Hamed Abdel-Samad nennt die Dinge beim Namen

Von Alexander Müller veröffentlicht am 11. Januar 2015 | 2.044 mal gesehen

Als ich vor Jahren Islamismus mit Faschismus gleichsetze, wurde ich heftig kritisiert. Hamed Abdel-Samad bringt es mit einem Buch und im folgenden Film noch einmal auf den Punkt. Absolut sehenswert!

Ich teile ebenfalls die Ansicht, und habe diese im Gespräch auch schon vertreten, dass viele Errungenschaften zu unrecht dem Islam zugeschrieben werden. Die islamischen Eroberer übernahmen viele Errungenschaften von unterworfenen Hochkulturen. Zudem ist es fraglich ob selbst die Errungenschaften, die Muslimen zugeordnet werden können, wirklich dem Islam zu verdanken waren. Es ist wohl eher so, dass diese der Genialität dieser Personen zuzuordnen sind. Errungenschaften christlicher Wissenschaftler schreibt man ja auch nicht dem Christentum zu.

Hamed Abdel-Samad sagt, dass weder das Judentum, noch das Christentum, noch der Islam für die Demokratie geschaffen sind. Diese Auffassung teile ich. Das vor allem zum Schutz von Juden geschaffene Antirassismusgesetz zeugt davon. Es schränkt die Meinungsfreiheit ein, welche eine wichtige Voraussetzung für eine Demokratie ist. Religionskritik lässt sich mit dem Antirassismusgesetz eindämmen, was dem Willen der Schaffer dieses Gesetzes entspricht.

Die Aussage, dass die IS-Leute den Koran falsch verstanden hätten, halte ich hingegen für anmassend. Es ist eine Frage der Wahrnehmung bzw. des Blickwinkels wie man etwas versteht. Die IS-Leute versuchen so vorzugehen wie sie glauben, dass Mohammed vorgegangen ist. Es handelt sich bei den Leuten, die hinter dem Islamischen Staat stehen, keineswegs um Dummköpfe. Diese Leute wissen genau was sie tun und sie gehen sehr überlegt und strategisch vor. Das zeugt von Intelligenz, wenngleich ihr Handeln radikal und rücksichtslos ist.

Sehr gut finde ich, dass Hamed Abdel-Samad endlich einmal klar stellt, dass der Begriff „Islamophobie“ ein politischer Begriff ist, welcher offenbar erstmals von Ayatollah Khomeini geprägt wurde. Eine Phophie ist eine Angststörung bzw. eine Krankheit. Die arroganten Ignoranten machen es sich zu einfach, wenn sie Islamkritiker als Islamophobe also als Kranke oder als Rassisten deklassieren um sich so nicht mehr mit ihren Argumenten auseinandersetzen zu müssen. Es muss möglich sein Religionen zu kritisieren und das gilt auch für das Judentum und den Islam! Es darf nicht sein, dass gewisse Religionen gegenüber anderen privilegiert und besonders gut vor Kritik geschützt werden.

Die Integration in einen säkularen Staat beginnt mit der Emanzipation von Religionen.

Gut finde ich auch, dass Hamed Abdel-Samad sagt, dass wir mit diesen interreligiösen Scheindialogen aufhören müssen. Das habe ich auch schon kritisiert. Wer mit offenen Augen durch die Welt geht und über einen rationalen Verstand verfügt, der merkt das diese Dialoge im Sand verlaufen und zu nichts führen. Wenn wir eine Verbesserung der aktuellen Situation wollen müssen wir offen und ehrlich Klartext sprechen und Kritik üben, wo wir das für angebracht halten. Wir müssen aufhören um den heissen Brei zu reden und die Dinge beim Namen nennen. Damit das möglich ist,  müssen wir aber erst jene, die gerne die Rassismus- oder Islamophobiekeule schwingen als das entlarven, was sie sind. Das sind Leute, die mit ihrem Verhalten das Klima vergiften und damit auch eine Radikalisierung im Westen erzeugen. PEGIDA ist ebenfalls ein Symptom dieses stupiden Verhaltens. Unterdrückung und Demokratiedefizite fördern Radikalismus.

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