Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon

Von Alexander Müller veröffentlicht am 3. November 2013 | 1.754 mal gesehen

Alle Jahre wieder drängen an katholischen Feiertagen scharenweise Gläubige in die protestantischen Städte um dort dem Mammon zu huldigen. Doch dieses Phänomen zeigt sich nicht nur an katholischen Feiertagen und es betrifft auch nicht nur Katholiken! Auch an Weihnachten und anderen christlichen Festen hat der Kommerz längst seinen Siegeszug angetreten. Das traditionelle Weihnachtsgeschäft ist für viele längst wichtiger geworden als das Weihnachtsfest selbst. Diese Entwicklung ist menschlich und dennoch erstaunlich. Denn in der Bibel heisst es:

Matthäus, Kapitel 6, Vers 24:

Niemand kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird dem einen anhangen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.

An Feiertagen sieht man, für wen sich die Mehrheit der Leute entschieden hat. Fast leere Kirchen und volle Kaufhäuser sprechen eine klare Sprache.

Der Siegeszug des Mammon hat schon vor Jahrhunderten begonnen und zwar bei den Kirchenoberen selbst. Als diese sich weltlichen Besitz und weltliche Macht aneigneten, verloren sie ihre Unschuld. Die Prunksucht einiger Kirchenväter führte sogar zu Spaltung der Kirche, nachdem Martin Luther den Ablasshandel zur Finanzierung derselben kritisierte. Die Kirche hat ihren Kampf gegen den Mammon längst verloren. Der Glauben ist dem Kommerz gewichen und die Nächstenliebe dem Egoismus.

Wer glaubt heute schon noch vorbehaltslos an einen Gott bzw. an das Gottesbild, welches die Pfaffen vermitteln? Die Kirchen haben Kritiker der Kirche und des Glauben jahrhundertelang verfolgt und vernichtet und ihren dogmatischen Glauben gnadenlos durchgesetzt. Dabei blieb Kritik aussen vor und viele Fragen blieben unbeantwortet. Der Glaube hat sich nicht wesentlich weiterentwickelt, das Wissen der Menschen jedoch schon. Es sind mittlerweile zu viele Fragen und der Glauben ist deshalb fragwürdig geworden. Längst geben anstelle der Kirchenväter andere Antworten auf die Fragen der Menschen. Die Wissenschaftler zum Beispiel. Sie haben herausgefunden, dass sich die Erde um die Sonne dreht und damit eine jahrhundertealte Lehre der Kirche widerlegt. Die Kirche und ihr Glaube musste sich der Wahrheit beugen. Selbst eine unbefleckte Empfängnis ist nach wissenschaftlicher Lehre nicht möglich. Das historische Wissen darum, wer wie Papst wurde, lässt zudem die Frage aufkommen woher diese Leute denn wissen sollen, was sie verkünden. Wer von uns wurde schon als Sprachrohr Gottes geboren, dass er weiss ob es ein Leben nach dem Tod gibt? Wer den Zyklus des Lebens beobachtet, der weiss, dass es zwar einen nachhaltigen Lebenszyklus gibt, der sieht jedoch anders aus als es die religiösen Dogmen darlegen. Wir bestehen aus Materie, die natürlich auch nach unserem Tod nicht verloren geht. Allerdings zersetzt sie sich. Die frühen Glaubensführer wussten das, wie eine Aussage in der Bibel zeigt.

1. Buch Mose, Kapitel 3, Vers 19

Im Schweisse deines Angesichtes sollst du dein Brot essen, bist du wieder zur Erde kehrst, von der du genommen bist; denn Erde bist du, und zur Erde musst du zurück.

