Nein zur Raserinitiative

Von Alexander Müller veröffentlicht am 11. August 2010 | 8.891 mal gesehen

RaserDie Raserinitiative will in der Bundesverfassung festhalten, was ein Raser ist und wie ein Raser zu bestrafen ist. Sie sieht selbst für Autofahrer, die keinen Unfall verursacht haben Gefängnisstrafen vor, wenn diese aufgrund ihres Fahrverhaltens als Raser eingestuft werden. Fahrzeuge von Autofahrern, die als Raser eingestuft werden, sollen beschlagnahmt und verkauft werden. Der Erlös soll Strassenopfern zugeführt werden. Ein Vorbehalt für die Interessen Dritter z.B. von Leasinggesellschaften ist vorgesehen.

Ich lehne die Raserinitiative ab. Unser Land hat bereits einen sehr hohen Standard was die Verkehrssicherheit anbelangt. Die Zahlen der Unfallstatistik sprechen für sich. Seit Jahren nimmt die Zahl der Verkehrstoten trotz steigendem Verkehrsaufkommen kontinuierlich ab. Die Schweiz gehört bereits weltweit zu den sichersten Ländern was den Strassenverkehr anbelangt. In den EU-27 Staaten verloren im Jahr 2008 78 Personen pro Million Einwohner im Strassenverkehr ihr Leben. In der Schweiz waren es 47 Einwohner pro Million Einwohner! BfS-Strassenverkehrsunfälle

Der Rückgang der Verkehrstoten ist hauptsächlich auf die bessere Sicherheitstechnik bei den Fahrzeugen und den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur zurückzuführen. Todesstrecken und andere gefährliche Strassen-abschnitte wurden durch bauliche Massnahmen wie z.B. Richtungstrennung mit Leitplanken, Kreisel usw. sicherer gemacht.

Härtere Strafen führen nicht zwingend zu einer höheren Verkehrssicherheit. Sie haben höchstens eine abschreckende Wirkung auf Menschen, welche die Gesetze ohnehin bereits achten. Häufige Verkehrs-kontrollen erhöhen die Verkehrssicherheit mehr als drakonische Strafen. Die Initianten betreiben Populismus und spielen mit Emotionen. Sie zeigen schreckliche Bilder und erzählen tragische Geschichten. Im Jahr 2009 starben 349 Personen im Strassenverkehr. Ein Jahr hat 365 Tage. Man kann also statistisch gesehen fast jeden Tag über einen Verkehrunfall mit Todesfolge berichten. Wenn man die Zahl der Verkehrstoten jedoch mit anderen Zahlen vergleicht, relativiert sich das Ganze wieder. Gemäss Angaben von Nichtraucher-Organisationen sterben in der Schweiz pro Verkehrstoten 13 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums! Obwohl der Tabakkonsum wesentlich mehr Opfer fordert als der Strassenverkehr, kommt niemand ernsthaft auf die Idee einem Raucher grobfahrlässiges Handeln zu unterstellen. Im Gegenteil, selbst Richter und Staatsanwälte rauchen Zigaretten.

Wir sollten die Verkehrssicherheit mit intelligenten Massnahmen erhöhen und nicht mit radikalen und sektiererischen Ideen, die an die Taliban und die Scharia erinnern, über das Ziel hinaus schiessen. Siehe auch Raserhetze, die Hexenjagd der Moderne.

Hier noch ein paar Zahlen:

Umfallgeschehen im Strassenverkehr:
Im Jahr 1970 Unfälle: 74’709 Schwerverletzte: 18’314 Getötete: 1’694 (100%)
Im Jahr 2007 Unfälle: 63’245 Schwerverletzte: 5’235 Getötete: 384 (Rückgang: -77.3 %)

Strassenfahrzeugbestand gemäss Bundesamt für Statistik:
Im Jahr 1970 Total Motorfahrzeuge: 1’666’143 Personenwagen: 1’383’204 Motorräder: 142’107
Im Jahr 2007 Total Motorfahrzeuge: 5’186’343 Personenwagen: 3’955’787 Motorräder: 619’166

Wir hatten im Jahr 2007 mehr als 12000 Verkehrsunfälle weniger als 1970!!! Das obschon es im Jahr 2007 rund dreimal mehr zugelassene Fahrzeuge hatte als 1970!!!

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23 Gedanken zu „Nein zur Raserinitiative“

  1. Ich möchte einige deiner zitate aufgreifen:

    1. „Sie (die Raserinitiative) sieht selbst für Autofahrer, die keinen Unfall verursacht haben Gefängnisstrafen vor, wenn diese aufgrund ihres Fahrverhaltens als Raser eingestuft werden“
    –> weisst du überhaupt, wie ein raser gesetzlich definiert würde?? raser = Fahrzeuglenker, die durch verantwortungslose Tempobolzerei bewusst Verkehrsregeln verletzen und das hohe Risiko eines Unfalls mit Schwerverletzten oder Todesopfern eingehen. dabei ist festgelegt, dass diese definition ab tempo 200 (bei 120) oder ab 100 (bei 50) zum tragen kommt. du versuchst, es auf den individuellen fahrstil zu schieben womit du implizierst, dass mit annahme der raserinitiative wieder die falschen bestraft würden. entschuldigung, wenn jemand anstatt mit 120 mit 200 über die autobahn blocht, kann man doch nicht mehr über fahrstil diskutieren!?!

