Die Weissgeldstrategie fordert ihre ersten Opfer

Von Alexander Müller veröffentlicht am 12. April 2012 | 3.063 mal gesehen

Die Weissgeldstrategie fordert ihre ersten Opfer. Aber auch der Bund wird es noch zu spüren bekommen, wenn die Steuergeldeinnahmen aus der Finanzbranche zurückgehen und den Arbeitslosenkassen das Geld ausgeht.

Die mit dem Kniefall des Bundesrats vor internationalem Druck zustandegekommen Steuerabkommen werden unseren Finanzplatz weiter schwächen und zu einem Geldabfluss in Milliardenhöhe führen. Wenn weniger Geld zum Verwalten da ist, braucht es auch weniger Personal. Laut einer Bankpersonalvertreterin werden in der Finanzbranche derzeit bereits 20% weniger Stellen ausgeschrieben. Bei den Banken gingen die Stellenangebote gar um 35% zurück! Es braucht weniger Vermögensverwalter, weniger Kundenberater und weniger Backoffice-Angestellte.

Wenn einerseits immer mehr Leute einen Arbeitsplatz suchen und andererseits immer weniger Stellen ausgeschrieben werden, wird sich dies auch negativ auf die angebotenen Löhne auswirken. Wer weniger verdient, der zahlt weniger Steuern und kann sich weniger leisten. Das wiederum wird sich negativ auf den Konsum und somit auch auf andere Wirtschaftsbereiche auswirken. Fazit: Die Schweiz wird ärmer.

Ich halte die Weissgeldstrategie für einen Rückzug auf raten. Was wir derzeit erleben, ist eine Teildemontage unseres Finanzplatzes. Davon profitieren dürften die Finanzplätze in London, New York und in Singapur. Denn insbesondere in Asien können vermögende Europäer und Amerikaner ihr Geld nach wie vor sicher vor der Verfolgung von gierigen Finanzämtern anlegen. Unsere Eliten haben versagt.