Wunschkonzert bei Zürcher Jugendanwaltschaft

Von Alexander Müller veröffentlicht am 30. August 2013 | 3.153 mal gesehen

Offenbar dürfen sich jugendliche Straftäter bei der Zürcher Jugendanwaltschaft wünschen welche Bestrafung sie haben wollen.

Wie bereits bekannt ist, hat Messerstecher Carlos als Strafe eine 4 1/2 Zimmerwohnung mit Putz- und Kochservice sowie einem Kampfsporttraining bei einem Weltmeister aufgebrummt bekommen. Es gibt offenbar noch mehr solcher Fördermassnahmen bei der Zürcher Jugendanwaltschaft. So soll Jugendanwalt Hansueli Gürber einem jungen Schläger, der seine Mutter verprügelt hat, eine Samurai-Ausbildung auf Staatskosten ermöglicht haben.

SP-Mitglied Hansueli Gürber, Jugendanwalt in leitender Funktion
SP-Mitglied Hansueli Gürber, Jugendanwalt in leitender Funktion

Gut möglich, dass es noch mehr solcher Fälle gibt. SP-Mitglied Gürber ist ja schon seit mehreren Jahren im Amt.

Inzwischen wurde übrigens Bekannt, dass der Kampfsport-Trainer von Messerstecher Carlos wegen Drohung und einfacher Körperverletzung vorbestraft ist. Der Kampfsport scheint ihn nicht vor einer Straftat bewahrt zu haben, dies obwohl er Weltmeister ist. Das bestärkt meine Zweifel daran, dass das Kampfsport-Training für Carlos die richtige Fördermassnahme ist. Meiner Meinung nach wird er dadurch nur noch zur grösseren Gefahr für die Gesellschaft. Ein Anti-Aggressionstraining wäre wahrscheinlich sinnvoller gewesen.

Der Kanton Zürich scheint im Geld zu schwimmen wenn er jugendlichen Straftätern solche Fördermassnahmen bezahlen kann.

Das hat man davon wenn man einen grünen Justizdirektor und rote Jugendanwälte hat. Jetzt ist Justizdirektor Martin Graf von den Grünen gefordert. Wir werden sehen wie er diesen Schlamassel schönredet.

Justizdirektor Martin Graf, Grüne
Justizdirektor Martin Graf, Grüne

Aus meiner Sicht muss das Jugendstrafrecht zwingend verschärft werden. Es braucht härtere Strafen. Ausserdem ist der Jugendanwaltschaft das Budget massiv zu kürzen. Zudem sollten Jugendanwälte anständig mit Anzug und Krawatte bekleidet sowie Kurzhaarfrisur am Arbeitsplatz erscheinen. Sie sind Repräsentanten der Staatsgewalt und haben entsprechend auszusehen. Ein Jugendanwalt macht sich und unseren Staat lächerlich, wenn er sich wie ein alternativer Pädagoge kleidet.

Rate this post

8 Gedanken zu „Wunschkonzert bei Zürcher Jugendanwaltschaft“

  1. Dieser Kommentar trifft den Nagel auf den Kopf! Die Schweiz verkommt immer mehr zu einem Gutmenschen-Irrenhaus, wo Täter gehätschelt und Opfer aufs Schlimmste verhöhnt werden. Dieser Jugendanwalt Gürber ist ein Schlag ins Gesicht für jeden CH-Steuerzahler, der sofort abgesetzt gehört. Ich könnte diesen dumm grinsenden Hippie würgen! AARRGGHH!

  2. Es ist wirklich verrückt wenn man sieht wie wie knausrig bzw. geizig Behörden Opferhilfe leisten und das damit vergleicht wie grosszügig und spendabel sie Täter verwöhnen. Das wirft ein schlechtes Licht auf den Schweizer Rechtsstaat.

  3. Das Ganze kann man als Hohn in Richtung des Opfers sehen, tu ich auch, das ist allerdings nicht Thema des Strafrechts sondern eher der Opferhilfe.

    Der Tagesanzeiger hat Fakten gesammelt, die schön zeigen warum es Sinn macht vor allem bei jungen Leuten zu therapieren. Man darf ausserdem nicht vergessen, dass die Hirnforschung bewiesen hat, dass die Entwicklung des menschlichen Gehirns erst nach 20 abgeschlossen ist, die Möglichkeit, dass Carlos also vielleicht anschliessend an die Massnahme ohne weitere Straffälligkeit durchs Leben geht ist also durchaus gegeben. Und sollte die Therapie dies bewirken hätten wir schlussendlich Geld gespart.

    http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/region/So-viel-darf-ein-Carlos-kosten/story/31214332

    Solche Geschichten verleiten dazu alles sehr emotional und subjektiv zu sehen. Wenn man versucht etwas objektiv daran zu gehen muss man festhalten: Wer nur straft erhöht wohl das Rückfallrisiko, vor allem bei Klientel wie Carlos. Die Lösung liegt sicherlich irgendwo in der Mitte zwischen Strafen und Therpaieren resp. Unterstützen, es braucht beides. Und vor allem muss jede Person separat anschauen, jeder Mensch ist anders. Volkswirtschaftlich macht es Sinn solche Leute nicht vorschnell abzuschreiben, auch wenn das manchmal Kompromisse erfordert, die wohl niemandem passen. Wenn wir die Leute anschliessend Verwahren müssen kommt es auch nicht günstiger.