Wie dieser Zyklus des Lebens genau aussieht, kann man auf forensischen Leichenfarmen beobachten. Auf dieser Welt geht nichts verloren, es heisst nicht umsonst fressen und gefressen werden. Die Überreste längst ausgestorbener Tierarten wie jene der Dinosaurier zeigen, dass nichts verloren geht. Sonst könnten wir ja die noch nicht vergangenen Knochen von ihnen nicht ausgraben. Das Leben auf unserem Planeten ist nachhaltig. Vorhandene Ressourcen werden recycelt, also wiederaufbereitet und in neuer Form verwendet. Das Leben neuer Generationen von Lebewesen begründet sich im Tod vorangegangener Generationen von Lebewesen. So dienen die toten Leiber verstorbener Lebewesen zum Beispiel als Nahrungsgrundlage für eine Fliegenlarve, die wiederum als Nahrungsgrundlage eines grösseren Tieres dient oder sich sich zur Fliege entwickelt, welche wiederum Nahrungsgrundlage anderer Tiere ist. Ob da noch eine Seele überlebt, wie so viele Gläubige und auch Ungläubige hoffen, ist fraglich. Denkbarer ist wohl eher, dass vorangegangene Generationen künftige Generationen mit ihrem Handeln und ihren Erkenntnissen und durch ihre Kultur prägen. So überleben Gedanken längst vergangener Generationen und bleiben auch späteren Generationen erhalten.

Wenn die Kirchen überleben wollen, dann müssen sie vom Mammon wegkommen und sich den Fragen stellen, welche die Menschheit seit Ewigkeiten beschäftigt. Sie müssen sich auf ihre Kerngeschäfte konzentrieren. Ein erster Schritt in die richtige Richtung wäre ein freiwilliger Verzicht auf die von juristischen Personen erzwungene Kirchensteuer! Die eigene Lehre der Kirche macht deutlich, wer Geld von anderen erpresst, der dient dem Mammon und nicht Gott! Was meint ihr? Hätte Jesus mithilfe von römischen Soldaten Steuergelder von Handwerksbetrieben für sich und seine Jünger eintreiben lassen? Denkt mal darüber nach. Wenn ihr es Jesus wirklich gleich tun wollt, dann finanziert ihr eure Taten der Nächstenliebe mithilfe von Spendengeldern und nicht mit Hilfe von staatlich per Zwang eingetriebenen Steuergeldern! Ein wahrer Glaube beruht auf Freiwilligkeit und innerer Überzeugung und nicht auf Zwang.

Der Sinn der Geschichte Hiob

Von Alexander Müller veröffentlicht am 5. April 2010 | 5.340 mal gesehen

Jesus ChristusMan mag an Gott glauben oder nicht, doch gerade die Geschichten der christlichen Lehre haben viel mit dem alltäglichen Leben von Menschen und deren Schwächen zu tun. Wenn man diese Geschichten versteht, können sie einem einen tieferen Sinn offenbaren. Freilich kann auch die Bibel, die Existenz Gottes nicht beweisen. Dennoch ist die Botschaft hinter vielen Geschichten der Bibel interessant. Nehmen wir z.B. die Geschichte von Hiob.

Es gibt religiöse Lehren, denen zufolge Leid als Strafe für sündiges Verhalten angesehen wird. Dies ist im Christentum anders. Für Christen sind Plagen eine Prüfung ihres Glaubens. Die Geschichte Hiob zeigt, dass nicht nur böse Menschen sondern auch gottesfürchtige und rechtschaffende Menschen vom Leid getroffen werden können. Hiob wurde vom Leid geplagt, weil Satan Gott versuchte. Satan sagte zu Gott, dass Hiob nur deshalb so gottesfürchtig sei, weil es ihm so gut gehe. Darauf verlieh Gott Satan die Gewalt über Hiob. Dieser nahm Hiob alles was er besass, tötete seine Familienangehörigen, machte Hiob krank und quälte ihn. Alles in der Hoffnung, dass der vom Leid geplagte Hiob vom Glauben abkommen und Gott zürnen würde. Hiob klagte über sein Leid, doch er blieb rechtschaffend und gottesfürchtig. Damit bestand Hiob die Prüfung seines Glaubens und Satan unterlag Gott. Der Sinn der Geschichte Hiob weiterlesen