Ecopop-Volksinitiative «Stopp der Überbevölkerung»

Von Alexander Müller veröffentlicht am 3. November 2012 | 5.272 mal gesehen

Die Initianten der Ecopop-Initiative wollen uns glauben machen, dass der Schweiz aufgrund der Zuwanderung eine Überbevölkerung droht. Damit stossen sie ins gleiche Horn wie die SVP, welche von einer Masseneinwanderung spricht. Ich halte das für absurd.

Das Boot ist in der Schweiz noch lange nicht voll. Die Schweiz erstreckt sich über eine Fläche von 41’285 Quadratkilometern und hat rund 8 Millionen Einwohner. Die Bevökerungsdichte beträgt rund 193 Einwohner pro Quadratkilometer.  Im Vergleich dazu erstreckt sich der Stadtstaat Singapur über eine Fläche von 712,4 Quadratkilometer und hat rund 5 Millionen Einwohner. Singapur hat pro Quadratkilometer über 7000 Einwohner. Sie sehen, wir haben noch genügend Platz in der Schweiz. Natürlich baut man in Singapur anders als z.B. im Appenzellerland, doch auch in der Schweiz könnte man den vorhandenen Wohnraum besser nutzen als es zurzeit der Fall ist.

Ich werde gegen die Ecopop-Volksiniatiative stimmen. Warum ich die Initiative ablehne? Hier könnt ihr den genauen Wortlaut der Initiative lesen! Da stehen unsinnige Dinge wie:

„Der Bund strebt auf dem Gebiet der Schweiz eine Einwohnerzahl auf einem Niveau an, auf dem die natürlichen Lebensgrundlagen dauerhaft sichergestellt sind.“

„Die ständige Wohnbevölkerung der Schweiz darf infolge Zuwanderung im dreijährigen Durchschnitt nicht um mehr als 0,2 Prozent pro Jahr wachsen.“

„Der Bund investiert mindestens 10% seiner in die internationale Entwicklungszuammenarbeit fliessenden Mittel in Massnahmen zur Föderung der freiwilligen Familienplanung.“

Bereits heute reichen die natürlichen Lebensgrundlagen der Schweiz nicht für den Wohlstand unserer Bevölkerung aus. Es ist ein Unsinn den Bund zu etwas zu verpflichten, das nicht realistisch ist. 

Die Initiative will die Zuwanderung auf 0,2% von rund 8 Millionen Einwohnern beschränken. Angenommen, es wandert keiner aus, dann können lediglich lächerliche 16’000 Leute einwandern. Das ist ja wohl ein absurder Witz oder?! Damit kann ja nicht einmal der Bevölkerungsschwund infolge natürlicher Sterblichkeit wettgemacht werden.

Die Initiative sieht vor, dass der Bund in die freiwillige Familienplanung investiert. Wieso soll der Bund in die freiwillige Familienplanung investieren, wenn wir doch die Überbevölkerung im Land reduzieren wollen? Da müsste der Bund doch viel eher in die freiwillige Kastration seiner Bürger investieren! Das macht meiner Meinung nach deutlich um was es den Initianten geht. Die wollen einfach weniger Ausländer in der Schweiz. Gegen ein Bevölkerungswachstum von Einheimischen haben sie aber nichts, das wollen sie sogar fördern. Das ist ein Widerspruch in sich, denn auch bei einem Bevölkerungswachstum, dass nur auf Schweizer Bürgern basiert, wird der Wohnraum knapper.

Für mich ist klar, diese unliberale Initiative grenzt an Planwirtschaft. Sie erinnert an die Bevölkerungsplanung der kommunistischen Volksrepublik China. Das ist etwas für SVPler und andere Leute, die Angst vor Fremden haben.