Hat die FDP Angst vor Konfrontationen?

Von Alexander Müller veröffentlicht am 20. September 2009 | 3.012 mal gesehen

Bereits im Vorfeld der Bundesratswahlen fiel mir die FDP mit ihrer restriktiven Kommunikationsstrategie auf als sie sich weigerte ihre beiden Bundesratskandidaten in der Arena-Sendung vor den Wahlen gegen Herrn Schwaller von der CVP antreten zu lassen. Ob die Medienverantwortlichen der FDP befürchteten, dass die FDP-Bundesratskandidaten Herrn Schwaller nicht gewachsen sind oder aber sich gar öffentlich blamieren könnten, bleibt offen. Bei mir hinterliess diese Weigerung jedenfalls einen schwachen Eindruck. Auch wenn die Bürger Bundesräte nicht direkt wählen dürfen, interessieren sie sich natürlich für die Kandidaten.

Nach der Bundesratswahl fiel mir die unliberale Kommunikationsstrategie der FDP ein weiteres Mal auf. Diesmal verlangten Sie vom Schweizer Fernsehen, dass der Weltwoche Herausgeber Roger Köppel bei der Arena-Sendung über den neugewählten FDP-Bundesrat Burkhalter nicht anwesend sein dürfe.

Was soll das? Wollte die FDP damit ihren Bundesrat vor gefährlichen Fragen eines kritischen Journalisten schützen? Was ist von Bundesräten und Politikern zu halten, die Konfrontationen aus dem Weg gehen? Könnte Burkhalter ein zweiter Merz werden, der auf Druck von aussen mit Kniefällen reagiert?

Rate this post

3 Gedanken zu „Hat die FDP Angst vor Konfrontationen?“

  1. Nein, Burkhalter macht einen sehr sympathischen Eindruck. Unsympathisch ist eher das Verhalten vom FDP-Generalsekretariat, das offensichtlich etwas gegen Roger Köppel und seine „Weltwoche“ hat. Die FDP kann offenbar mit Kritik aus dem liberalen Lager nicht umgehen.

  2. Wenn man gegen Schwaller in der Arena Antritt legitimiert man ja indirekt den Anspruch der CVP auf einen Sitz. Ausserdem kommt es immer schlecht, wenn zwei (Lüscher/Burkhalter) gegen einen (Schwaller) antreten, da sich der einzelne als „Underdog“ der Sympathien gewiss ist.

    Hör doch mal auf in deinem Blog immer gegen Persönlichkeiten zu hetzen und mach doch lieber mal konstruktive Vorschläge, z.B. bezüglich Krankenkassenprämien.

  3. Ludwig, hier wird nicht gegen Personen gehetzt, sondern dann und wann das Verhalten von Personen kritisiert! (Beispielsweise kritisierte ich die Bundesräte Calmy-Rey wegen ihrer Aussenpolitik und der Kopftuchaffäre und Hans-Rudolf Merz wegen seiner Kniefälle, die dem Image der Schweiz geschadet haben und bei denen er Konzessionen ohne Gegenleistungen zu erhalten gemacht hat.

    Inwiefern man den Anspruch der CVP auf einen Bundesratsanspruch legitimiert wenn man in einer TV-Sendung gegen deren Kandidaten antritt ist mir schleierhaft. Mir ist lediglich bekannt, dass die Propaganda-Verantwortlichen der FDP dieses Argument ins Spiel gebracht haben um so vermutlich die Konfrontationsangst ihrer Kandidaten oder aber die Ängste der FDP-Parteistrategen zu kaschieren.

    Zudem ist es das Recht einer Partei Anspruch auf einen Bundesratssitz zu erheben, es braucht dazu keine Legitimation. Die BDP hat z.B. einen Bundesratssitz ohne dafür eine arithmetische Legitimation zu haben. Die SVP hingegen hat nur einen Bundesratssitz obschon sie gemäss Arithmetik einen legitimen Anspruch auf zwei Bundesratssitze hätte. Letztlich entscheidet eben das Parlament wer Bundesrat wird und dabei kann die Legitimation (wie auch immer sie definiert wird) auf der Strecke bleiben.

Kommentare sind geschlossen.