An welchen Werten orientiert sich BMW eigentlich?

Von Alexander Müller veröffentlicht am 27. Februar 2018 | 827 mal gesehen

Wie viele von euch wissen, habe ich mich im Jahr 2012 über den Freispruch des damaligen Sekretärs der muslimischen Gemeinde Basel geärgert. Dieser meinte in einem Dokumentarfilm mit dem Titel „Hinter dem Schleier“, dass es gemäss Scharia legitim sei Frauen mit Schlägen zum Sex zu zwingen. Er wurde damals deswegen vor Gericht gestellt und freigesprochen. Im Ärger über den laschen Umgang, den Schweizer Behörden mit Islamisten pflegten, liess ich mich damals zu folgendem Tweet hinreissen: „Vielleicht brauchen wir wieder eine Kristallnacht, diesmal für Moscheen, damit die Regierung aufwacht.“ Ich ging damit der Frage nach, was vielleicht noch passieren muss, bis die Behörden endlich handeln. Eine ähnliche Aussage hat der bekannte Philosoph Slavoj Zizek später im Zusammenhang mit der Kölner Silvesternacht geäussert.

Mein Tweet wurde damals von Manuel Cadonau bezeugt.

Zeugenaussage von Manuel Cadonau

Weil ich SVP-Mitglied war, wurde mein Tweet damals im Jahr 2012 extrem aufgebauscht und es wurde eine riesen Sache daraus gemacht. Meine politischen Gegner informierten die Medien. Die Jungen Grünen verfassten dazu sogar eigens zwei Medienmitteilungen. Wegen des im Tweet enthaltenen Wortes „Kristallnacht“ konstruierten die Medien dann einen Zusammenhang zum Holocaust. Dies obwohl das Wort „Holocaust“ im Tweet nicht vorkam, der Holocaust nicht dasselbe wie die Reichskristallnacht von 1938 ist und es bei meiner Aussage weder um die Reichskristallnacht von 1938 noch um den Holocaust ging. Dennoch verlor ich daraufhin meine Stelle, wurde verhaftet, meine politische Karriere wurde gewaltsam beendet, ich wurde gesellschaftlich ausgegrenzt, auf miese und hinterhältige Art gedemütigt und schliesslich vor Gericht gestellt. Dort musste ich dann weitere Jahre bis im November 2015 einen lächerlichen Schauprozess nach dem anderen über mich ergehen lassen und wurde dann wegen des Tweets verurteilt.

Die Arbeitslosenkasse verweigerte mir sogar mehrere Monate lang das Arbeitslosengeld, da ich aufgrund des Tweets selbstverschuldet gekündigt worden sei. Ich bin seit 1992 berufstätig und habe all die Jahre nicht zu knapp ALV-Beiträge gezahlt und dann verweigern die mir wegen einem Tweet die Auszahlung von Arbeitslosengeldern? Die Jahre seit 2012 überstand ich mit schlechter bezahlten Jobs. Meine ehemaligen Kollegen verdienen inzwischen alle wesentlich mehr als ich obwohl sie fachlich nicht besser sind als ich. Die hämischen Leute, die mir das gönnen, sollten das auch mal erleben.

David Gibor und Matthias Schwaibold, der Anwalt von Ringier, haben mich dann nochmals in ein Strafverfahren verwickelt. Ich musste deswegen im  vergangenen Jahr nochmals vor Gericht antraben, wurde dann aber erstinstanzlich von sämtlichen Vorwürfen freigesprochen. Darüber habe ich bereits auf diesem Blog berichtet. Inzwischen hat Matthias Schwaibold seine Berufung gegen das Urteil zurückgezogen. Seine Klage ist somit vom Tisch. David Gibor kann seine Klage jetzt noch vor Obergericht weiterziehen, wenn er eine Prozesskaution von 10’000 Franken zahlt. Es sind mittlerweile fast 6 Jahre vergangen und meine Gegner lassen mich immer noch nicht in Ruhe, es wird immer grotesker.

Wie es so kommt, bin ich wieder auf Stellensuche. Inzwischen bin ich zwar dabei mich selbstständig zu machen, doch mit meinen beiden Online Shops, die ich inzwischen aufgebaut habe, verdiene ich noch zuwenig um über die Runden zu kommen. Ausserdem sehe ich mich wegen der Tweetsache mit Schulden für Gerichtskosten, Anwälte und Prozessgegner von 230’000.00 Franken konfrontiert. Ja richtig gelesen, das sind nur die Schulden, die ich wegen der Äffäre mit dem Tweet habe. Die eigentlichen Kosten sind nochmals ein paar hundertausend Franken höher und haben mein in mehreren Jahren Berufstätigkeit mühsam aufgebautes Vermögen entsprechend neutralisiert.

