Wie der Tagi für die Abzocker-Initiative kämpft

Von Alexander Müller veröffentlicht am 29. Dezember 2012 | 2.694 mal gesehen

Heute erschien im Tagesanzeiger ein Artikel von Mario Stäuble, in welchem er den Gegnern der Abzocker-Initiative Manipulation vorwirft.

Tagi

Mit diesem Artikel macht der Tagi wieder einmal Politik. Denn Journalisten wissen ganz genau, dass PR-Agenturen schon zu Zeiten von Leserbriefen Kommentare haben schreiben lassen. Es ist also nichts Neues. Zeitungen wie der Tagesanzeiger verdienen mit sogenannten „Publireportagen“ gutes Geld. Zudem, andere bezahlen Lobbyisten, die in den Hallen von Bundesbern deren Meinungen verbreiten. Und wieder andere schicken an Wochenenden und abends ihre Parteisoldaten aus um Unterschriften zu sammeln und das Gedankengut der Parteiführung zu verbreiten.

Die Botschaft des TA-Artikels lautet:

„Die Gegner der Minder-Initiative spielen mit gezinkten Karten.“

Diese Botschaft ist jedoch falsch!

Damit wollen die Befürworter der Initiative lediglich die Glaubwürdigkeit des politischen Gegners in Frage zu stellen. Denn dann ist es nicht mehr nötig auf dessen Argumente einzugehen.

Dabei ist es doch letztlich egal ob Argumente von einem Gläubigen oder einem Söldner verbreitet werden. Letztlich kommt es darauf an, wer die besseren Argumente hat.

Und übigens, Minder ist alles andere als ein Heiliger. Vor ein paar Tagen berichtete die Aargauerzeitung darüber, dass Minder mit Organisationen für seine Initiative wirbt, welche diese ablehnen. (Quelle)

Minder_Abzocker

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4 Gedanken zu „Wie der Tagi für die Abzocker-Initiative kämpft“

  1. Was Sie übersehen: Die Agentur rief die angeheuerten Studenten offenbar dazu auf, zur Tarnung gängige Namen zu verwenden, für die «es den Ort, PLZ und die Strasse auch effektiv gibt (Check mit Weisseseiten.ch)». Das ist der eigentliche Skandal. Egal ob rechts oder links. Egal ob pro oder kontra Minder. Diese Aufforderung zum Missbrauch von bestehenden Namen sollte auch Sie nicht kalt lassen.

  2. Was Sie sagen, trifft nicht zu. Im Tagi steht lediglich, dass die Studenten gängige Namen wie z.B. Huber, Müller oder Baumgartner verwenden sollen und dass sie bei der Adresse darauf achten sollten, dass es sie gibt. Es steht aber nichts von Identitätsklau. Identitätsklau wäre eine Straftat, welche sich weder eine „seriöse“ Agentur noch eine seriöse politische Partei bzw. Interessensgemeinschaft leisten kann. Identitätsklau liegt vor, wenn sich jemand als tatsächlich existierende Person ausgibt, davon ist aber nirgends die Rede.

    Zitat was im Tagi steht:

    «Vorgehen: Ein Student löst diverse (8–10) gefakte E-Mail-Adressen (bei gmx.ch, hotline.com, bluemail.ch etc.). Gängige Namen verwenden (Huber, Müller, Baumgartner). Bei der Eingabe schauen, dass es den Ort, PLZ und die Strasse auch effektiv gibt (Check mit Weisseseiten.ch). […]»

    Also bitte nichts hinzudichten, was nicht zutrifft.

  3. Bezahlte Leserbriefe zu Abstimmungen mit unechten Absendern sind eine Schweinerei und schaden der Demokratie. Das kann man nicht Schönreden. Dabei gibt es durchaus gute Gründe, die Abzocker-Initiative abzulehnen.

  4. Herr Jenk, Sie haben natürlich recht. Aus demokratischer Sicht ist das nicht sauber. Ich persönlich bin übrigens alles andere als ein Freund von Fakes, darum vertrete ich hier ja auch unter meinem Namen meine Meinung. Andererseits müssen aber auch Fakes Argumente bringen, wenn sie punkten wollen und deshalb würde ich das auch nicht überbewerten. Ich lehne die Abzockerinitiative aus Sorge um unseren Wirtschaftsplatz ab. Wir sollten uns nicht noch selber Hindernisse in den Weg stellen, die Arbeitsplätze gefährden.

    Die Abzockerinitiative profitiert von der Wut in der Bevölkerung über Manager die überbordet haben. Dabei ist das eine Minderheit. Ich vermisse eine ausgewogene und seriöse Berichterstattung. Die Medien sollten endlich einmal ihrer Verantwortung gerecht werden und die Leserschaft darüber informieren um was es geht.

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