SVP sollte Webauftritt verbessern

Von Alexander Müller veröffentlicht am 24. März 2012 | 2.471 mal gesehen

Bei der SVP scheint der Föderalismus beim Webauftritt Programm zu sein. Von Corporate Design ist jedenfalls nicht viel zu sehen, wenn man die verschiedenen Webauftritte auf Kantons und Gemeindeebene vergleicht. Wenn man die einzelnen Webseiten anschaut, hat man es mit einem Wirrwar von verschiedenen Content-Management-Systemen und verschiedenen Webdesigns zu tun.

Meiner Meinung nach wäre es wichtig, dass hier einmal für Ordnung gesorgt wird und sich die einzelnen Sektionen wenigstens auf ein einheitliches Webdesign einigen könnten.

Was mir auch fehlt ist ein durchdachter und intelligenter Aufbau der Webseiten. Die meisten Webseiten wirken wie selbst gebastelt, sind unübersichtlich strukturiert und statisch noch nach dem uralten Web 1.0. Standard aufgebaut. Statische Webseiten sind stinklangweilig und werden deshalb kaum besucht. Besser wären Webseiten nach Web 2.0 Standard, die regelmässig mit interessanten Inhalten aktualisiert werden. Zudem sollten Besucher der Webseiten die Möglichkeit zum Dialog mit der Partei haben. Dies könnte man mit einer Kommentar-Funktion ermöglichen.

Damit nicht alle Webseiten den gleichen Inhalt haben, müsste man zudem festlegen, welcher Inhalt auf welchen Seiten publiziert wird. Denn Besucher werden ja nicht alle Seiten anschauen, wenn überall der gleiche Inhalt drauf ist. Das wäre übrigens auch aus SEO-Sicht schlecht.

Meiner Meinung nach müsste auf www.svp.ch der Inhalt primär nationale Themen enthalten. Auf den kantonalen Seiten müsste der Inhalt primär kantonale Themen enthalten und auf kommunaler Ebene müssten kommunale Themen behandelt werden. Nur so macht es Sinn überhaupt eine andere Seite als die Hauptseite aufzusuchen.

Weiter sollte auf der Frontseite ein Blog sein. Auf diesem sollen die Mandatsträger und Parteivorstände die Möglichkeit haben sich zu profilieren und ihren Wähern zu zeigen was sie tun. Einerseits können sie dort Artikel publizieren und andererseits könnten sie z.B. einmal ein Foto reinstellen, das einen engagierten Lokal-Politiker beim Unterschriftensammeln zeigt. Einfach, damit die Öffentlichkeit auch mal ein paar von den engagierten Heinzelmännchen der Basis zu Gesicht bekommt, die am Samstag oder am Feierabend mal eben schnell ein paar tausend Unterschriften gratis sammeln. Oft kann man an der Basis dann Blitzableiter für die Bundespolitiker spielen, zumindest dann, wenn sich der ganze Frust einzelner Wähler beim Unterschriftensammler entlädt.

Neben dem Blog müssten auch noch Seiten für Medienmitteilungen, Parteiprogramme, Abstimmungsparolen, Mandatsträger usw. enthalten sein.

Warum ich das schreibe? Weil es höchste Zeit ist dieses Projekt in Angriff zu nehmen. Sonst verliert unsere Partei den Anschluss zu den Jungen. Die JUSO z.B. haben einen wesentlich durchdachteren und besseren Webauftritt als alle SVP-Webseiten zusammen. Zudem gehöre ich als 36 Jähriger bereits nicht mehr zu den Leuten, die man mit Parteizeitungen erreichen kann. Bei mir gehen diese jeweils direkt zum Altpapier. Ich informiere mich hauptsächlich über elektronische Medien.

Eine Verbesserung kann übrigens kostengünstig erreicht werden. Als CMS-System kann man WordPress verwenden. Das ist gratis. Das Design kostet etwas, doch wenn man schweizweit das gleiche Design verwendet, relativieren sich die Kosten dafür wieder. Selbst wenn das Design überall gleich wäre, könnte man es mit lokalen Elementen auf systematische Weise individualisieren. Indem man sich z.B. darauf einigt, dass man im Header ein Bild der jeweiligen Region verwendet. Zum Beispiel Stadt Zürich ein Foto der Stadt Zürich. Stadt Winterthur ein Foto der Stadt Winterthur, Gemeinde Hinterpfupfingen ein Foto von Hinterpfupfingen usw. Hautptseite ein Foto von Herrliberg (Witz).

Hier ein Beispiel einer Seite, die mir gefällt.

Die Seite ist übersichtlich strukturiert und sie enthält einen Blog. Dieser erlaubt es Wählern direkt mit der Partei zu kommunizieren. So demonstriert man im Internet Volksnähe. Auch andere wichtige Seiten, die nicht fehlen dürfen sind enthalten und zudem kann man einen Newsletter abonnieren. Das ist wichtig, wenn man will dass Besucher regelmässig auf die Seite kommen. Wenn man keine Besucher auf seiner Webseite will, genügt natürlich eine langweilige Web 1.0 Seite, deren Inhalt einmal pro Wahlperiode angepasst wird.

Auf schlechte Beispiele verzichte ich, denn ich will ja nicht meine eigene Partei blamieren.

Rate this post