Um eine Stelle zu bekommen bin ich bereit längere Arbeitswege in Kauf zu nehmen. Kürzlich habe ich mich in Dielsdorf für eine Stelle beworben obwohl der Anfahrtsweg via Autobahn über 90 Minuten beträgt. Ich konnte mich dort auch persönlich vorstellen. Wie sich zeigt, wird mir der Tweet aber immer noch vorgeworfen, was ich absolut lächerlich finde. In was für einer Gesellschaft leben wir eigentlich, wo ein Mensch wegen eines harmlosen Tweets, der niemanden geschädigt oder persönlich beleidigt hat dermassen zur Rechenschaft gezogen wird? Tatsache ist, dass Unternehmen in der Schweiz sich solche Extravaganzen leisten können, da sie dank der Personenfreizügigkeit nicht auf qualifiziertes einheimisches Personal angewiesen sind.

Es drängt sich mir die Frage auf, was aus unserer Gesellschaft geworden ist und wie sie sich weiterentwickelt. Es kann doch nicht sein, dass ein Mensch wegen eines Tweets über mehrere Jahre hinweg dermassen gedemütigt und diskriminiert wird. Orientiert sich BMW an den Werten einer dermassen totalitären und paternalistischen Gesellschaft, die sowas zulässt? Eine solche Gesellschaft vertritt klar die falschen Werte. Das steht für mich ausser Frage. Dasselbe gilt für ein Unternehmen, das die Werte einer solchen Gesellschaft übernimmt.

Mein Vater war über mehrere Jahrzehnte hinweg BMW-Kunde. Er fuhr verschiedene Limousinen, darunter sogar den legendären BMW 750 Il mit Zwölfzylindermotor. Ich war gegenüber BMW eher positiv eingestellt. Dennoch werde ich wohl nie BMW-Kunde werden. Denn ich lege Wert auf eine Automarke, die sich nicht so klar von mir distanziert. Ausserhalb des deutschen Sprachraums schütteln die Leute nur den Kopf wenn sie von meinem Schicksal hören. Ein ehemaliger Arbeitskollege, der in den USA lebt, findet es absolut daneben wie mit mir umgegangen wird, ich sehe es genauso. Aber ein Unternehmen, welches solche Werte wie BMW vertritt, das kann auf Kunden wie mich ja sehr gut verzichten. Somit beruht das auf Gegenseitigkeit. Aktuell fahre ich einen Audi und bin zufrieden damit. Und falls alle deutschen Automobilhersteller meinen sollten, dass sie sich von mir distanzieren müssen, weil viele Deutsche ihr Weltkriegstrauma noch nicht überwunden haben, dann werde ich halt andere Marken fahren. Die Japaner, Italiener und Franzosen stellen auch gute Autos her und die interessiert mein Tweet aus dem Jahr 2012 nicht.

Wie auch immer, ich werde meinen Weg weitergehen. Meine Online Shops entwickeln sich und vielleicht kann ich dereinst ja auch davon leben. Im Moment bin ich gerade dabei meinen Pfefferspray Store auf Französisch zu übersetzen um zusätzliche Kunden ausserhalb des deutschen Sprachraums zu gewinnen.

4.5/5 - (33 votes)

6 Gedanken zu „An welchen Werten orientiert sich BMW eigentlich?“

  1. Es ist einfach unglaublich, wie pervers ein Teil unseres Volkes ist. Ein Blick wird als sexuelle Belästigung verurteilt, aber Muslime dürfen Frauen mit Schlägen zu Sex zwingen.

  2. Da haben Sie wohl recht Herr Müller. Ich habe dann BMW noch eine Email zur Klarstellung betreffend des Tweets geschickt. Die haben mir dann geschrieben, dass sie keinesfalls andeuten wollten, dass ich eine extremistische Haltung hätte und mich gebeten ihre Entscheidung zu respektieren.

    Darauf habe ich folgendermassen geantwortet:
    „Ich respektiere Ihren Entscheid. Doch ich habe kein Verständnis dafür, dass mir BMW eine Anstellung wegen eines Tweets verweigert, den ich vor fast sechs Jahren geschrieben habe.

    Würde mir BMW aufgrund seiner Werte auch kein Auto verkaufen? Hat BMW aufgrund der umstrittenen Tweets des US-Präsidenten Donald Trump seine Niederlassungen in den USA geschlossen? Mir scheint hier viel Doppelmoral im Spiel zu sein, das sage ich Ihnen ganz offen.“

    Ich finde es wirklich masslos übertrieben wie hier wegen einem harmlosen Tweet von Seiten jener reagiert wird, die von sich behaupten, hohe moralische Werte zu vertreten. In meinen Augen sind das hauptsächlich Heuchler mit einer Doppelmoral, die zum Himmel stinkt. Moralisch sind die mir mit Sicherheit nicht überlegen.

  3. Per Zufall haben wir im Coop Restaurant in Dielsdorf erfahren, dass bei der BMW Schweiz eine Person beschäftigt wäre, die eben auch noch als Admin bei einem bekannten Schweizer Politforum tätig wäre, wo du mal vor geraumer Zeit Beiträge verfasst hast. Weiss nicht ob das stimmt. Wir nennen hier keine Namen.