    2. „Härtere Strafen führen nicht zwingend zu einer höheren Verkehrssicherheit. Sie haben höchstens eine abschreckende Wirkung auf Menschen, welche die Gesetze ohnehin bereits achten.“
    –> achja?? die (strafrechtliche) bestrafung ab tempo 200 auf der autobahn sollte eine abschreckende wirkung haben auf menschen, welche die gesetze ohnehin beachten? mit anderen worten sollten durch diese strafe die 120-140-fahrer abgeschreckt werden?? ich finde deine argumentation lächerlich (was ich mir sonst nicht von dir gewohnt bin)! wenn du nach annahme der raserinitiative mit 199 über die autobahn blochst, wirst du bestraft wie bis anhin (gemäss SVG), solltest du allerdings mit mehr als 200 blochen, ja dann wirst du als raser eingestuft und wirst dementsprechend härter bestraft, was meiner meinung nach absolut richtig ist!!

    3. „Wir sollten die Verkehrssicherheit mit intelligenten Massnahmen erhöhen und nicht mit radikalen und sektiererischen Ideen, die an die Taliban und die Scharia erinnern…“
    –> du betreibst populismus (wieder etwas, was ich von dir nicht gewohnt bin)! was soll das ganze mit taliban oder scharia zu tun haben???
    ich glaube, du hast einfach keine passenden argumente, sonst würdest du sachliche punkte vorbringen und die taliban/scharia aussen vor lassen.

    ausserdem: es gibt keinen grenzwert, d.h. es braucht nicht x tote pro tag, um ein gesetz einzuführen. der vergleich mit den rauchern ist an den haaren herbei gezogen. würden raser ausschliesslich sich selber gefährden, hätte niemand ein problem damit. dass dem nicht so ist, solltest du wissen und diese tatsache in deine überlegungen miteinfliessen lassen.

    oder rast du selber gerne?

  2. Hallo Neva, die Geschwindigkeit alleine kann nicht das Problem sein, denn die Autobahnen gehören zu den sichersten Strassen mit den wenigsten Toten in der Schweiz. Dies obschon dort am schnellsten gefahren wird. Die Geschwindigkeit stellt nur insofern ein Risiko dar als sich der Bremsweg verlängert und die Kräfte bei einem Aufprall stärker sind. Ob man mit 120km in eine Betonwand rast oder mit 200km ist meiner Ansicht nach jedoch nicht relevant, denn beides dürfte tödlich enden. Ich betrachte die Grenzziehung bei 200km/h etc. als willkürlich. Wer bestimmt diese Grenzen? Road Cross? Ich sehe nicht ein weshalb man solche Kriterien in die „Bundesverfassung“ schreiben soll.

    Härtere Strafen schrecken meiner Meinung nach nur jene ab, die Gesetze achten. Leute, die über der zulässigen Höchstgeschwindigkeit fahren missachten aber diese Gesetze. Gut möglich, dass solche Leute auch fähig sind ohne Führerausweis zu fahren sofern sie wegen schnellen Fahrens nicht lebenslänglich verwahrt werden. Was durchaus dereinst der Fall sein könnte wenn es mit der Hetze so weitergeht.

    Hingegen bin ich der Ansicht, dass die Höhe der Wahrscheinlichkeit bei einer Gesetzesübertretung erwischt zu werden einen positiven Effekt auf die Verkehrssicherheit hat. Denn dies dürfte durchaus eine Auswirkung auf das Fahrverhalten von Verkehrsteilnehmern haben. Dazu braucht man aber keine neuen Gesetze und schon gar keine Änderung in der Bundesverfassung. Wobei auch hier die Relationen im Auge behalten werden müssen und man nicht mit Kanonen auf Spatzen schiessen sollte.

    Ich betreibe keinen Populismus, denn die Meinung, die ich hier vertrete ist meine Meinung. Populär wäre es, wenn ich den Massen und dem Boulevard nach dem Mund reden würde um bei den Massen zu punkten. Wäre ich ein Populist, dann würde ich meine Meinung, den Meinungsumfragen der Massenmedien anpassen. Das tue ich aber ganz offensichtlich nicht! Die Massenmedien und das Schweizer Fernsehen setzen auf Emotionalisierung und Provokation um die Massen für die Raserinitiative zu gewinnen. Sie fahren eine Antiraserkampagne nach der anderen. Mit Erfolg!

    Da kommt leider nicht einmal das Bundesamt für Statistik mit den nüchternen Zahlen dagegen an. Dies obschon diese Zahlen eine klare Sprache sprechen. Habe diesbezüglich bereits vor 2 Jahren auf Morgarten.info die folgenden Zahlen publiziert:

    Umfallgeschehen im Strassenverkehr
    Im Jahr 1970 Unfälle: 74’709 Schwerverletzte: 18’314 Getötete: 1’694 (100%)
    Im Jahr 2007 Unfälle: 63’245 Schwerverletzte: 5’235 Getötete: 384 (Rückgang: -77.3 %)
    Quelle (Seite 10!)

