Nacktscanner

Von Alexander Müller veröffentlicht am 12. Januar 2010 | 3.008 mal gesehen

Weil der in Detroit geschnappte junge Terrorist Umar Farouk Abdulmutallab Sprengstoff in seiner Unterhose versteckt hatte, wollen Sicherheitspolitiker an unseren Flughäfen sogenannte „Nacktscanner“ einsetzen. Doch wie sinnvoll ist der Einsatz dieser Geräte?

Mit Sicherheit verletzt man damit die Intimsphäre von Fluggästen. Schliesslich sieht man mit diesen Geräten Menschen unter die Kleider um so nach am Körper getragenen Waffen und Sprengstoff zu suchen. Terroranschläge kann man mit Nacktscannern jedoch genausowenig verhindern wie mit der Regelung, dass man Flüssigkeiten nur noch in Fläschchen mit 100 Mililitern Fassungsvermögen mit an Bord nehmen darf.

Es gibt mehrere Möglichkeiten Sprengstoff und Waffen im Gepäck so zu verstecken, dass sie bei Routinekontrollen kaum entdeckt werden. Die Sicherheitskräfte können aufgrund der hohen Anzahl von Reisenden keine umfassenden Sicherheitskontrollen durchführen.

Ein Terrorist kann ausserdem auch nach der Kontrolle in den Duty Free Shops waffenfähiges Material besorgen. Beispielsweise kann er sich mit hochprozentigem Alkohol und ein paar Tüchern sowie einem Feuerzeug eindecken. Daraus lässt sich dann eine Art Molotow-Cocktail zusammenbauen. An Bord muss man diesen mit brennbarer Flüssigkeit gefüllten Brandkörper dann nur noch an der richtigen Stelle einsetzen und schon gelingt der Anschlag.

Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht. Leute, die bereit sind unter Einsatz ihres eigenen Lebens anderen Menschen zu schaden, können nur schwer von ihrem Vorhaben abgehalten werden. Der Fall Detroit hat gezeigt, dass die Fluggäste sich unter Umständen auf sich selber Verlassen müssen. Eine abgeschlossene Cockpit-Türe sowie Sicherheitskräfte an Bord von Flugzeugen können ebenfalls zu mehr Sicherheit beitragen. Aber natürlich hilft auch das nichts, wenn ein Flugzeug beim Start oder der Landung von einer Luftabwehr-Rakete getroffen wird. Dagegen können allerdings auch Personen und Gepäckkontrollen nichts ausrichten.

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3 Gedanken zu „Nacktscanner“

  1. „Mit Sicherheit verletzt man damit die Intimsphäre von Fluggästen“ – deshalb werden die Dinger jetzt ja auch „Körperscanner“ genannt. Klingt weniger schlimm. Ich vermute, es dauert keine vier Wochen mehr, bis der Begriff „Nacktscanner“ auch von den Medien nicht mehr verwendet wird. Man muss die Leute eben weichklopfen.

    Und wir freuen uns schon jetzt auf weitere Sicherheitsmaßnahmen, die kommen, sobald der erste Terrorist mit Sprengstoff im After erwischt worden ist.

  2. Ich frage mich wieso die bisher noch nicht dazu über gegangen sind landende oder startende Flugzeuge mit Luftabwehrraketen abzuschiessen. Ist doch letztlich viel einfacher und man hat erst noch eine Chance zu überleben. Möglicherweise hängt das damit zusammen, dass man so kein Märtyrer werden kann und somit auf seine Jungfrauen im Himmel verzichten muss.

    PS: Mir sind nur ein solcher Abschuss aus dem Irak bekannt und ähnliche Abschüsse aus Kriegsgebieten wie Afghanistan bekannt. Im Irak haben sie auf diese Art ein grosses Transportflugzeug abgeschossen. Stellt euch mal vor was geschieht wenn die auf diese Art einen A380 mit über 500 Passagieren an Bord herunterholen würden! Sowas würde Lockerbie vom Ausmass des Schreckens übertreffen. In Lockerbie holten Libyer, vermutlich im Auftrag von Gaddafi, einen Jumbo-Jet vom Himmel.

  3. hallo

    irgendwie weiß man schon langsam nicht mehr was man noch sagen soll. es kommen immer mehr sicherheitssysteme auf einen zu aber selbst die sind noch sehr schwammig. anstatt das man die schon herrschenden sicherheitsumstände verbessert, denn da gibt es noch reichlich lücken, bekommen wir immer wieder neue methoden vorgesetzt. ich finde nicht das die nacktscanner irgendwas verbessern werden. ich glaube sogar das wir dardurch an den flughäfen mehr probleme und wartezeiten bekommen werden als vorher. Was wird vorallem mit mehrfliegern, wie sehen die gesundsheitlichen konsequenzen aus, wer bezahlt die nacktscanner?

    gruss

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