  4. Lieber anonymer „SP-Einzelfälle“, ich gebe nichts auf solche Gerüchte und glaube auch nicht, dass da etwas dran ist. Denn nach bald sechs Jahren sollte die Tweet-Geschichte gegessen sein und ausserdem wurde ich immerhin zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen und habe trotz Distanz von 124 km die rund 90 Minuten dauernde Anreise auf mich genommen. Das Gespräch verlief gut, was ja auch aus der im Artikel gezeigten Email hervorgeht. Am Ende des Gesprächs wurde ich jedoch gefragt ob ich einen Eintrag im Strafregister hätte, was ich bejahte. Diese Frage ist in meinem Beruf an und für sich nicht unüblich und von daher kein Problem. Das Problem ist der Strafregisterauszug, den ich auf Anfrage natürlich vorgelegt habe. Dort steht folgendes drin:

    „27.4.2015 Obergericht des Kantons Zürich l. Strafkammer
    Eröffnet: 27.4.2015
    Rechtskraft: 27.4.2015
    Rassendiskriminierung
    Geldstrafe 75 Tagessälze zu 120 CHF
    bedingt vollziehbar, Probezeit 3 Jahre
    Busse 1800 CHF“

    Es steht also drin, dass ich wegen „Rassendiskriminierung“ verurteilt worden bin, aber nicht weshalb. Es steht dort nicht, dass ich wegen einem Tweet verurteilt wurde, der eigentlich gar keine Rassendiskriminierung ist, wenn man ihn rational und ohne böswillige linkspolitische Hintergedanken betrachtet. Sowas ist in einer verlogenen Gesellschaft mit einer ausgeprägten Doppelmoral natürlich äusserst schädigend für die berufliche Karriere und kann die Existenz gefährden. Aber genau das wollen ja die Linken, die mich verurteilt haben und diejenigen, die für solch unsinnige Gesinnungsgesetze wie das Antirassismusgesetz sind. Mein Tweet wäre übrigens auch nach dem Gesetz nicht rassistisch. Der Tweet hat niemanden herabgesetzt, es wurden darin auch weder eine Person noch eine Gruppe von Personen genannt. Folglich kann er gar nicht rassistisch sein. Ich habe deshalb zusätzlich zum Strafregisterauszug auch noch das Bundesgerichtsurteil beigelegt. Dort steht immerhin der Tweet drin, den meine Gegner zum Anlass genommen haben mir das Leben zu versauen und zusätzlich ist dort auch noch die völlig absurde Argumentation des linksgrünen Bundesrichters Christian Denys zu lesen. Man muss sich das mal vorstellen, Denys und die Zürcher Richter haben mir „Legitimation des Holocaust unterstellt“, dabei kam dieses Wort in meinem Tweet noch nicht einmal vor und der Tweet handelte auch nicht vom Holocaust. Wie kann ich den also legitimiert haben? Dieser lächerliche Vorwurf ist in den kranken Hirnen von Journalisten, die den Tweet nie gesehen haben und meiner Ankläger entstanden. In der Schweiz gibt es offensichtlich viele Idioten, welche die Reichskristallnacht von 1938 mit dem Holocaust gleichsetzen. Dabei ist das völliger Unsinn, denn es ist unumstritten nicht das Gleiche und abgesehen davon ging es in meinem Tweet auch nicht um die Reichskristallnacht von 1938. Die Schauprozesse in Zürich waren ein Hohn und des Schweizer Rechtsstaats unwürdig. Ich wurde dort regelrecht linken Wutjournalisten zum Frass vorgeworfen und der Privatkläger David Gibor drückte vor Gericht mächtig auf die Tränendüse in dem er über den Holocaust lamentierte, was die bescheuerten Richter offensichtlich mächtig beeindruckte. Leider interessiert das konforme und obrigkeitsgläubige Menschen nicht, die ziehen es vor mit dem Strom zu schwimmen und hinterfragen solch lächerliche Fehlurteile nicht.

  5. Der Emailverkehr ging noch weiter. Die fürchten offenbar wegen eines Tweets aus dem Jahr 2012 auch noch im Jahr 2018 einen Reputationsschaden. Ein Witz ist das! Kein einziges Unternehmen hat durch mich jemals einen Reputationsschaden erlitten!

  6. Wie ich gerade in einem Artikel gelesen habe, gab es bei BMW eine Durchsuchung wegen Verdachts auf Betrug. Ich frage mich was für Angestellte mit den Werten eines solchen Unternehmens im Einklang sind. Haben die einen Hang zum Verbrechen? Und mir wollten diese Affen wegen einem harmlosen Tweet keinen Job geben weil sie um ihre Reputation fürchteten. 🙂

Kommentare sind geschlossen.