    Strassenfahrzeugbestand gemäss Bundesamt für Statistik:
    Im Jahr 1970 Total Motorfahrzeuge: 1’666’143 Personenwagen: 1’383’204 Motorräder: 142’107
    Im Jahr 2007 Total Motorfahrzeuge: 5’186’343 Personenwagen: 3’955’787 Motorräder: 619’166

    Was bedeuten diese Zahlen? Ganz einfach, das Verkehrsaufkommen hat stark zugenommen, die Unfallzahlen sind jedoch rückläufig und die Anzahl Verkehrstote hat in den letzten Jahren MARKANT abgenommen.

    Was derzeit in der Bevölkerung und bei den Medien abgeht ist eine Hysterie, die mich an die Hexenverbrennungen im Mittelalter erinnert. Es wird bewusst provoziert und hochemotional debattiert. Dabei gehören die Schweizer Strassen zu den sichersten der Welt und haben die wenigsten Verkehrstoten zu beklagen. Trotzdem meinen einige immer noch, sie müssten mit dem Zweihänderschwert für Ruhe und Ordnung auf den Strassen sorgen.

  3. Sie lassen die „Raser“ also lieber weiterrasen und nehmen dafür über 5000 Schwerverletzte und über 300 Tote in Kauf ? Da kann ja nur noch den Kopf schütteln…

  4. @Ayanami, ich frage mich wie du auf sowas kommst. Ich bin der Ansicht, dass die geltenden Gesetze völlig ausreichend sind und es keine mittelalterlichen Scharia-Gesetze in der Schweiz braucht. Die Statistik gibt mir Recht, denn die Unfallzahlen und die Anzahl Verkehrstoter sind trotz zunehmendem Verkehrsaufkommen rückläufig.

    Seit den 1970er Jahren hat sich der Verkehr verfünffacht. Gleichzeit ist aber sowohl die Zahl der Unfälle, die Zahl der Schwerverletzten und die Zahl der Getöteten zurückgegangen. Von 1970 bis 2008 ging die Zahl der Verkehrstoten um 77.3% zurück!!! 1970 hatte man noch 1694 Verkehrstote zu beklagen und das bei fünfmal weniger Verkehr. 2008 hatte man noch 384 Verkehrstote zu beklagen.

    Wenn man 1970 eine Raserinitiative eingereicht hätte, hätte ich das noch verstanden. Doch wenn man dies heute tut, dann verstehe ich das nicht mehr. Es muss ein RADIKALER Bewusstswandel in der Gesellschaft stattgefunden haben. 1970 scheint man kein Problem mit 1694 Verkehrstoten gehabt zu haben. Heute macht man aber bereits ein riesen Theater, wenn wenn man weniger als 400 Verkehrstote pro JAHR hat und fordert harte Massnahmen. Ich kann mir das nur mit den zahlreichen Medienkampagnen von Road-Cross und Co. erklären. Man emotionalisiert das Thema indem man tragische Einzelschicksale besonders unterstreicht. Man zeigt z.B. eine weinende Mutter oder heulende Freunde, Verkehrstote, schwerverletzte Opfer und interviewt bestenfalls einen 18 jährigen Balkanraser, der mit seiner Tat im besten Fall noch angibt und sich völlig ohne Reue, Einsicht und Bedauern zeigt. Dann hat man einen Knüller um den Volkszorn heraufzubeschwören. Diese Technik hat bereits Adolf Hitler gekannt. Auf Deutsch, man verpasst den Leuten eine Gehirnwäsche um auf Teufel komm raus ein knallhartes Taliban-Gesetz durchzuboxen.

    Dank diesen Kampagnen haben die emotionalisierten Massen nun mit jedem einzelnen Verkehrstoten ein Problem und sei es nur ein Rentner, der hinter dem Steuer an einem Herzanfall gestorben ist. Gleichzeitig verharmlosen aber viele (insbesondere Raucher) immer noch die Problematik mit dem Tabakkonsum. Dies obschon dieser pro Jahr 13 mal mehr Tote verursacht als der Strassenverkehr!

    Wenn ein Passagierflugzeug abstürzt kommen meist auf einen einzigen Schlag soviele Leute ums Leben wie im Schweizer Strassenverkehr im ganzen Jahr nicht einmal! Und Absturzopfer bzw. die Leichenteile, die von ihnen übrig geblieben sind (wenn überhaupt) sehen auch nicht appetitlicher aus als Tote im Strassenverkehr. Wir brauchen keine Amerikanisierung der Gesetze!!!

