Sippenhaft für Nadja Drygalla?

Von Alexander Müller veröffentlicht am 4. August 2012 | 10.079 mal gesehen

Die deutsche Spitzensportlerin Nadja Drygalla hat am vergangenen Donnerstag das olympische Dorf verlassen. Angeblich um zu verhindern, dass sie zur Belastung für die deutsche Olympia-Mannschaft wird. Drygalla wird vorgeworfen einen Freund zu haben, welcher für die rechte «Nationaldemokratische Partei Deutschland» (NPD) im Landtag kandidiert hat. Zudem soll ihr Freund einer Neo-Nazi-Vereinigung namens «Nationale Sozialisten Rostock» angehören. (Quelle)

Michael Vesper, der Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) stellt sich jedoch hinter Athletin Drygalla. «Drygalla sei glaubwürdig und er habe keinen Zweifel, dass sie auf dem Boden des Grundgesetzes und der olympischen Werte stehe.» (Quelle) Dennoch musste die Ruderin das olympische Dorf verlassen.

Ein Deutscher Journalist sagte einmal: «Der Kampf gegen Nazis, das Hinsehen, gehört zur Verantwortung Deutschlands. Keinem Nazi darf in Deutschland eine Bühne geboten werden .»

Dieser Kampf geht offenbar schon soweit, dass bereits Leute ausgegrenzt und diskriminiert werden, weil sie einen vermeintlichen Nazi lieben. So als ob es gegen das deutsche Grundgesetz verstossen würde einen Rechten zu lieben. Für mich ist das eine Sippenhaft, wie wir sie aus totalitären Diktaturen kennen. In was für einer Welt leben wir eigentlich? Wer sind hier eigentlich die Demokraten und wer die Faschisten?

Meiner Meinung nach gehen die selbsternannten Anti-Faschisten zuweit. Mit ihrem Vorgehen legitimieren sie doch gerade den Faschismus! Denn genau darum geht es doch beim Faschismus, ums Anprangern und die Ausgrenzung und Unterdrückung von Andersdenkenden oder Leuten, die anders sind.

Die Aussage des Journalisten zeugt von einem deutschen Nachkriegs-Anti-Nazi-Reflex, der antidemokratische Züge hat. Eine Demokratie, die sich mit faschistischen Methoden schützen muss, ist eine Demokratie, die Menschenrechte mit Füssen tritt! In einer Demokratie, die Menschenrechte achtet, haben Bürger das Recht ihre Meinung frei äussern und verbreiten zu können.

Ein Staat, der seine Bürger alleine aufgrund von deren Meinung verfolgt, diskriminiert, unterdrückt und ausgrenzt, ist ein Unrechtsstaat, der Menschen- und Bürgerrechte missachtet. Eine Gesellschaft die sowas zulässt oder gar befürwortet, öffnet dem Unrecht Tür und Tor!

Ich habe grossen Respekt vor einer Frau, die ihre Liebe zu ihrem Freund über ihre Karriere stellt und wünsche Nadja Drygalla viel Kraft, damit sie das ihr zugefügte Unrecht durchsteht.