Muss ein SVP-Politiker wegen Sex-Partys zurücktreten?

Von Alexander Müller veröffentlicht am 5. Juli 2010 | 2.787 mal gesehen

Sex und PolitikFabien Richard, ein junger Lokalpolitiker, ist von seinen Ämtern zurückgetreten und aus seiner Partei, der SVP, ausgetreten. Grund, er hat sogenannte Gangbang Sex-Partys  also Gruppen-Sexpartys organisiert.  Scheinbar hat er jetzt, freiwillig oder gezwungenermassen, seine Konsequenzen daraus gezogen. Meinem persönlichen Geschmacksempfinden entsprechen solche Partys zwar auch nicht gerade, dennoch habe ich den Entscheid von Richard und die Erleichterung der regionalen SVP-Vertreter mit Befremden zur Kenntnis genommen. Man kann ja bezüglich Geschmack und Stil solcher Partys geteilter Meinung sein, doch rechtfertig sowas wirklich den Rücktritt eines SVP-Politikers? Die SVP ist doch keine Katholikenpartei wie die CVP! Ausserdem ist mir nicht bekannt, dass Fabien Richard in der Vergangenheit für eine rigide Sexualmoral eingetreten ist. Der Mann ist Geschäftsmann und bietet an, was anderen offensichtlich Freude bereitet. Wo ist das Problem??? Es sind längst nicht alle SVP-Mitglieder Kinder von Pfarrern und Moralaposteln. Das traditionelle Familienbild, für welches die CVP und einige ältere SVP’ler werben, wird längst nicht mehr in jedem Haushalt gelebt. Mir hat der Unternehmergeist dieses 23-Jährigen imponiert. Der Mann hat Mut und scheint ein Mann der Tat zu sein. Der Rücktritt ist meiner Ansicht nach falsch. Wir brauchen mehr mutige Politiker zum Anfassen und etwas weniger Politiker mit weltfremden Fassaden, die irgendwelchen Idealen, die vom Volk kaum gelebt werden, nacheifern.

PS: Im wesentlich weniger liberalen Deutschland machen Parteien mit Sex Wahlwerbung! Siehe Bild.