USA wollen Schweiz prüde Sexualmoral aufzwingen

Von Alexander Müller veröffentlicht am 28. Juni 2011 | 7.762 mal gesehen

JugendprostitutionErneut rügen die USA die Schweiz. Anlass der Kritik ist das in der Schweiz geltende Schutzalter von 16 Jahren für Prostitution. Angeblich geht es den USA um den Kampf gegen Menschenhandel und Prostitution von Minderjährigen. Unser Bundesrat, der stets bemüht ist Anliegen des Auslands ernster zu nehmen als den Willen des Volkes, beabsichtigt bereits eine gesetzliche Anpassung. Angangs Juni kündigte Justizministerin Simonetta Sommaruga im Ständerat an, dass sie die von den USA geforderte Gesetzesänderung in Kürze in die Vernehmlassung schicken wird. Demnach soll die Beanspruchung sexueller Dienste von unter 18-Jährigen gegen Bezahlung künftig strafbar sein.

Obwohl ich selbstverständlich gegen die sexuelle Ausbeutung von Minderjährigen bin, halte ich eine Gesetzesänderung für unnötig. Denn sowohl Menschenhandel als auch Zwangsprostitution sind unabhängig vom Schutzalter einer Person auch in der Schweiz strafbar. In der Schweiz darf niemand zum Sex gezwungen werden! Wozu also eine Gesetzesänderung? Etwa weil es die USA wünschen? Für mich ist der Aktivismus unserer Politiker einmal mehr ein Kniefall vor dem Ausland. Dabei haben es gerade die USA nicht nötig andere Länder zu kritisieren. Die USA haben ein barbarisches Justizsystem, welches Kinder je nach Befinden des Richters nach dem Erwachsenenstrafrecht verurteilt.

Schweizer Politiker müssen unsere Rechtsordnung im Ausland besser verteidigen. Es kann doch nicht sein, dass man wegen jeder Wahlkampfrhetorik im Ausland gleich das Gesetz ändert. Wer wirklich etwas gegen Human Trafficking unternehmen will, muss das in Ländern wie China, Indien und Thailand tun. Dort werden Kinder, die weit unter 16 Jahre alt sind, entführt, verkauft und missbraucht. Aber schon klar, dort halten sich die Politiker aus wirtschaftlichen Gründen mit ihrer Kritik und Wahlkampfrhetorik zurück.

Wenn das so weitergeht, verbieten sie dem Blick noch die Seite 3 Girls wenn es die USA oder Saudi-Arabien so wünschen sollten.

Rate this post

7 Gedanken zu „USA wollen Schweiz prüde Sexualmoral aufzwingen“

  1. na ist doch klar, warum der BR umgefallen ist. Immerhin hat der Weltpolizist was gesagt und seit Bin Ladin wissen wir, wenn die USA eine Person nicht gefällt wird sie einfach exekutiert. Der BR hat nun Angst das auch ein SealTeam sie aus dem Bett klingeln und erschiessen würde ;P

  2. Gemäss dem Spiegelbericht dürfen in den USA sogar Minderjährige hingerichtet werden. Wobei der Spiegelbericht von 2001 ist. Ob das immer noch so ist weiss ich nicht, vermute es aber.

    Ich orte zwei Grundsatzprobleme:

    1.) Bundesrat und ein Grossteil des Parlaments vollziehen ausländische Forderungen viel zu schnell nach. Nicht alles, was vom Ausland gefordert wird, ist automatisch gut oder entspricht dem Willen des Schweizer Volkes. Dass ein Grossteil der Amerikaner prüde Puritaner sind, ist bekannt. Dabei kann das amerikanische Justizsystem gewiss kein Vorbild für die Schweiz sein. Je nachdem werden in den USA Kinder nach dem Erwachsenenstrafrecht verurteilt. Die USA kennen die Todesstrafe, offenbar selbst für Kinder. Waffen tragen ist erlaubt, aber wehe Frauen wagen es in einigen US-Bundesstaaten barbusig herumzulaufen. Dann droht ihnen gleich ein Gefängnisaufenthalt. Kann sowas ein Vorbild für die Schweiz sein? Ich denke nicht.

    2.) Ein anderes Problem ist der zunehmende Populismus in der Politik. Die Mehrheit der Schweizer ist gegen den sexuellen Missbrauch von Minderjährigen. Die Mehrheit der Schweizer ist gegen Raser. Fazit? Politiker setzen sich für eine Änderung des Schutzalters von 16 auf 18 ein und outen sich öffentlich (Medienkonferenz einberufen) als Unterstützer der Raserinitiative. Damit sichern sie sich gleich wieder ein paar zusätzliche Wählerstimmen. Ob härtere Strafen und Gesetzesänderungen wirklich nötig sind oder überhaupt etwas bringen, hinterfragt kaum einer. Ich bin, soweit ich weiss, der einzige Politblogger in der Schweizer Blogosphäre, der dies tut.

    Ich erachte diese Entwicklung als gefährlich. Sensationsjournalismus und politischer Populismus könnten zu einer Volksverdummung führen. Achtung: Palin-Effekt!

  3. @Alexander Müller
    „Die Mehrheit der Schweizer ist gegen den sexuellen Missbrauch von Minderjährigen“ du nicht?

  4. Lieber David Kunz, deine Frage sagt mir, dass du meinen Artikel nicht gelesen hast.

  5. Lieber Manuel, ich entwickle mich laufend weiter und da kommt es vor, dass sich meine Meinung ändert.

  6. Die Amis sind zum Teil ein sehr Prüdes Volk aber in Sachen Gewalt doch sehr Tolerant das mit der Weltpolizei das war einmal jetzt streben andere danach und unser Bundesrat ist wie immer wenn es Kritik aus dem Ausland gibt zu schnell bereit die Gesetze abzuändern besser wäre sie hätten so viel Rückenmark und würden unsere Gesetze verteidigen aber sie haben immer Angst es könnte uns daraus ein Nachteil entstehen und im übrigen hat diese Prüderie auch schon ein wenig fuss gefasst in der Schweiz

Kommentare sind geschlossen.