Kampf gegen Spekulanten ist verlogen

Von Alexander Müller veröffentlicht am 17. Mai 2010 | 2.763 mal gesehen

FinanzjudentumEU-Politiker, allen voran die Deutschen, haben im Kampf für den Erhalt der Eurozone einen Sündenbock gefunden. Die ach so bösen Spekulanten. Einst kämpften deutsche Politiker gegen ein eingebildetes „internationales Finanzjudentum“ und nun kämpfen sie gegen böse Spekulanten. In beiden Fällen ging bzw. geht es nur darum von der eigentlichen Ursache der jeweiligen Krise abzulenken.

Die Eurokrise ist auf politisches Versagen zurückzuführen. Es waren führende Politiker, welche die Konvergenzkriterien für Mitgliedstaaten der Eurozone aufgeweicht haben. Damit haben sie zugelassen, dass überschuldete Staaten wie Griechenland in die Eurozone aufgenommen wurden und dass sich zahlreiche Mitgliedstaaten hoch verschuldeten. Das ist die Ursache der Eurokrise und nicht die Spekulanten. Spekulanten sind wie Wölfe oder Raubkatzen. Sie stürzen sich auf kranke oder alte Tiere. Die Gesunden verschonen sie. Es gäbe keine Eurokrise wenn die Politiker, welche jetzt mit dem Finger auf die Spekulanten zeigen, nicht versagt hätten.

Die Politiker haben es in der Hand. Es liegt an ihnen die Finanzmärkte davon zu überzeugen, dass die hoch verschuldeten Bankrottstaaten der Eurozone die angehäuften Schulden jemals wieder zurückzahlen können. Anstatt gegen Spekulanten zu kämpfen sollten sie das Vertrauen in die Zahlungsfähigkeit ihrer maroden Staaten wieder herstellen. Erforderliche Massnahmen: Drastische Budgetkürzungen, Erhöhung des Rentenalters, Kürzung der Sozialhilfe, Bürokratieabbau, Privatisierung von Staatsbetrieben, weniger Staat, mehr Standortwettbewerb um Arbeitgeber und zusätzliche Steuerzahler zu gewinnen.

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