Wort zum Sonntag von Andreas Rellstab

Von Alexander Müller veröffentlicht am 31. März 2012 | 3.659 mal gesehen

Heute sprach der römisch-katholische Pfarrer Andreas Rellstab auf SF1 das Wort zum Sonntag. Seine Rede lehnte er an einen DOK-Film über die Ausschaffung von abgewiesenen Asylbewerbern an. Dabei meinte er, dass es uns gut gehe und wir im Sinne der von seinem Heiland gelebten Nächstenliebe gut mit diesen Leuten umzugehen hätten. Offensichtlich wollte er den Zuschauern ins Gewissen reden.

Rellstab scheint ein intelligenter Mann zu sein, denn er schreibt offenbar gerade an einer Doktorarbeit über pastorale Theologie. Umsomehr erstaunt es mich jedoch, wie weltfremd und abgehoben dieser Mann doch ist.

1. Die Ausschaffungshäftlinge sind keine Leute, die an Leib und Leben verfolgt werden. Ansonsten wäre ihr Asylantrag gutgeheissen worden. Es gibt sogar Asylbewerber, die in ihrem Herkunftsland Urlaub machen. Siehe hier!

2. Niemand, dessen Asylantrag abgewiesen wird, muss zwangsläufig in Ausschaffungshaft. Er kann das Land problemlos freiwillig verlassen. Einigen zahlt unser Staat sogar die Heimreise oder gibt ihnen ein paar tausend Steuergeldfranken Motivationsgeld, damit sie unser Land freiwillig verlassen.

Wie der „Aargauer Zeitung“ vom 17. April 2011 zu entnehmen war, erhalten Flüchtlinge aus Nordafrika 4000 Franken, wenn sie wieder zurückreisen, 1000 Franken in bar und bis zu 3000 Franken für individuelle Berufsprojekte. Österreich hingegen bezahlt nur 480 Franken. (Quelle)

Diejenigen, die in Ausschaffungshaft sind, sind jene, die sich unserem Gesetz widersetzen, sich widerspenstig und renitent benehmen und uns viel Geld kosten. Das man mit renitenten Leuten nicht immer zimperlich umgehen kann, versteht sich von selbst.

3. Abgewiesene Asylbewerber, müssen unser Land verlassen. Nur so können wir unsere Ressourcen ausschliesslich für die Hilfe von  jenen verwenden, die sie wirklich nötig haben.

Wenn dies die katholische Kirche, deren Vertreter Rellstab ist, anders sieht, so soll sie doch Unterkünfte für Leute bereitstellen, deren Asylverfahren gerade noch am laufen ist. Der Bund sucht immer noch händeringend nach Plätzen und viele weltliche Gemeinden sind mit der Unterbringung der zahlreichen Wirtschaftsflüchtline überfordert.

Task Force sucht nach Asylunterkünften (Quelle)

Wie wir wissen, müssen Leute, die jahrelang eine Wohnung gemietet haben und sie liebgewonnen haben innert kurzer Zeit ihre Wohnungen verlassen, damit Asylbewerber einquartiert werden können! Wie wärs, wenn man mal ein paar Pfarrhäuser und Klöster für Asylunterkünfte zwangsräumen würde?

Wohnungskündigungen zugunsten von Asylanten werfen Wellen (Quelle)

95% der beantragten Asylanträge werden abgelehnt. Es gibt Hinweise darauf, dass einige Leute aus Afrika von Drogenhändlerringen ins Land geschleust werden um hier unter dem Deckmantel als Asylbewerber mit Drogen zu handeln. Damit tragen sie zum Elend vieler Schweizer Familien, die drogensüchtige Familienmitglieder haben, bei. Andere kommen um hier zu vergewaltigen oder andere Verbrechen zu begehen. Sie kommen um an unserem Wohlstand teilzuhaben. Solche Leute muss man nicht mit christlicher Nächstenliebe empfangen.

BERN – Immer mehr Nigerianer wollen Asyl in der Schweiz. Aber statt Flüchtlingen kommen Dealer. Fakt ist: von 1000 Asylbewerbern werden 600 straffällig. (Quelle)

Im übrigen hat gerade die katholische Kirche in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder die Pflege christlicher Nächstenliebe vermissen lassen. Nicht ohne Grund verlassen immer mehr Menschen die Landeskirchen. Sie haben diese Heucheleien gestrichen satt. Ständig anderen in pastoraler Abgehobenheit ins Gewissen reden aber selber nichts Gutes tun, das haben viele gestrichen satt. Helft lieber mal jenen, die Hilfe verdient haben, ihr theologischen Gutmenschen-Plauderi!

Rellstab in Aktion:

Meine Meinung zum Votum von Rellstab. Ich sehe es mit der Nächstenliebe folgendermassen:

Nächstenliebe beinhaltet, dass man sich zunächst einmal selber liebt. Es heisst nämlich, liebe deine Nächsten wie dich selbst. Es heisst aber nicht, liebe deine Nächsten mehr als dich selbst! Folglich dürfen wir unsere eigenen Leute nicht zugunsten von Wirtschaftsflüchtlingen benachteiligen. Denn sonst gibt es böses Blut!

Rate this post

5 Gedanken zu „Wort zum Sonntag von Andreas Rellstab“

  1. genau aus diesem Grund bin ich aus der Kirche ausgetreten und das schon vor zwanzig Jahren. Es grenzt schon an einer Unverfrorenheit was diese Kirche sich erlaubt, ich wäre sofort für eine Trennung von Kirche und Staat, dann möchte ich sehen wer noch für renitente Asylberwerber ist. Aber was kann man von einer total falsch Informierten Ausschaffung noch erwarten.

