Woolwich – Supermarkt-Angestellter suspendiert

Von Alexander Müller veröffentlicht am 29. Mai 2013 | 1.944 mal gesehen

Adam-AustinIn der südenglischen Stadt Portsmouth wurde einem Angestellten eines Supermarkts sein Mitgefühl zum Verhängnis. Er trug aus Respekt für den vergangene Woche in Woolwich bestialisch ermordeten britischen Soldaten Lee Rigby ein „Help for Heroes“ Armband und ein Mohnabzeichen. Als seine Vorgesetzten dieses sahen, forderten sie ihn auf das Armband auszuziehen und das Abzeichen zu entfernen. Sie begründeten ihre Aufforderung mit einem Verstoss gegen die Kleidervorschriften des Supermarkts. Weil sich der Angestellte namens Adam Austin weigerte, wurde er suspendiert.

Wie der von dieser Ungeheuerlichkeit betroffene Adam Austin sagt, hat er Freunde in der britischen Armee und solche, die in der Armee gedient haben. Er habe das Armband aus Respekt für den Ermordeten Soldaten getragen. Dasselbe gilt für das Mohnabzeichen, welches in England Poppy Badge genannt wird. Das Poppy Badge ist ein Symbol für den Remembrance Day. Das ist in Grossbritannien ein Gedenktag für gefallene Soldaten.

Das kann es doch echt nicht sein? Was sind das für herzlose Vorgesetzte? Haben die etwa eine derartige Krämermentalität, dass sie Angst haben der Umsatz des Supermarkts breche ein wenn einer ihrer Angestellten ein solches Armband trägt? Darf man am Arbeitsplatz nicht mehr Mensch sein? Hat die Geschäftsleitung des betreffenden Supermarkts, der zum Einzelhandelsunternehmen Wm Morrison Supermarkets plc gehört, etwas gegen britische Soldaten?

Nachfolgend das Schreiben, welches die Suspendierung belegt. Austin ist suspendiert und muss am Freitag beim Management zu einem Disziplinargespräch antreten. Meiner Meinung nach müsste man das Management aufgrund von mangelnder Sozialkompetenz entlassen.

MORRISONS-woolwich

Findet ihr es in Ordnung, dass ein Angestellter suspendiert wird weil er ein Gedenkabzeichen trägt? Das kann es doch echt nicht sein. Da geben Männer für ihr Land ihr Leben hin und wenn einer diesen Männern gedenken will, wird er vom Job suspendiert. Das ist absolut daneben!

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2 Gedanken zu „Woolwich – Supermarkt-Angestellter suspendiert“

  1. Es ist bedauerlich und sehr bedenklich, dass man heutzutage seinen Schmerz und die Anteilnahme für Betroffene öffentlich nicht mehr zeigen darf.

    Andererseits habe ich ein gewisses Verständnis für die Geschäftsleitung des betroffenen Supermarktes für ihren Entscheid, ihren Mitarbeiter bis zur Anhörung zu suspendieren. Würde auf den Supermarkt ein Rache-Anschlag verübt, würden gerade auch Jene, die sich jetzt über die „Herzlosigkeit“ aufregen, sofort Vorwürfe an die GL machen, dass sie das Risiko falsch eingeschätzt hätten.

    Die herrschende Auslegung von Rassismus sollte global neu definiert werden und die Angst vor Repressalien der Extremisten, die den Religionsmissbrauch für ihre Verbrechen praktizieren, Ernst genommen werden.

  2. Ohne Zivilcourrage geht es nicht. Einfach aus Angst vor Terroristen die Meinungsfreiheit von Angestellten unterdrücken ist sackschwach. Das geht natürlich nicht, denn dann haben ja die Terroristen erreicht was sie wollen. Es kann ja nicht sein, dass Leute kein Shirt, Armband oder ein Abzeichen tragen dürfen weil sie sonst damit rechnen müssen ermordet zu werden. Wo sind wir eigentlich? Wir sind in Europa!

    Bezüglich Rassismus, das ist grundsätzlich nicht verboten. Wenn also z.B. eine Türkin sagen sollte, dass sie nur auf türkische Männer steht, dann wäre das nicht strafbar obwohl es eigentlich eine Form von Rassismus ist. Hingegen ist in der Schweiz seit 1994 das Verbreiten von rassistischen Ideologien, der Aufruf zur rassistischer Diskriminierung von Personen und die Leugnung von Völkermord strafbar, siehe Antirassismusgesetz.

    Ein weiteres Beispiel für Rassismus ist z.B. wenn einer meint, dass er aufgrund seiner Religion etwas Besseres ist als Angehörige einer anderen Religion:

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