Party für den Abstimmungskampf

Von Alexander Müller veröffentlicht am 25. Januar 2009 | 2.878 mal gesehen

Via Webseite, Youtube-Filmchen und einem lustigem „Zeig es dem Raben der NEIN-Sager Game“ (welches dem Moorhuhn bzw. Zottelgame ähnlich ist) sowie einer Abstimmungsparty gehen junge Befürworter des Personenfreizügigkeits-Mogelpäcklis auf Stimmenfang.

Dabei nutzen sie mit jugendlichem Scharm, lockerer Atmosphäre, Alkohol und Musik gezielt die Naivität, Unkenntnis und den Idealismus junger Stimmbürger aus um deren Stimme zu erhalten.

Notabene, wer bei der „angesagten“ und „coolen“ Abstimmungsparty mit den Abstimmungsunterlagen antanzte, erhielt gratis zutritt. Selbstverständlich war auch die Presse eingeladen um anschliessend werbewirksam darüber zu berichten.

„Lustiges“ Werbefilmchen für die Webseite der jungen Befürworter des Personenfreizügigkeits-Mogelpäcklis. Sie wird übrigens von Lena Schneller (FDP) betrieben:

Was mich erstaunt ist, dass gerade jene Leute, die an solchen Partys teilnehmen sich im Internet und auf Youtube über den vermeintlichen SVP-Populismus lustig machen und sich in ihrer frechen Arroganz anmassen despektierlich über Stammtischdiskussionen zu sprechen. Sie sprechen so als ob Junge, die sich an Partys bis zum Delirium besaufen und abtanzen bis sie vom Krankenwagen abgeholt werden müssen, klüger seien als Stammtischdiskutierer, die am Stammtisch über Lokalpolitik, NZZ- und Tagiartikel sowie Nachrichtensendungen diskutieren.

Oft äussern sie sich auch despektierlich zu den Argumenten Anderstdenkender indem sie diese als Produkte von Halbwissen, welches via Google und Copy/Paste zusammengesucht wurde, abtun. Es ist ja auch einfacher die Argumente Anderstdenkender leichtfertig als lächerlichen Blödsinn abzutun als darauf einzugehen und sich damit auseinanderzusetzen. Ganz offensichtlich kennen diese Leute zudem den folgenden Spruch von Georg Simmel nicht: „Gebildet ist, wer weiss, wo er findet, was er nicht weiss.“ Auch mit Google kann man nicht erfolgreich finden, wenn man nicht weiss wonach man sucht. 😉

Es scheint kein Aufwand gescheut zu werden um genügend Stimmen für den Abstimmungskampf zu gewinnen. Inhalte kommen bei dieser Art des Abstimmungskampfes allerdings leider zu kurz. Auf der Webseite der jungen Befürworter kann man zwar ihre Propaganda lesen, hat aber keine Möglichkeit kritisch dazu Stellung zu nehmen. Mein Fazit: Die wollen ihre Botschaften absetzen um möglichst viele Stimmen zu erhalten. Debatten und Auseinandersetzungen scheuen sie aber genauso wie viele Politiker, die einen Blog mit deaktivierter Kommentarfunktion betreiben.

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