    Was aber effektiv wichtig wäre, Ausbau der Opferhilfe, da ist die Schweiz wohl Entwicklungsland und ich denke wir als Gesellschaft sollten den Leuten, die Opfer von irgendwelchen abscheulichen Verbrechen werden, besser beistehen.

  4. Mit Verlaub Jonas aber der Tagesanzeiger ist eine linke Zeitung. Selbst der Medienwissenschaftler Roger Blum ortete den Tagesanzeiger einst im „linksliberalen“ Spektrum. Somit überrascht es mich auch nicht, dass diese Zeitung linke Jugendanwälte in Schutz nimmt.

    Meiner Meinung nach würden es eine WG mit ähnlichen Leuten wie Carlos und ein Anti-Aggressionstraining auch tun. Dieser Carlos muss sein Verhalten reflektieren und einsehen, dass er an sich arbeiten muss. Das Kampfsporttraining halte ich bei Carlos für falsch. Es macht Carlos gefährlicher und gibt keine Gewähr, dass er nicht mehr straffällig wird. Das zeigt ja sein Trainer. Dieser ist wiederholt straffällig geworden und das trotz Weltmeistertitel.

    Junge Burschen wie Carlos brauchen eine harte Hand, die ihnen zeigt wo es langgeht und sie fit für den Arbeitsmarkt macht. Carlos sollte dringend eine Lehre anfangen und seine Betreuung sollte dahingehen, dass er diese erfolgreich absolviert und nicht mehr straffällig wird. Diese linken Weicheierstrategien von Gürber und Co. sind weltfremd, ineffizient und teuer. Sie sind eine Zumutung für die Steuerzahler und ein Hohn für die Opfer!

    Es braucht bürgerliche Jugendanwälte, die noch echte Männer sind und sich auch so verhalten. Die jungen Burschen brauchen gute Vorbilder.

  5. Natürlich ist der Tagesanzeiger ein linksliberales Medium. Der Artikel verteidigt auch nicht die konkreten Massnahmen in diesem Fall sondern die generelle Richtung.

    Ob das Kampfsporttraining richtig oder falsch ist kann ich nicht beurteilen, dafür kenn ich den jungen Mann nicht und ich finde es gefährlich wenn man solche Schlüsse aus der Distanz fällt.

    Ansonsten kann ich mich nur wiederholen. Es macht Sinn Geld in solche jungen Leute zu investieren, es lohnt sich volkswirtschaftlich. Wie man das Geld investiert, darüber kann man immer diskutieren. Du solltest akzeptieren, dass jeder Mensch anders ist und jeder Mensch auf andere Massnahmen reagiert. Vielleicht ist es bei einem jungen Straftäter sinnvoll ihn einzusperren, beim anderen ist es vielleicht sinnvoll andere Massnahmen zu ergreifen. Dies zu generalisieren halte ich für gefährlich. Die Rückfallgefahr minimieren kann man in dem man jeden Fall einzeln anschaut und konkrete Massnahmen für diesen Fall angeht.

  6. Das ist überhaupt nicht gefährlich Jonas, diese Zweifel sind mehr als berechtigt. Ich mache selber Kampfsport und weiss, dass Beherrschung wichtig ist. Wer seine Aggressionen nicht im Griff hat und Kampfsport-Techniken kann, der ist brandgefährlich. Bei Gewalttätern ist ein Anti-Aggressionstraining und nicht ein Kampfsport-Training das Richtige. Zudem zeigen ja gerade die Vorstrafen des Trainers von Carlos, dass offenbar auch ein Kick-Box-Training nicht vor Straftaten abhält.

    Was du wiederholst ist einfach eine unbewiesene Behauptung. Es ist gar nicht bewiesen, dass das Verhätscheln von Tätern etwas bringt. Zweifel diesbezüglich sind angebracht, insbesondere wenn man meine Argumente im ersten Absatz dieses Kommentars liest.

