Kommunistische Kapitalismuskritik

Von Alexander Müller veröffentlicht am 25. Januar 2012 | 2.558 mal gesehen

Kapitalismus ist ein Begriff, der vom Kommunisten Karl Marx geprägt wurde. Liberale Menschen sprechen von Marktwirtschaft. Sowohl die Finanzkrise als auch die Schuldenkrise wird von Linken gerne zu sogenannter Kapitalismuskritik genutzt. Ich halte diese Kritik für unberechtigt. Es ist nicht die Marktwirtschaft, welche versagt hat!

Sowohl bei der Finanzkrise als auch bei der Schuldenkrise sind es von Politikern geführte Staaten, die versagt haben. Am Ursprung der Finanzkrise standen Zinssenkungen der US-Notenbank. Die US-Notenbank senkte Zinsen und überflutete die Wirtschaft mit billigen Geld. Dies führte dazu, dass US-Bürger sich noch mehr verschuldeten und Häuser und andere Konsumgüter auf pump kauften. Dies führte letztlich zur Krise im US-Häusermarkt, welcher dann wiederum die Finanzkrise folgte.

Die Schuldenkrise wiederum ist auf jahrzehntelange Schuldenpolitik diverser Staaten in Europa und in den USA zurückzuführen. Staaten haben jahrzehntelang Schulden aufgebaut. Einige davon wie z.B. Griechenland haben zudem ihre eigene Wirtschaft vernachlässigt. So haben sie Strukturreformen und den Abbau von unnötiger Bürokratie versäumt.

Nun haben wir den Salat, den uns Politiker und die Wähler dieser Politiker eingebrockt haben. Wenn jetzt jemand vom Ende des sogenannten „kapitalistischen Systems“ spricht, dann ist das einfach nicht korrekt. Denn mit dem kapitalistsichen System haben die Probleme, unter denen wir heute leiden, nichts zu tun.

Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Länder, die unter staatlicher Überregulierung und Bürokratie leiden, schlechter dastehen als liberale Länder, die über eine möglichst liberale Wirtschaftsordnung verfügen.

Wer Marktwirtschaft und Demokratie totsagt, der soll erst einmal mit einer vernünftigen Alternative herausrücken. Stalinistische Systeme wie in Nordkorea sind keine vernünftige Alternative. Vorteile von Demokratie und Marktwirtschaft sind, dass jedermann Aufsteigen und mitreden kann, sofern er über Intelligenz und Leistungsbereitschaft verfügt. Es gibt kein anderes System, welches gerechter ist!

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2 Gedanken zu „Kommunistische Kapitalismuskritik“

  1. Keine Kritik, sondern absolute Zustimmung.

    Mir einer Ausnahme: ein Hinweis zur Terminologie:

    MARKTWIRTSCHAFT ist ein System zum Austausch von Marktleistungen auf der Basis von Nachfrage und Angebot. In einer FREIEN Marktwirtschaft wird der Preis (oder Wert) einer Ware oder Dienstleistung ausschliesslich bestimmt durch den Gegenwert, den die Nachfrager zur Beschaffung dieser Marktleistung aufzubringen bereit sind.

    Die Marktwirtschaft ist das beste und fairste Güteraustauschsystem (weil das Zustandekommen des Kaufs/Tausch immer das Einverständnis beider Partner voraussetzt), solange nicht existenzielle Abhängigkeiten den Nachfrager zwingen, ein aus seiner Sicht nachteiliges Angebot akzeptieren zu müssen; in solchen Situationen muss die Ethik dem Preis für das Angebot eine Grenze setzen.

    KAPITALISMUS definiert den Besitzer einer Marktleistung (Produkt oder Dienstleistung) als jene Person, welche die Ressourcen zur Erstellung der Marktleistung besitzt.
    Diese Ressourcen sind:
    Rohstoffe/Rohmittel
    Bearbeitungsmittel (Werkzeuge)
    Lokalitäten inklusive Grund und Boden der Produktionsstätten
    Arbeitsleistung
    Wissen
    Rohstoffe, Werkzeuge und Produktionsstätten und die Geldmittel zum Beschaffen derselben sind in der Regel im Besitz des Unternehmens (Miete, Pacht oder Eigentum)
    Arbeitsleistung kauft das Unternehmen zu vertraglich vereinbarten Bedingungen (Arbeitsvertrag) vom Arbeit-Leistenden (fälschlicherweise als ArbeitNEHMER bezeichnet).
    Wissen : soweit das Wissen externalisierbar ist (heisst: in Dokumenten festgehalten und damit übertragbar), wird das Unternehmen bemüht sein, sich die Eigentumsrechte an diesem Wissen zu sichern, und, wo dies möglich ist, sogar exklusiv die Nutzungsrechte geltend zu machen (Patente, Warenmuster etc).
    Implizites Wissen (am besten durch den englischen Begriff „Skill“ beschrieben) ist immer mit der Person dieses Wissensträgers untrennbar verbunden. Das Unternehmen profitiert von diesem Wissen, indem es die Nutzung in den Arbeitsvertrag integriert.

