Sind Bundesangestellte zuwenig ausgelastet?

Von Alexander Müller veröffentlicht am 1. Juni 2009 | 2.495 mal gesehen

Gemäss einem Artikel, der in der NZZ am Sonntag erschienen ist, werden rund 25% der Internetnutzung der Bundesverwaltung durch die Nutzung von Facebook beansprucht. Dies entspricht gemäss Claudio Frigerio, dem Pressesprecher des Bundesamts für Information und Telekommunikation (BIT) einer Datenmenge von 500 Gigabyte oder 25 Megabyte, die im Durchschnitt monatlich pro Mitarbeiter für Facebook beansprucht wird. Die Bundesverwaltung sieht sich nun genötigt die Infrastruktur des Internet-Zugangs weiter auszubauen um die Leistungsfähigkeit und die Bandbreite zu erhöhen.

Trotzdem wollen die Verantwortlichen derzeit nichts von einem Facebook-Verbot für Bundesangestellte wissen. Die Generalsekretäre der 7 Departemente des Bundes haben in einer Konferenz anfangs Mai lediglich entschieden einen Appell an die Bundesangestellten zu richten. Zu diesem Zweck wurde ein Schreiben mit dem Titel: „Masshalten beim Zugriff auf Facebook“ an die Bundesangestellten geschickt. Darin werden diese aufgefordert in Eigenverantwortung die Nutzung von Facebook für private Zwecke zu unterlassen, damit die technische Sperrung von Facebook nicht notwendig sei.

Gemäss Vizekanzler Simonazzi ist die technische Abgrenzung zwischen privatem und geschäftlichem Gebrauch jedoch schwierig. Für gewisse Amtsstellen könne Facebook ein wichtiges Arbeitsinstrument sein, weil es mittlerweile auch ein Forum für politische Aktionen und Diskussionen sei. Die Aussage von Simonazzi erstaunt mich. Ist die Bedeutung von Facebook tatsächlich bereits dermassen hoch, dass sich Bundesangestellte (ausgenommen jene vom Fedpol) bereits aus geschäftlichen Gründen damit befassen müssen? Gibt es beim Bund Stellen in derem Stellenbeschrieb die Arbeit mit Facebook vorgeschrieben ist?

Einerseits benutzen sie gerne für private Zwecke Facebook und andererseits demonstrieren sie gegen Stellenabbau:
Bundespersonal, Facebook
Die wollen offenbar den Fünfer und das Weggli!

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