  5. Was hat diese Initiative, die ich übrigens auch ablehne, mit «Amerikanisierung der Gesetze» zu tun?
    Eher das Gegenteil ist der Fall. Während in den USA, bzw. überall wo angelsächsische Gesetze gelten, sehr wenige der Gesetzestexte ausformuliert werden (die Gerichte, das heisst die Geschworenen und somit das Volk, entscheiden sehr frei über die Interpretation von Gesetzen), versucht man hier (eine Folge der Französischen Revolution (!), die alles über den gleichen Kamm zu scheren versucht) die Gesetze bis ins kleinste Detail auszuformulieren. Darum auch die [willkürliche] Grenze von 200 km/h; obwohl es auch bei 199 km/h nicht gross anders wäre. Und da kommt der Hinweis von Neva gerade recht: bis 199 km/h -> «normal» zu schnell; 200 km/h -> Raser. Das ist eben dem Gesetz entsprechend aber keineswegs gerecht.
    Und meiner Meinung nach, sollte man daran arbeiten, dass die Justiz nicht einfach Recht spricht, sonder für Gerechtigkeit sorgen sollte.

  6. Urs, wenn man es aus dem von dir beschriebenen Blickwinkel sieht, pflichte ich dir bei. In der Tat sind die Gesetze in den USA nicht so stark ausformuliert wie in Europa. Ich habe es jedoch aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, als ich von Amerikanisierung der Gesetze sprach. In den USA sind die Strafen in der Regel härter als in Europa. Einige US-Bundesstaaten kennen die Todesstrafe, dann gibt es das Three Strikes Law, man kann Leute zu mehreren hundert Jahren Gefängnis verurteilen usw.

    Nun gibt es auch in der Schweiz Leute, die härtere Strafen für Delinquenten fordern. So z.B. die Initianten der Raserinitiative. Die Raserinitiative sieht vor, dass Autofahrer ins Gefängnis müssen wenn sie zulässige Höchstgeschwindigkeit aus subjektiver Sicht wesentlich überschritten haben. Dies selbst dann, wenn es zu keinem Unfall gekommen ist und niemand geschädigt wurde. Das geht meiner Ansicht nach einfach zu weit. Es zeigt, dass man auch hierzulande immer härtere Strafen will.

    Das will ich aber nicht, da ich denke, dass die geltenden Gesetze mit den gegebenen Strafrahmen ausreichend sind. Der Rückgang bei den Verkehrsunfällen, den Schwerverletzte und den Unfalltoten bei gleichzeitig zunehmendem Verkehrsaufkommen beweist das.

    Die durch die Road Cross Kampagne hysterisierten Leute haben subjektiv die Ansicht, dass es immer mehr Rowdies und Verrückte auf den Strassen gibt. Die Statistik beweist jedoch genau das Gegenteil. Denn wenn es tatsächlich immer mehr Verrückte auf den Strassen gäbe, müsste es mehr Unfälle geben. Tatsächlich gibt es jedoch immer weniger!

  7. Alex
    ich durfte selber erleben wie es ist, wenn einer hinten reinfährt auf der Autobahn weil er trotz stockendem Verkehr gasgeben wollte und abgelenkt war. Da auch ich kurz vor dem wieder rollen auf fast 100km/h war, denke ich er war bei 120km/h. Zum Glück konnte ich reagieren und mein Fahrzeug noch so lenken, dass kein andere beeinträchtigt wurde. Wohl auch, weil die auf der Normalspur auch im Spiegel sahen was kam. Dies will ich nie bei einer noch höheren Geschwindikeit erleben. Daher muss es eine Grenze geben. Und 80km/h darüber auf der Autobahn ist eine grosse Spanne.

  8. Trix, 120 km/h ist auf Schweizer Autobahnen „NOCH“ erlaubt. Im übrigen sind Automobilisten, die nicht konzentriert bzw. abgelenkt Autofahren nicht zwingend Raser. Raser sind Autofahrer, die extrem schnell fahren und nicht Autofahrer, die abgelenkt oder nicht bei der Sache sind.

    Dein Kommentar zeigt wieder wie unseriös die ganze Debatte von Seiten der Befürworter der Raserinitiative geführt wird. Da wird laufend von irgendwelchen abstrusen Einzelfälle berichtet ohne die Fakten anzuschauen. Wenn einer 20 Jahre lang ohne Zwischenfälle auf der Autobahn fuhr und dann einmal ein negatives Ereignis hatte, bleibt ihm dieses negative Ereignis vermutlich sein Lang im Gedächtnis gespeichert. Die 20 Jahre ohne Probleme vergisst er hingegen womöglich wieder, da diese keinen bleibenden Eindruck hinterlassen haben. Sein subjektives Sicherheitsempfinden könnte durch das einmalige Ereignis nachhaltig gestört sein. Das ist so ähnlich wie bei einer Frau, die von einem Mann vergewaltig wird. Dieses Ereignis könnte Auswirkungen darauf haben wie diese Frau künftig auf Männer reagiert bzw. was sie empfindet wenn ihr ein Mann begegnet. Insbesondere dann wenn der Mann dem Täter noch ähnlich sieht. Das ist ein psychologisches Phänomen.

