Der Kampf um Italien

Von Alexander Müller veröffentlicht am 16. Oktober 2012 | 3.169 mal gesehen

Geschichte der Kampfes um Italien in groben Zügen, sachlich und ohne politische Propaganda. Hier können Sie die Fakten sehen ohne sich ständig eine moralische Wertung anhören zu müssen wie das bei den History-Filmen auf N-TV der Fall ist.

In der Endphase des Zweiten Weltkrieges war Montecassino Zufluchtsort für Zivilpersonen. Trotz gegenteiliger Versicherungen seitens der Wehrmacht und des Vatikans befürchteten die Alliierten, dass sich aufgrund der militärisch günstigen Lage deutsche Soldaten im Kloster aufhalten könnten. Die deutsche Seite gab Anweisung, sich keinesfalls der Anlage zu nähern, und tat dies über unverschlüsselte Funksprüche auch kund. Andere Quellen berichteten hingegen, in dem Kloster seien deutsche Soldaten gesehen worden. Die Alliierten führten am 15. Februar 1944 einen massiven, dreistündigen Bombenangriff auf das Kloster durch, wobei 250 verbliebene Flüchtlinge und Mönche den Tod fanden. Mit Ausnahme der Krypta wurde das Kloster an diesem Tag bis auf die Grundmauern zerstört.

Nach der Bombardierung rückte die deutsche Wehrmacht in die Ruinen ein und besetzte sie für die Dauer mehrerer Monate. Es folgte eine der blutigsten Schlachten des Zweiten Weltkriegs, die Schlacht um Monte Cassino. Der Vatikan erklärte später, vor der Bombardierung hätten sich weder deutsche Soldaten noch Kriegsgerät im Kloster befunden. Der Wehrmachts-Oberstleutnant Julius Schlegel hat, als sich die Front näherte, die Kunstschätze des Klosters Montecassino auf 100 Armeelastwagen verladen lassen und in die Engelsburg nach Rom evakuiert. Der Wiederaufbau des Klosters war nicht zuletzt deshalb möglich, weil Julius Schlegel auch alle Baupläne rettete. Nach 1945 wurde die Abtei mit Hilfe des italienischen Staates in zehn Jahren nach den ursprünglichen Bauplänen wiederaufgebaut, dem Leitsatz des Abtes Ildefonso Rea „Wo es stand und wie es war“ folgend.

Der Fall Anton Dostler

Am 8. Mai 1945 wurde General Anton Dostler von Amerikanern gefangengenommen und vor einem US-Militärgericht in Caserta wegen der Erschießung eines 15-köpfigen amerikanischen Sabotagetrupps angeklagt. Gegen den Vorwurf, er habe einen illegalen Befehl erteilt, berief sich Dostler auf den so genannten Kommandobefehl vom 18. Oktober 1942. Dieser persönliche Befehl Hitlers schrieb die sofortige Exekution gefangener alliierter Kommandosoldaten vor, ganz gleich ob uniformiert oder nicht. Dostler sah sich selbst lediglich als Befehlsüberbringer an Oberst Almers. Das Gericht folgte seiner Argumentation nicht und verurteilte ihn am 12. Oktober 1945 zum Tode. Das Urteil bildete für die Nürnberger Prozesse einen Präzedenzfall, da die Alliierten die Berufung auf höhere Befehlsgewalt nicht gelten ließen.

Zeitgenössische Berichterstattung über die Kämpfe bei Nettuno und Anzio

Bei Anzio von der Wehrmacht eingesetztes K5-Eisenbahngeschütz „Leopold“

Die bei Anzio eingesetzten K5-Eisenbahngeschütze Leopold und Robert wurden von den Amerikanern erbeutet und in die USA verschifft. Das Geschütz Leopold wurde mit Teilen von Robert restauriert und kann heute in Aberdeen Maryland besichtigt werden. Die bei Anzio eingesetzten Eisenbahngeschütze waren die Antwort auf die Schiffsgeschütze der Allierten. Ein weiteres Geschütz steht in Audinghen, Frankreich. Insgesamt wurden 25 Eisenbahngeschütze des Typs K5 gebaut.