Wie der Tagesanzeiger dem Sozialismus huldigt

Von Alexander Müller veröffentlicht am 29. Juli 2009 | 4.211 mal gesehen

Bei der heutigen Medienschau viel mir ein klassenkämpferischer Artikel eines linken Journalisten vom Tagesanzeiger auf. Der Journalist Philipp Löpfe wettert dabei gegen die Republikaner, der konservativ-bürgerlichen Partei der Vereinigten Staaten von Amerika, weil diese die Gesundheitsreform der Demokraten nicht unterstützen.

Dabei nimmt er es mit der Wahrheit allerdings nicht allzugenau. Ihm zufolge soll ein Gesundheitswesen, welches alle versichert für einen modernen Staat eine Selbstverständlichkeit sein. Wie er auf diesen Blödsinn kommt, bleibt er dem Leser jedoch schuldig. Korrekt wäre gewesen, dass ein Gesundheitswesen, welches jeden mit einer obligatorischen Vollkaskoversicherung inklusive Komplementärmedizin versichert ein Ideal des utopischen Sozialismus ist und somit auf Dauer ohne Abstriche nicht haltbar ist. Das sollte man im Übrigen als Schweizer, der sich an jährlich steigenden Krankenkassenprämien erfreuen kann, wissen.

Dass Löpfe ein Linker ist, erkennt man auch an den Schlagwörtern, die er in seinem Artikel gegen die Republikaner ins Feld führt. So wird kritisiert, dass diese für die „freie Marktwirtschaft“ seien, dass sie für „tiefere Steuern“ seien und dass sie den „Klimawandel für inexistent“ halten würden. Tja, schon klar, dass einem Mann wie Löpfe sich an einer solchen Haltung, die sämtlichen Anliegen von rotgrün widerspricht, nicht erfreuen kann. Leider missfällt ihm zu meinem Entsetzen offensichtlich sogar, dass die Repulikaner Wert auf Individualismus und Freiheit legen. Dabei sind dies wichtige Werte, die den American Dream überhaupt erst ermöglicht haben.

Zuletzt gibt es von ihm dann noch einen Hieb in Richtung SVP, wobei dabei der Überraschungseffekt ausbleibt.

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3 Gedanken zu „Wie der Tagesanzeiger dem Sozialismus huldigt“

  1. Schau, dass der Tagi oft sehr linke Positionen vertritt…geschenkt.
    Aber um die Republikaner zu kritisieren muss man beileibe kein Kommunist sein. Das tun auch so marktorientierte Zeitungen wie der britische Economist (welche ich jedem empfehlen kann). Unter Bush wurde dieses Land doch regelrecht heruntergewirtschaftet. Auslöffeln darf die Suppe jetzt Obama (I hope he can…)

  2. Wohlhabende Länder haben tatsächlich alle eine obligatorische Krankenversicherung. Die USA ist tatsächlich eine krasse Ausnahme.

    Sie können über Krankenversicherung denken was sie wollen, aber Fakten können sie nicht wegreden.

    Nennen sie mir neben der USA ein Land, dass zu den 30 reichsten Ländern gehört, und keine obligatorischen Krankenversicherung hat.

  3. Herr Wepfer, versuchen sie hier mit dem Mehrheitler-Prinzip etwas zu legitimieren? Sind Sie Leninist?

    Sie haben mir eine komische Logik. Was soll es die USA interessieren was andere Länder für ein Gesundheitssystem haben? Schauen Sie die Schweiz an. Was hat uns die obligatorische Vollkasko-all-inclusive-deluxe-Krankenversicherung für alle gebracht? Genau, jährlich steigende Krankenkassenprämien, die man sich kaum mehr leisten kann. Die obligatorische Krankenversicherung ist ein gigantischer sozialistischer Umverteilungsapparat, der jene bevorteilt, die kaum etwas in den grossen Topf einzahlen und dafür möglichst viele Leistungen beziehen. Das ist auch das Problem dieses Systems. Weil die Leute immer höhere Prämien zahlen müssen nehmen sie auch vermehrt die Leistungen des Gesundheitsapparates wahr. (Schliesslich zahlt man ja dafür) Wenn nun aber jeder wegen jedem Wehwehchen gleich zum Arzt rennt führt das natürlich wieder zu höheren Gesundheitskosten, die wiederum auf höhere Krankenkassenprämien überwälzt werden. Ein Teufelskreis.

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