    Wir sollten jedoch einfach einmal auf dem Boden der Tatsachen bleiben und ganz nüchtern die Statistik anschauen. Diese zeigt, dass es immer weniger Unfälle, immer weniger Schwerverletzte und immer weniger Verkehrstote gibt obwohl das Verkehrsaufkommen zunimmt. Schlussfolgerung daraus: Die Verkehrssicherheit nimmt zu und es gibt immer weniger Verrückte auf unseren Strassen. Dies zudem noch beim geltenden Recht und den geltenden Strafen. Eine Verschärfung der Gesetze ist somit nicht nötig.

    Hier nochmals die Zahlen, die ich vor zwei Jahren einmal recherchiert habe. Sie stammen vom Bundesamt für Statistik und der Beratungsstelle für Unfallverhütung:

    Umfallgeschehen im Strassenverkehr
    Im Jahr 1970 Unfälle: 74’709 Schwerverletzte: 18’314 Getötete: 1’694 (100%)
    Im Jahr 2007 Unfälle: 63’245 Schwerverletzte: 5’235 Getötete: 384 (Rückgang: -77.3 %)

    Strassenfahrzeugbestand gemäss Bundesamt für Statistik:
    Im Jahr 1970 Total Motorfahrzeuge: 1’666’143 Personenwagen: 1’383’204 Motorräder: 142’107
    Im Jahr 2007 Total Motorfahrzeuge: 5’186’343 Personenwagen: 3’955’787 Motorräder: 619’166

  9. Gibt es eigentlich ein Gesetz, bei dem eine Gefängnisstraffe ausgesprochen werden kann, ohne das jemand oder etwas in irgendeiner Form zu schaden gekommen ist?

  10. @HS, die Frage kann ich dir nicht beantworten. Wenn die Raserinitiative angenommen werden sollte, gibt es definitiv eines bzw. je nachdem eines mehr. Denn die Raserinitiative will den Artikel 123 (Strafrecht) der Bundesverfassung mit einem Artikel 123c ergänzen. Dieser Artikel 123c soll wie folgt lauten:

    Wer durch vorsätzliche Verletzung elementarer Verkehrsregeln das hohe Risiko eines Unfalls mit Schwerverletzten oder Todesopfern eingeht, namentlich durch besonders krasse Missachtung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit, waghalsiges Überholen oder Teilnahme an einem nicht bewilligten Rennen mit Motorfahrzeugen, wird als Raserin oder Raser mit Freiheitsstrafe von einem bis zu vier Jahren bestraft.

    Quelle

    Die Raserinitiative will Autofahrer mit bis zu vier Jahren Gefängnis bestrafen wenn diese sich wie im zitierten Artikel verhalten. Ein Unfall oder gar ein Personenschaden sind somit für eine Haftstrafe nicht nötig, wenn es nach dem Willen der Initianten der Raserinitiative geht. Ich sag ja, das sind Fundamentalisten, die auf einem Kreuzzug sind und eine Hexenjagd veranstalten.

  11. Alex
    ich weiss sehr wohl was Raser sind. Und das 120 km/h erlaubt sind auch. Doch die Reichen und wer 200 km/h fahren will soll dies auf abgesperrten Strecken tun oder hart bestraft werden. Denn wenn der vor einem Monat so gekommen wäre, wäre ich sicher nicht ausgestiegen. Entweder im Spital oder schlimmeres. Und die Schnellfahrer welche ich erlebe reichen mir. Wer drückt, aufblendet nur weil er schneller als 125 km/h fahren will und sehr wohl sieht, das vor dem Auto das einen behindert andere genausoschnell fahren ist für mich schon schlimm genung. Dann wenn es nicht geht mal rechts versuchen usw. Sorry, aber irgendwo muss ein Riegel rein. Und eben, 80 Km/h über der Höchstgeschwingigkeit ist genung spatzig. Da braucht es doch einiges.

    Ach ja, wieso braucht es immer ein Unfall? Heute bestraft man schon Leute, wenn sie sich so verhalten, dass sie andere gefährden können. Nur ist das mögliche Strafmass einfach zu gering.
    Wenn einer Angst haben muss ev. 4 Jahre in den Knast zu müssen, für mich wäre draussen mit Fussfessel, arbeiten aber sonst eingeschränkt viel effektiver, dann überlegt er es sich vielleicht doch bevor er den Bleifuss einsetzt. Und nur weil es sicherer Fahrzeuge gibt und dadurch weniger Tote, müssen die Verhältnisse nicht besser sein als früher. Heute gibt es auch viel mehr Unterführungen, Ampeln usw. Daher also das Rasen erlauben?

  12. Ich bin gegen den politischen Wahnsinn, der immer härtere Strafen und immer mehr Gesetze fordert um Dinge zu regulieren, die bereits ausreichend reguliert sind.

    Gründe, die gegen die Raserinitiative sprechen:

    1. Sie ist unnötig, da die Schweizer Strassen zu den sichersten auf der Welt gehören.
    2. gibt es immer weniger Unfälle
    3. gibt es immer weniger Schwerverletzte
    4. gibt es immer weniger Verkehrstote
    5. kann man Raser bereits heute mit der geltenden Gesetzgebung aus dem Verkehr ziehen.