  2. Herr Küng, wir haben eine Trennung zwischen Staat und Kirche. Die Schweiz ist kein Gottesstaat. Im Sonderbundskrieg von 1847 kämpften liberale Protestanten gegen konservative Katholiken. Die Katholiken versuchten noch unser Land an die katholischen Habsburger zu verraten. Zum Glück ist es ihnen misslungen. Die Katholiken haben den Krieg verloren. Durch die Niederlage der Katholiken war der Weg für den heutigen Bundesstaat frei, er wurde 1848 gegründet. Der protestantische General Dufour gründete mit Henri Dunant später dann das Rote Kreuz. Allerdings haben wir noch Landeskirchen und die gehören in der Tat abgeschafft oder zumindest die Kirchensteuer für juristische Personen.

    PS: Ich bin auch aus der Kirche ausgetreten (aus der protestantischen Kirche). Mir sind Religionen, insbesondere fundamentalistische Unterwerfungsreligionen, ein Gräuel. Religionen waren stets politische Machtinstrumente. Mit ihrer Hilfe legitimierten Herrscher ihren Herrschaftsanspruch. Das lässt sich mindestens bis zu den Pharaonen, die Gottkönige waren, zurückverfolgen. Christliche Herrscher waren lange Herrscher von Gottes Gnaden, was soviel heisst wie von Gott auserwählte Herrscher. Herrscher nutzen gezielt den Volksaberglauben bzw. das Verlangen der ungebildeten und dummen Massen nach Übersinnlichem aus. Dabei hat noch kein einziger religiöser Führer jemals einen Beweis für die Existenz Gottes liefern können. Die katholische Kirche hat die Wissenschaft jahrhundertelang behindert. Erst mit ihrem Machtverlust durch Reformation, Französische Revolution und Aufklärung konnte sich die Wissenschaft frei entwickeln. Heute behindern Ethiker und Moralisten die freie Entfaltung der Wissenschaft. Auch einige Pfaffen, die den Machtverlust der Kirche noch nicht wahrgenommen haben, meinen immer noch, sie müssten den Leuten ins Gewissen reden. Ich bin jetzt Agnostiker.

  3. Sehr geehrter Herr Rellstab:
    Normalerweise bin ich zur Sendezeit des Wortes zum Sonntag zu Hause. Heute habe ich die Sendung aufgezeichnet.
    Ich habe sie dann vor Ablauf gelöscht.
    Herr Rellstab: ich finde Sie einen ausgezeichneten Priester und Ihr Wort zum Sonntag spricht mich jedes Mal an.
    Ich habe den Film betreffend die Ausschaffungen nicht gesehen; kann ihn also auch nicht beurteilen.
    Aber schauen Sie, Herr Rellstab, selbst der höchste Beamte des Flüchtlingwesens sagte, dass weit über 90 % der „Flüchtlinge“ Wirtschaftsflüchtlinge sind.
    Es ist doch wie überall im Leben: die, die es wirklich nötig hätten, schaffen es nie. So ist es auch mit den Flüchtlingen; es sind vor allem die „Schlitzohren“, die es schaffen.
    Sie haben somit einen sehr unglücklichen Vergleich gemacht.
    Es gibt genug andere Beispiele von „Aussenseitern“ und „Verfolgten“ (Gemobbten), die Ihre Aufmerksamkeit im Wort zum Sonntag verdienen würden.
    Es ist unklug, von der katholischen Kirche, bloss weil die S.V.P. sich dieser Problematik annimmt, diese unechten Flüchtlinge immer wieder in Schutz zu nehmen.
    Für die paar wirklich an Leib und Leben Verfolgen, davon können Sie ausgehen, werden ganz sicher geschützt in der Schweiz.

  4. Sehr geehrter Herr Alexander Müller, herzlichen Dank für Ihre Antwort. Zu meiner Peron, ich bin Geboren am 10.03 1942, in de 60ziger Jahren auf der ganzen Welt in jedem Kontinent unterwegs gewesen und habe oft verherende Sachen erlebt, was Religionen so anrichten können, vorallem wenn sie es fertigbringen aus einfachen Menschen Mörder zu machen, oder Kindersoldaten. Ich träume von einem Land ohne Religion, Religionen haben nur Tod und Verderben gebracht.

  5. Werter Herr Küng, Religionen werden von Menschen ausgedacht und es sind Menschen, die sich von anderen Menschen verführen lassen. Haben Sie schon einmal Shiva-TV von Mikte Shiva gesehen? Eigentlich ist es schwer vorstellbar, dass es erwachsene Menschen gibt, die auf sowas hereinfallen. Doch ganz offensichtlich gibt es genügend solcher Leute, denn Mike Shiva und seinem Verkäufer-Team scheint es gut zu gehen.

    Wie ich mir das erkläre? Menschen haben immer wieder mit Schicksalsschlägen und Schwierigkeiten zu kämpfen. Zudem bringt es das Leben mit sich, dass man sich früher oder später von Verwandten und Bekannten wird trennen müssen, da diese versterben. Einige von uns müssen sich auch mit ihrer eigenen Vergänglichkeit auseinander setzten. In schwierigen Situationen suchen Menschen Halt, sie wollen in den Arm genommen und getröstet werden (meist Frauen) oder aber jemanden haben, dem sie ihre Sorgen und Nöte erzählen können. Genau das nutzen religiöse Seelenfänger und falsche Heilspropheten gnadenlos aus. Mit ein bisschen Verkaufspsychologie und Manipulationstalent gelingt es diesen Seelenfängern immer wieder naive und labile Menschen zu verführen. Wie wir aus der Geschichte wissen (z.B. Mohammeds 23 jährige Gewaltherrschaft oder Hexenverbrennungen in Europa) teilweise mit fatalen Folgen für die Menschheit.

Kommentare sind geschlossen.