Zur Abschiebung von Ex-Polizist Nijiati Abudureyimu

Von Alexander Müller veröffentlicht am 29. Juli 2010 | 3.305 mal gesehen

Hinrichtung in China20min Online berichtet in einem Artikel über die Abschiebung des Ex-Polizisten und Uigurren Nijiati Abudureyimu. Er war nach eigenen Angaben Zeuge von zahlreichen Menschenrechtsverletzungen. So sah er wie Todeskandidaten Organe für den Organhandel entnommen wurden. Nachdem er in Italien von Chinesen fotografiert wurde, kam er in die Schweiz. Angeblich weil er bei der  UNO in Genf über den Organhandel der chinesischen Regierung aussagen wollte.

Die Abschiebung ist entsprechend der geltenden Drittstaatenregelung richtig. Nijiati Abudureyimu ist von Italien, einem sicheren Drittstaat eingereist. Der Handel der chinesischen Regierung mit Organen von Todeskandidaten ist zwar widerwärtig, doch kann er weder von der Schweiz noch von der UNO unterbunden werden. China hat einen Sitz im UNO-Sicherheitsrat und könnte dort mit seinem Veto sämtliche Massnahmen gegen China stoppen.

Die Menschenrechte sind derzeit nicht zuoberst auf der Prioritätenliste der europäischen Länder. Daher überrascht mich auch das mangelnde Interesse dieser Länder nicht. Wirtschaftliche Interessen werden höher gewichtet. Deshalb macht man grosszügige Zugeständnisse an Despoten wie Gaddafi und deshalb fürchten sich Wirtschaftsvertreter hierzulande vor Boykotten von islamischen Ländern wenn man den Bau von Minaretten oder die Burka verbietet.

Letztlich ist es so, dass eigentlich nur China den Organhandel im eigenen Land stoppen kann. Dazu braucht es keine Anklagen bei der UNO sondern gutes Zureden auf diplomatischer Ebene. China ist übrigens auf gutem Weg. Gemäss einem Artikel von Aerzteblatt.de will China den Organhandel verbieten und nur noch Organtransplantationen mit Organen von freiwilligen Spendern zulassen.

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4 Gedanken zu „Zur Abschiebung von Ex-Polizist Nijiati Abudureyimu“

  1. Richtig ist, dass man diesen exPolizisten in das Ersteinreiseland zurückschieben will, doch die Asylpolitik Italiens bringt keinerlei Gewähr dafür, dass dieser Mann, allenfalls über ein Drittland wie Libyen, letztendlich nicht in die Hände der chinesischen Häscher gelangt. Nachdem er hier bereits „geplappert“ hat, dürfte dann sein weiteres Schicksal nicht mehr schwer zu erraten sein. Zudem kommt, dass er einer ethnischen Minderheit angehört, die im Streit mit den Han-Chinesen steht.

  2. Wieso sollen die Chinesen diesem Mann nachjagen? Wozu? Die Chinesen brauchen sich vor niemandem auf dieser Welt zu fürchten. China ist das Reich der Mitte und selbst die USA können es nicht bezwingen. Zudem ist China Mitglied des UNO-Sicherheitsrats. Mitglieder des UNO-Sicherheitsrats können sämtliche UNO-Resolutionen mit einem Veto verhindern. Mit anderen Worten kann noch nicht einmal die UNO etwas gegen China unternehmen. Die Chinesen machen 1/6 der Weltbevölkerung aus!

    Und wieso wohl will niemand etwas vom Organhandel in China wissen? Etwa weil die chinesische Regierung den Organhandel von sich aus verbieten will? Was nützt es also wenn der Mann über etwas berichtet, was ohnehin schon längst alle wissen? Ich habe hier einen Artikel verlinkt, der 3 Jahre alt ist und davon schreibt, dass die chinesische Regierung das Problem mit dem Organhandel lösen will. Der Artikel von Ärzteblatt.de stammt aus dem Jahr 2007!!! Wie ich bereits geschrieben habe, können nur die Chinesen selbst dieses Problem lösen. Was will uns also einer Jahre nachdem wir schon Kenntnis vom Problem hatten noch von diesem Problem berichten??? Verarschen können wir uns selber.

    Der Mann gehört zurück nach Italien. Italien ist ein EU-Mitgliedstaat und keine Bananenrepublik.

  3. Aber vielleicht gibt es andere Gründe, darüber zu berichten. Würden Sie sich etwa wohl fühlen, wenn Sie nach einer Organtransplantation (natürlich wünsche ich Ihnen keine Notwendigkeit dazu) erfahren würden, dass das verpflanzte Organ einem Menschen bei lebendigem Leibe, ohne Narkose, entrissen wurde und dieser dafür sterben musste? Diese Grausamkeiten müssen aufgedeckt werden. Israel z.B hat Organtransplantationsturismus nach China verboten, nachdem die Regierung darüber aufgeklärt worden war.

  4. Herr Bachmann, lesen Sie eigentlich auch was ich schreibe?

    Über den Organhandel in China weiss man schon seit Jahren Bescheid. Die chinesische Regierung hat den Organhandel sogar selber zugegeben. (Quelle) Die Chinesische Regierung hat längst Massnahmen ergriffen um den Organhandel einzudämmen.

    Frage: Was bringt es wenn man einen Täter bei der Polizei anzeigt, der sich bereits selber bei der Polizei angezeigt hat????? Ausserdem können weder die Schweiz noch die UNO, noch die USA noch sonst ein Land oder eine Organisation den Organhandel in China unterbinden bzw. einzudämmen. Das kann nur die chinesische Regierung selbst.

    Der Mann hat wahrscheinlich deshalb in der Schweiz Asyl beantragt weil er Uigure ist und weil es ihm in Italien nicht gefallen hat.

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