  13. Ja das sieht man indem man bei Unfällen mit Todesfolgen die Verursacher mit Bewährung bestraft. Genau wie bei den Ausschaffung greift das Gesetzt eben nicht. Daher muss was her.
    Und wie erwähnt, die weniger Unfälle und weniger Verletzten oder Toten haben kann man nicht einfach so mit früher vergleichen. Die Fahrzeuge sind besser, sicherer und bei der Planung achtet man heute viel mehr darauf, dass nichts passiert. Daher ist jede Person eine zuviel.

  14. Nicht jeder Unfall mit Todesfolge ist ein Verbrechen, machmal ist ein Unfall, wie der Name schon sagt, ein Unfall. Infolgedessen ist es in Ordnung, wenn nicht jeder Unfallverursacher gleich ins Gefängnis muss.

  15. @Trixlikitty
    Tut mir leid, aber bei der Planung gibt es unzählige Mängel welche die Sicherheit im Verkehr in frage stellt, schon viele Leben dadurch vernichtet wurden. Wenn ich nur an die Parkplatzsucher denke welche beim ausspähen nach einem PP beim unsinnigem rumkurven abgelenkt werden. Dazu kommen noch all die Verkehrs und Reklameschilder welche die Sicht blockieren. Aber es ist ja von gewisser Seite gewollt dass der gesammte Privatverkehr Lahm gelegt wird und die Autofahrer welche ja nur aus reiner langeweile zur Arbeit pendeln kriminalisiert werden. Auch haben die Initianten im Kopf dass man den Autofahrer noch mehr ausquetschen kann und meinen dass die welche aufs Land pendeln müssen ja auch im ÖV übernachten könnten.

    Auch geht es den Initianten darum um den Autofahrer einmal mehr als Mörder darzustellen.

  16. @Heinz Mahler, mit einer besseren Verkehrsinfrastruktur kann man die Strassen sicherer machen. Bei sogenannten Todesstrecken und Tunnels, bei denen es immer wieder zu Frontalkollisionen mit dem Gegenverkehr kommt, kann man die Verkehrssicherheit z.B. mit einer Richtungstrennung wesentlich erhöhen. Der schreckliche Unfall auf der Forch-Autobahn, welcher vor ein paar Jahren mehrere Tote gefordert hat, hätte so verhindert werden können.

    Auch erwiesen ist, dass die Sicherheitstechnik bei den Autos hilft die Zahl der Verletzten und der Verkehrstoten zu senken. Ich denke da an Knautschzone, Airbag, Sicherheitsgurt, ABS, Kopfstützen, Seitenaufprallschutz usw.

    Die Zahlen des Bundesamts für Statistik zeigen jedoch auch eindeutig, dass die Zahl der Verkehrsunfälle insgesamt zurückgegangen ist und zwar trotz einer Verkehrszunahme! Damit ist erwiesen, dass wir kein Raserproblem haben, denn sonst würde die Zahl der Verkehrsunfälle sicher nicht zurückgehen!!!

    Hier nochmals die Zahlen:
    Umfallgeschehen im Strassenverkehr:
    Im Jahr 1970 Unfälle: 74’709 Schwerverletzte: 18’314 Getötete: 1’694 (100%)
    Im Jahr 2007 Unfälle: 63’245 Schwerverletzte: 5’235 Getötete: 384 (Rückgang: -77.3 %)

    Strassenfahrzeugbestand gemäss Bundesamt für Statistik:
    Im Jahr 1970 Total Motorfahrzeuge: 1’666’143 Personenwagen: 1’383’204 Motorräder: 142’107
    Im Jahr 2007 Total Motorfahrzeuge: 5’186’343 Personenwagen: 3’955’787 Motorräder: 619’166

    Wir hatten im Jahr 2007 mehr als 12000 Verkehrsunfälle weniger als 1970!!! Das obschon es im Jahr 2007 rund dreimal mehr zugelassene Fahrzeuge hatte als 1970!!!

  17. Sicher war auch die Reduzierung der Km/h obegrenze 140/100 auf 120/80, Erhöhung der Strafen bei Verkehrsdelickten, Sensibilierung der Bevölkeurng, Gurtentragpflicht usw. die Ursache dass Tote im Strassenverker so viel weniger wurden. Ich bin der Meinug dass man heute wegen dem massiven Verkehr gar nicht mehr rasen kann, selbst wenn man wollte und man um 2 Uhr morgens auf einer leeren Autobahn sich überlegt mal Gas zu geben, es weis jeder dass 30km/h über der Limite sehr viel Geld kostet und der Ausweis für eine Zeit weg ist und auch noch den Job kosten könnte. Auch wenn keiner gefährdet wird. Sofern man nicht wieder wegen einer Baustelle im Stau steht oder mit 80km/h beschriftet ist.

    Auch rückt die Polizei heute sofort aus wenn die einen Anruf erhalten und ihnen mitgeteilt wird dass ein paar Idioten mit 100Km/h durch das Dorf fahren.

    Wer sich heute noch etwas erlaubt, hat den Ausweis und viel Geld weg. Die gleichen Delikte die heute begangen werden welche hohe Bussgelder kosten in den 70er von den Delinquenten nur belächelt wenn sie erwischt wurden.

