noch mit multikulti auf stimmenfang zu gehen, der hat die zeichen der zeit nicht erkannt. wer heute links wählt…stimmt für den islam.

  5. Christliche Fundamentalisten und westliche Sekten sind nicht zahlreicher als fundamentalistische Muslime? lol

    google mal nach den Mitgliedern von Scientology, den Mormonen, fragwürdigen Freikirchen, strengen Katholiken usw. und stelle die in Relation, mit den 10% strenggläubigen Muslimen, die es nach Bund gibt.

    einfach lächerlich

  6. Olrad, auf der Webseite des Bundesamts für Statistik findest du die Zahlen der Volkszählung 2000. Bitte guck dir einmal die Tabelle 2 auf Seite 12 an. Dort siehst du wie sich die Religiösen Gruppen anteilmässig auf die Bevölkerung verteilen. Zugegeben, die Zahlen sind nicht mehr aktuell. Demnächst dürfte die nächste Volkszählung fällig sein. Trotzdem, die Entwicklung dürfte eher so sein, dass die Zahl der Christen abgenommen hat während die Zahl der Muslime zugenommen hat.

    Hier ein Auszug:
    röm.-Katholiken: 41.82%
    evang.-Reformierte: 33.04%
    Keine Zugehörigkeit (Konfessionslose): 11.1%
    Anteil der Muslime: 4.26%
    Anteil der Pfingstgemeinden: 0.28%
    Anteil der Neupietistisch-Evangelikalen: 0.44%
    Anteil der Zeugen Jehovas: 0.28%

  7. Finde ich nicht gut. Die Schweiz ist ein christliches, abendländisches Land. Personen die hier in der Schweiz wohnen wollen, müssen sich unserer Gesellschaftsordnung anpassen. Wem es nicht passt, der kann jederzeit gehen. Es hält ihn niemand auf. Ich will weder an unseren Schulen noch an Arbeitsplätzen Kopftücher sehen. In Amerika ist es zum Teil sogar verboten ein CAP zu tragen, weil das eine Bandenzugehörigkeit symbolisieren kann. Wenn man schon Kruzifixe verbieten will, so muss man auch Kopftücher verbieten.

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