Ein strengeres Alkoholgesetz ist nicht notwendig

Von Alexander Müller veröffentlicht am 14. März 2013 | 2.583 mal gesehen

Mit einem strengeren Alkoholgesetz wollen einige Politiker Defizite bei der Erziehung in den Griff kriegen. Sie wollen den Verkauf von Alkohol ab bestimmten Uhrzeiten verbieten und die Steuern für alkoholische Getränke erhöhen. Dies obwohl der Alkoholkonsum zurückgegangen ist. Diese Politiker argumentieren damit, dass einige Jugendliche zuviel Alkohol konsumieren. Das trifft in einigen Fällen zwar zu, dennoch halte ich nichts von weiteren Gesetzesverschärfungen.

Mit strengeren Gesetzen und Verboten wird Verantwortung auf Kosten der Freiheit an den Staat delegiert. Das geltende Recht ist jedoch ausreichend, denn es gewährleistet bereits einen umfassenden Jugendschutz. So darf bereits nach geltendem Recht kein Alkohol an Minderjährige verkauft werden.

An den Alkoholproblemen einiger Jugendlicher sind nicht liberale Gesetze schuld. Ihre Ursache dürfte vielmehr an mangelhafter Erziehung, fehlendem Verantwortungsbewusstsein  oder an einer individuellen Suchtproblematik liegen. Nicht jeder, der Alkohol konsumiert, wird Alkoholiker! Meiner Ansicht nach dürfen Eltern die Erziehung ihrer Kinder nicht dem Staat bzw. der Polizei überlassen. Sie haben die Pflicht ihren Kindern Werte wie Anstand und Moral sowie Eigenverantwortung beizubringen. Wenn das soziale Umfeld eines Menschen erkennt, dass eine Suchtproblematik vorliegt, so ist es gefordert dem Süchtigen zu helfen. Eine solche Hilfe bringt mehr als strengere Gesetze und Verbote.

Wir haben die Wahl zwischen einer liberalen Gesellschaft, die von uns vernünftiges und eigenverantwortliches Handeln abverlangt oder einem goldenen Käfig, der immer mehr Steuergelder für Überwachung, Kontrolle und Justiz verlangt.

Die folgende Grafik zeigt auf, dass der Alkoholkonsum zurückgegangen ist. 1971 trank ein Erwachsener Schweizer noch durchschnittlich 14.4 Liter reinen Alkohol pro Jahr. 2011 sank die Menge auf 10 Liter pro Kopf. Eine Gesetzesverschärfung ist somit eindeutig nicht notwendig!

Alkoholkonsum

Quelle der Grafik: Schweizer Fernsehen

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3 Gedanken zu „Ein strengeres Alkoholgesetz ist nicht notwendig“

  1. Man vergisst auch gerne, wie früher gesoffen wurde. Vor allem noch vor der Motorisierung, und als sich noch nicht jeder hinter ein Steuer setzen konnte.

  2. @FreeSpeech, der Alkoholkonsum im 19. Jht hatte nichts mit der Motorisierung zu tun, wenn schon mit der Industrialisierung wobei auch das umstritten ist. Lesen Sie einmal ein Buch über den Alkoholkonsum im 19. Jht. Es gibt verschiedene Ansichten dazu. Für diesen Artikel hier entscheidend ist aber nicht das 19. Jht. Wir leben im 21. Jht. und hier spielen ganz andere Umstände eine Rolle.

    Hier geht es darum, dass wir keine Verschärfung des Alkoholgesetzes brauchen, wenn doch der Alkoholkonsum insgesamt zurückgeht. Es macht meiner Ansicht nach keinen Sinn wenn wir wegen der Suchtproblematik Einzelner Gesetze verschärfen und zusätzliche Verbote schaffen. Zumindest ist das aus meinem liberalen Standpunkt nicht vertretbar.

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