    Bei dieser Initiative geht es den Initianten nur darum wieder einmal mehr den Autofahrer als potenziellen Amokläufer und Umweltverschutzer in Publick zu machen und weitere Auflagen zu generieren, jeder der ein Auto fährt, mal auf die Tube drückt und mal 15km/h zu schnell ist, der soll zukünftig ins Gefängnis kommen.
    Unsere SP-hirni infiszierte Regierung wird sicher dem Volk das Auto fahren muss, noch weitere Eier legen. Nimmt mich wunder was die Autohasser sagen würden wenn sie auf eine Ambulanz angewiesen sind und sie erst Fr.200.- Parkgebühr zu entrichten hätten und eine Verzichtserklärung bei Haftpflichtansprüchen wegen Gefährdung unterschreiben müssten bevor sie behandelt würden.

  18. Bin total für die Raser Initiative! am Samstag, 11.9.2010, ca. 19:15 Uhr, hat mich bei Gisikon ein schwarzes SUV mit Nidwaldner Nummernschild mit mindestens 140 km/h rechts überholt und ist zwischen mir und dem Wohnmobil keine 20 Meter (!) rechts vor mir auf die Überholspur geschwenkt (Horror!). Doch damit nicht genug: Das nächste Fahrzeug auf der Überholspur wurde vom SUV massiv bedrängt und musste sich mit einem abrupten Schwenker auf die rechte Fahrbahn retten. Habe die Nummer des SUVs genommen, und ratet mal, was meine Recherchen zum Halter des Fahrzeuges auf dem Internet ergeben haben; ich sag’s nicht, aber Ihr könnt’s Euch wohl denken. Solchen Typen muss man einfach den Ausweis entziehen, bevor sie mit ihrer unverantwortlichen Fahrweise einen Unfall bauen. Jedes Leben das so gerettet werden kann, ist den Ausweisentzug zig Mal wert!

  19. Ueli, meinen Sie wirklich, dass man mit härteren Strafen Probleme lösen kann? Schauen Sie sich doch einmal die USA an. Dort gibt es in einigen Bundesstaaten die Todesstrafe und auch sonst sind dort die Strafen härter als in der Schweiz. Ist die Kriminalitätsrate deswegen niedriger als in der Schweiz? Antwort: NEIN.

    Zudem, wir haben bereits ausreichende harte Strafen und unsere Strassen gehören zu den sichersten auf der Welt. Schauen Sie sich die Statistik an.

    Umfallgeschehen im Strassenverkehr
    Im Jahr 1970 Unfälle: 74’709 Schwerverletzte: 18’314 Getötete: 1’694 (100%)
    Im Jahr 2007 Unfälle: 63’245 Schwerverletzte: 5’235 Getötete: 384 (Rückgang: -77.3 %)
    Quelle (Seite 10!)

    Strassenfahrzeugbestand gemäss Bundesamt für Statistik:
    Im Jahr 1970 Total Motorfahrzeuge: 1’666’143 Personenwagen: 1’383’204 Motorräder: 142’107
    Im Jahr 2007 Total Motorfahrzeuge: 5’186’343 Personenwagen: 3’955’787 Motorräder: 619’166

    Was bedeuten diese Zahlen? Ganz einfach, das Verkehrsaufkommen hat stark zugenommen, die Unfallzahlen sind jedoch rückläufig und die Anzahl Verkehrstote hat in den letzten Jahren MARKANT abgenommen.

  20. Ich finde es äusserst interessant, dass hier beinahe nur über zu hohe Autobahntempi oder die Kriminalisierung des Normal-Fahrers diskutiert wird; ich kenne keinen Normal-Fahrer, der mit 200 auf der Autobahn rast und vor allem keinen, der mit 100 Sachen durch ein Dorf brettern würde… (was ja eigentlich das wirklich Gefährliche ist)

    Manche mögen die Initiative für nicht ausgereift halten (wie ich auch), doch wenn einer mit 100km/h innerorts erwischt wird, gefährdet er eindeutig das Leben anderer Verkehrsteilnehmer. Da gilt es nichts zu diskutieren.
    Und wenn dieser Jemand „Reue“ zeigt, eine milde Strafe kriegt und ein paar Tage nach Absolvierung der Strafe wieder „rückfällig“ wird, dann finde ich, gehört nicht nur sein Wagen verkauft, sondern auch sein Billet auf Lebenszeit, unwiderruflich, entzogen. Und falls auch dies nicht hilft, müsste man noch drakonischere Strafmasse finden (als die 4 Jahre Gefängnis). So ein Mensch darf ganz einfach nicht ein Auto lenken. Punkt.

    Ob ein solches Strafmass eine effektive oder halt nicht effektive Massnahme zur Senkung der Anzahl Verkehrstoten ist, spielt eigentlich gar keine Rolle. Denn jedes Menschenleben, das man dadurch schützen könnte, sei es halt auch „nur“ eines in der Statistik, wäre ein erhaltenes Leben.

