Die Aktionärsdemokratie ist kein Allheilmittel

Von Alexander Müller veröffentlicht am 19. Mai 2010 | 2.379 mal gesehen

Daniel VasellaNovartis-Chef Daniel Vasella äusserte sich gegenüber der NZZ skeptisch zur Aktionärsdemokratie. Eine massive Stärkung der Aktionärsmacht fördert ihm zufolge kurzfristiges Denken was wiederum die Löhne der Verwaltungsräte nach oben treibt. Ich teile die Ansicht von Vasella.

Wer Aktien von grossen Publikumsgesellschaften kauft, der tut dies in erster Linie um damit zu spekulieren. Folglich interessiert sich so ein Aktionär vorallem dafür, dass das Management den Aktienkurs nach oben dreibt. Wieviel das Management dafür verdient ist ihm egal. Zumindest solange es den Job „aus seiner Sicht“ richtig macht. Kommt noch hinzu, dass Aktionäre weder Verantwortung noch Sorgfaltspflichten haben und Aktien oft nur für eine kurze Dauer halten.

Auch für falsch hält Vasella die Minderinitiative, welche Aktionärsabstimmungen über die Bezüge der Geschäftsleitung vorsieht. Vasella zufolge entzieht die Minderinitiative dem Verwaltungsrat ein wichtiges Führungsmittel und schafft Rechtsunsicherheit. Auch diese Ansicht teile ich, denn man kann nicht jedesmal wenn man mit einem Bewerber für einen Posten in der Geschäftsleitung Lohnverhandlungen führt extra eine Aktionärsversammlung einberufen. Sowas macht aus ökonomischer Sicht keinen Sinn.

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