Weltbewegendes aus der „toleranten“ Weltstadt Zürich

Von Alexander Müller veröffentlicht am 11. März 2014 | 1.845 mal gesehen

Der Tagesanzeiger nimmt eine bürgerliche Zürcher Politikerin aufs Korn. Wegen einer Aussage, die sie gemacht haben soll.

Tagi_Pranger

Welche Absicht wohl hinter dem Tagi Artikel steckt? Geht es bei der kleinkarierten Anprangerung darum ein Exempel zu statuieren um andere durch mediale Einschüchterung davon abzuhalten ihre Gedanken frei zu äussern? Wer gehört eigentlich zu den „Verwunderten“ und „Empörten“, von denen im Tagi-Artikel die Rede ist? Auf Twitter hat sich der Mediensprecher der Grünen Partei der Stadt Zürich zur Sache zu Wort gemeldet. Über mich hat er sich übrigens auch schon vor laufender Kamera von Tele Züri geäussert. Er schrieb auf Twitter:

Mit solchen Aussagen empfiehlt sich Schoch als Nachfolgerin von #Gewerbeverband-Bigler wenn dieser mal zurückttritt.

Gerade die Grünen der Stadt Zürich sollten sich mit Kritik jedoch zurück halten. In ihren Reihen befindet sich ein wegen Tweets vorbestraftes Vorstandsmitglied.

Offenbar wurde auch SVP-Stadtparteipräsident Roger Liebi vom Tagi zur Sache befragt. Dies obschon er sich angeblich nicht vertieft mit der Diskussion beschäftigt hat. Er hat scheinbar einen guten Ruf beim Tagi, wenn es darum geht Aussagen von Bürgerlichen zu kommentieren. Doch wen interessiert es eigentlich, was Roger Liebi denkt? Etwa jene, welche die FDP-Politikerin an den Pranger gestellt haben? Roger Liebi sollte besser auf seine eigenen Äusserungen z.B. auf Twitter achten anstatt Aussagen anderer abzuwerten! Ob Roger Liebi jetzt wieder eine Einladung zu einer Talksendung von Roger Schawinski bekommt?

Roger_Liebi

Noch etwas zur Aussage der bürgerlichen Politikerin. Fakt ist, dass Kriege Forschung, Entwicklung und Innovationen im Rüstungsbereich vorangetrieben haben. Inwiefern diese der Menschheit genutzt haben, ist wieder eine andere Frage. Demjenigen, der mit dem Eisenschwert gegen einen Gegner mit Bronzeschwert gekämpft hat, hat es wahrscheinlich schon genützt.

PS: Das mit der „Weltstadt“ im Titel dieses Artikels war ein Witz. Zürich ist ein Dorf und das widerspiegelt sich auch im Denken einiger seiner „lieben“ und „netten“ Bewohner wieder.

Tweets von Roger Liebi

Von Alexander Müller veröffentlicht am 27. Dezember 2012 | 2.568 mal gesehen

Manche SVP-Mitglieder in führenden Positionen haben tatsächlich eine zweifelhafte Art zu politisieren. Sehen Sie selbst!

SVP-Politiker Roger Liebi bezeichnet Bundesrätin Widmer-Schlumpf als „Berufsverräterin“. Nach meiner Ansicht haben wir es hier mit einer eindeutig ehrverletzenden Aussage zu tun:

Roger Liebi Widmer SchlumpfRoger Liebi unterstellt Bundesrätin Widmer-Schlumpf hinterhältiges Verhalten.

Roger Liebi_Hinterhältig

Roger Liebi unterstellt Widmer-Schlumpf eine „Verräter-Manier“. Doch wer hat eigentlich wen verraten? Widmer-Schlumpf war vor ihrer Wahl zur Bundesrätin über mehrere Jahre als Regierungsrätin führendes Mitglied der SVP. Dafür war sie der SVP jahrelang gut genug. Regierungsräte sind die obersten Exekutivbehörden von Kantonen und somit bestens für das Amt eines Bundesrats qualifiziert. Der Bundesrat ist die oberste Exekutivbehörde des Bundes. Die Umstände, welche zu ihrer Wahl geführt haben, sind tatsächlich fragwürdig. Hingegen ist es unredlich Schlumpf Verrat vorzuwerfen weil sie die Wahl angenommen hat. Das Einzige was man Schlumpf vorwerfen kann ist, dass sie nicht der Regie der SVP-Führung gefolgt ist. Das als Verrat an der SVP zu werten ist anmassend. Denn die SVP-Führung in Herrliberg ist nicht die SVP, oder doch?

RogerLiebi_WidmerSchlumpf_Verrat

Abwechslungsweise bezeichnet Roger Liebi Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf auch mal als „grösste Falschspielerin“.

Roger_Liebi_Falschspielerin

Auch über andere Akteure äussert sich Roger Liebi in diesem Stil. So bezeichnete er den deutschen SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel als „üblen Brandstifter“.

Roger Liebi BrandstifterBei diesem Tweet könnte der Eindruck entstehen, dass sich Grüne Kühen gleich von Gräsern ernähren. Wahrscheinlich war das von Roger Liebi auch so beabsichtigt.

RogerLiebi_Gruene

Bundesrätin Widmer-Schlumpf ist nicht die Einzige, die von Liebi des Verrats bezichtigt wird. Auch andere, die eine andere Meinung als er vertreten, bekommen ihr Fett weg.

Roger_Liebi_Verraeter

Roger Liebi ist kein einfaches SVP-Mitglied, weshalb seine Ausdrucksweise erstaunt. Liebi ist der Präsident der SVP der Stadt Zürich, Mitglied des Büros der Parteileitung der SVP des Kantons Zürich und Gemeinderat der weltoffenen Stadt Zürich. Die SVP sollte einige ihrer führenden Mitglieder dringend in einen Knigge-Kurs in Sachen Anstand und korrektem Verhalten schicken.

PS: Die Politik dieses Mannes ist übrigens auch nicht über alle Zweifel erhaben. So setzte er sich z.B. in einem Postulat für eine abstinenzorientierte Drogenpolitik in der Stadt Zürich ein. Gleichzeitig ist er aber gegen Rauchverbote und setzt sich für Gastronomiebetriebe ein, die Alkohol verkaufen. Tja, das sieht mir nach Wischiwaschi-Politik aus.