    PS: Ich pendle beinahe jeden zweiten Tag über eine Streke von 75km mit dem Auto, und über’s Wochenende mache ich gerne Ausflüge in meinem Sportwagen. Ich bin kein Grüner, kein Roter, kein Rechter, sondern ganz einfach ein Mensch, der zu Vernunft und Empathie befähigt ist. Ich halte mich an die Verkehrsregeln, und bewege mich frei in den uns vom Gesetz gestellten Grenzen.

  21. Rica F., Sie sind ein Opfer der Medien geworden.

    Haben Sie realisiert, dass die Schweizer Strassen in den letzten 40 Jahren um einiges sicherer geworden sind? In den 1970er Jahren gab es auf Schweizer Strassen noch bis zu 1600 Todesopfer pro Jahr. Inzwischen sind es zwischen 370 und 400 jährlich. Wobei man noch berücksichtigen muss, dass das Verkehrsaufkommen seit 1970 erheblich zugenommen hat.

    Man sollte nicht wegen jedem Einzelfall gleich eine Verschärfung des Strafrechts anstreben. Vielmehr sollte man den Blick fürs Ganze beibhalten und das Augenmass und den gesunden Menschenverstand nicht verlieren. Die heutige Rechtsprechung ist völlig ausreichend. Bereits heute werden Leute, die sich auf der Strasse rücksichtslos verhalten aus dem Verkehr gezogen. Die Urteile gegen die Raser von Schönenwerd sind aktuelle Beispiele dafür. Weitere Gesetzesverschärfungen braucht es nicht.

    Der Glaube mit harten Strafen Probleme lösen zu können ist ein Irrglaube. Die meist jugendlichen Täter sind sich ihrer Handlungen bzw. den daraus resultierenden Konsequenzen meist nicht bewusst, wenn sie ein Vergehen begehen. Oft sind neben dem jugendlichen Leichtsinn noch Alkohol oder Drogen im Spiel. Schauen Sie doch einmal nach Amerika, dort sind die Gefängnisse dank der harten Strafen mittlerweile zum Bersten voll. Das Land ist trotzdem nicht sicherer als die Schweiz. Grund? Weil man mit Repression alleine, Probleme nicht lösen kann.

    Lassen Sie sich doch bitte nicht derart von den Massenmedien und von RoadCross manipulieren. Schauen Sie doch ab und zu einmal die nüchternen Zahlen des Bundesamts für Statistik an und zählen sie dabei auf zehn ehe Sie sich wieder Ihren Bauchgefühlen hingeben.

  22. Dass die Strassen über die letzten 40 Jahre sicherer geworden sind, realisiere ich sehr wohl (was mir auch ohne den Auszügen aus der Statistik bekannt wäre; und übrigens habe ich mir die Zeit genommen, Ihre vorangehenden Beiträge zu lesen), doch das Ziel sollte ja sein, sie noch sicherer zu machen.
    Klar, dass da mit einer getroffenen Massnahme nicht gleich 100 Tote weniger pro Jahr erreicht werden können; aber wir sprechen hier, OHNE emotionalen Bias, über Menschenleben. Und auch nur 1 Leben, welches durch einen fahrunfähigen Raser gerettet werden kann, ist ein erhaltenes Leben. Man kann sich natürlich noch die Frage stellen, ob sich der ganze finanzielle Aufwand lohnt, um eben 1 solches Leben zu erhalten, aber dafür müsste man sich über den Wert eines Menschenlebens einigen, was ich mir nicht anmasse.
    Ich spreche hier nicht blind für RoadCross, noch möchte ich gedankenlos ins gleiche Horn posaunen wie die Massenmedien, da ich mir serwohl eine eigene Meinung geblidet habe (unabhängig vom Zustand meines Abdomens, versteht sich).

    Doch das Problem stellt sich ja, wie man mit uneinsichtigen Fahrern umgehen soll. Wenn jemand wegen seinem Unvermögen, die Situation richtig einschätzen und die Gesetze befolgen zu können beim Rasen erwischt wird, seine Strafe, Therapie, etc. verbüsst und danach dann ein „geläuterter“ Mensch ist, ist daran nichts auszusetzen. Ich vertrete durchaus die Meinung, dass Strafen einen edukativen Zweck erfüllen müssen, und nicht dazu da sind, der Öffentlichkeit Genugtuung zu verschaffen oder den Angehörigen Trost zu spenden.

    Doch was macht man nun mit jemandem, der nicht „erziehbar“ ist und trotz der heutigen Massnahmen weiter das Leben anderer aufs Spiel setzt?

    Wie bereits gesagt, halte ich die Initiative nicht für die Lösung dieses Problems, schliesse mich aber ihrer Stossrichtung an; wenn jemand mit 100km/h durch ein Dorf rast, gehört er hart bestraft. (Kleines, numerisches, Gedankenspiel: Reaktions- und Bremswege für 50 und 100km/h berechnen)

  23. Rica F., meine Stossrichtung lautet, dass das geltende Gesetz ausreicht und es keine weiteren Strafverschärfungen mehr braucht. Von harter Bestrafung von Leuten, die mit 100 durchs Dorf fahren halte ich nichts. Haben Sie diesen Artikel schon gelesen? Ich teile die Auffassung von David Gibor.

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