    Es ist völlig inakzeptabel CHF 29’000.00 pro Monat für jugendliche Straftäter auszugeben während bei Schulen, Opfern usw. gespart wird. Hier werden Steuerzahler zugunsten einer Therapeuten-Industrie geschröpft. Das Budget für die Jugendanwaltschaft muss massiv gekürzt werden, so kann das nicht weitergehen.

    Meiner Meinung nach ist bei Jugendanwaltschaft auch über den Rücktritt bzw. die Suspendierung von Leuten, die für diese Übertreibungen verantwortlich sind, nachzudenken. Das schliesst den Justizdirektor als obersten Verantwortlichen mit ein. Er verdient gut und soll dafür seinen Job richtig machen!

    Die Rückfallgefahr wird durch Anti-Agressionstrainings reduziert. Der Täter muss reflektieren und merken was er mit seinen Ausfällen bei Dritten anrichtet.

  7. Natürlich sind die Zweifel berechtigt was allerdings nichts an der Tatsache ändert, dass ich es falsch finde, wenn man über solche Sachen urteilt ohne die betroffene Person zu kennen. Ich denke definitiv, dass es Jugendliche gibt bei denen es Sinn macht auf eine solche Art und weise Dampf abzulassen. Ob das für Carlos das Richtige ist und ob dieser Trainer auch der Richtige ist, keine Ahnung.

    Was ich einfach sagen will und du irgendwie nicht ganz aufnehmen willst: Jeder Mensch ist anders, vor allem bei Jugendlichen in diesem Alter sind die Unterschiede in Sachen physischer und psychischer Entwicklung gewaltig, aufgrund von ganz verschiedener Faktoren (die teilweise nicht selbstverschuldet sind). Deshalb braucht es bei jedem Fall eine individuelle Betrachtung und eine individuelle Massnahme. Anti-Agressionstraining mag bei Person X eine super Variante sein, während man Kollege Y vielleicht einfach mal ein paar Wochen einsperren sollte. Jeder Mensch reagiert anders und es macht doch Sinn dass wir uns überlegen welche Massnahme für welche Person die Beste ist. Immer mit dem Ziel vor Augen, dass die begangene Straftat die Letzte war. Denn Das vermeidet schlussendlich Kosten. Wieviel dann solche Massnahmen kosten darf ist natürlich eine andere Frage, das kann man sicher diskutieren. Auch ich finde 29’000 pro Monat exorbitant hoch. Und das hat doch an sich nichts mit Täterverhätschelung zu tun. Sondern einfach damit dass man sich die Personen genau ansieht, woher kommen sie, was haben sie bisher gemacht, wie weit sind sie, gibt es noch Chancen und dann eine entsprechende Massnahme ergreift. Und die Massnahme darf durchaus auch scharf sein, ich bin dafür, dass man im Jugendstrafrecht die Möglichkeit für scharfe Sanktionen schafft, aber man muss auf dieser Altersstufe die Möglichkeit haben individuell zu urteilen.

    Über Rücktritte sollte man diskutieren wenn eine Untersuchung auf dem Tisch liegt. Du nervst Dich ja immer über die Schweizer Presse, dass du jetzt auf Grund von einigen Zeitungsartikeln und einer SRF-Sendung Köpfe rollen sehen willst ist auch nicht soo konsequent. 😉

  8. Jonas, wenn er selber meint Kampfsport machen zu müssen, damit er es auf der Strasse bei Schlägereien einfacher hat, dann ist das seine Sache. Wenn er dabei aber vom Staat mit Steuergeldern gefördert wird, obwohl er als Gewalttäter bekannt ist, dann ist das nicht mehr akzeptabel. Nur so zur Information, Kick-Boxen ist keine Verteidigungskampfsportart. Es sei denn man ist der Ansicht, dass Angriff die beste Verteidigung ist. Diese Kampfsportart eignet sich vorzüglich um Leute auf der Strasse zu vermöbeln.

    Wenn Gürber behauptet, dass er glaube, dass das Kampfsporttraining Carlos vor Gewaltanwendung und Straftaten abhalten wird, dann soll er mir einmal erklären weshalb der Trainer von Carlos mehrfach vorbestraft ist. Hier ist einfach einmal gesunder Menschenverstand gefragt, der offensichtlich heutzutage rar ist.

    Die Argumentation, dass jeder Täter eine individuelle Abklärung und individuelle Behandlung benötigt, womöglich noch durch ein Care-Team, sehe ich nicht. Diese Leistung kann der Staat gar nicht erbringen. Die Aufgabe des Staats ist es Rahmenbedingungen und Regeln zu schaffen bzw. die Einhaltung derselben zu kontrollieren und wenn nötig Verstösse zu ahnden.

    So verschieden sind wir Menschen nun auch wieder nicht, denn immerhin sind wir fähig miteinander zu kommunizieren.

Kommentare sind geschlossen.