    Der KOMMUNISMUS postuliert (im Unterschied zum Kapitalismus) die Eigentumsrechte an einem hergestellten Gut als der Gemeinschaft (dem „Staat“) gehörend, unabhängig davon, wer zur Aufbringung der Ressourcen einen Beitrag geleistet hat. Dieser Staat ist dann auch Eigentümer der Rohstoffe, Werkzeuge, Produktionsstätten und der Geldmittel, und er kann Arbeitsleistung und Wissen von den Arbeitsleistenden bzw Wissensträgern kaufen.
    Da aber keine konkurrierende Nachfrage nach Arbeitsleistung und Wissen existiert, kann „der Staat“ (genauer: die staatliche Verwaltung) dessen Wert nach eigenem Ermessen beliebig herunterdrücken. Deshalb ist das kommunistische System, im krassen Widerspruch zu seinem Anspruch, das potentiell asozialste und ausbeuterischste System, was in 70 Jahren Osteuropäischer Wirtschaftsgeschichte total bestätigt wurde.

    Der SOZIALISMUS erhob den Anspruch, von den beiden Systemen (Kapitalismus und Kommunismus) die Vorteile und Stärken zu übernehmen und die Nachteile und Schwächen zu überwinden. Auch hier hat die Praxis leider genau das Gegenstück zum Anspruch gezeitigt: tatsächlich erreicht der Sozialismus nicht ein einziges Ziel, welches der Kommunismus angestrebt (und ebenfalls nicht erreicht) hat, und vom Kapitalismus übernimmt er vorallen die Ausnützung von existenziellen Bedürfnissen der Menschen, zwar nicht durch sich konkurrenzierende Anbieter, sondern – was schlimmer ist – durch die (konkurrenzlose) Staatsverwaltung.

    Abschaffung des Kapitalismus:
    Würde mit der von Linken geforderten Abschaffung des Kapitalismus die Überwindung der negativen Begleiterscheinung des Kapitalismus bezweckt (neben der bereits erwähnten Ausnützung von existenziellen Bedürfnissen noch der Missbrauch der an sich sinnvollen privaten Inverstitionsmöglichkeiten in Unternehmen durch den Kasino-Aktienhandel, welcher Unternehmen nicht fördert, sondern durch den Wert-Abfluss zugunsten einiger Weniger kaputt macht), dann könnte man auf diesem Weg durchaus einen Gewinn an Lebensqualität für jedermann erwirken. Tatsächlich jedoch legen die Linken absolut keinen Wert auf eine Verbesserung der Lebensqualität für jedermann, denn sie gehen ja davon aus, dass der Leidensdruck nicht hoch genug ist (und also erhöht werden muss), um gesellschaftliche Fortschritte erzielen zu können: de facto streben die Linken aktuell bewusst und gezielt eine Verminderung der Lebensqualität für jedermann an, und die Abschaffung des Kapitalismus ist eine ihre Strategen zu diesem Zweck.

    Und so überrascht es denn nicht, dass die Pauschalforderung nach Abschaffung des Kapitalismus prioritär das private Eigentumsrecht und die politischen Rechte der Bürger unterminieren und diese Rechte der staatlichen Verwaltung zuschanzen will – was auch die hintergedanklichen Absichten der Linken mit dem langen Gang durch die Institutionen und der Besetzung der Ämter mit der eigenen Gefolgschaft erhellt.

  2. Obiges kann ich alles zu 100% unterschreiben. Kritik am Kapitalismus ist nur insofern richtig, als dass verschiedene Individuen vor lauter Gier nicht mehr wissen, was sie tun. Aber es gibt keine Alternative zum Kapitalismus, denn auch ein Kind betreibt mit seinem Sparschwein grundsätzlich Kapitalismus. Die Schuldenberge von Europa sind von unfähigen, linkspopulistischen Politikern errichtet worden, die die verheerende Zeit des Kommunismus/Sozialismus noch nicht verdaut haben.
    Dieser unsägliche Ismus hat in allen Belangen versagt, weil er gegen die Natur des Menschen und des Lebens gerichtet sind. Jeder Mensch sucht seine persönlichen Vorteile im Leben und der Treffpunkt, wo er diese am besten findet, ist und bleibt der Marktplatz

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