Die Schweiz öffnet die Schleusen

Von Alexander Müller veröffentlicht am 8. Februar 2009 | 3.233 mal gesehen

PersonenfreizügigkeitWährend überall in Europa über eine restriktivere Einwanderungspolitik nachgedacht wird, hat das Schweizer Stimmvolk heute bei einer hohen Stimmbeteiligung von über 50% die Weiterführung sowie die Ausdehnung der Personenfreizügigkeit auf Bulgarien und Rumänien beschlossen.

Welche Folgen dieser Volksentscheid für die Zukunft unseres Landes hat, wird sich spätestens nach 2014, wenn die Kontingente für einreisewillige EU-Bürger wegfallen, zeigen.

Wir öffnen die Schleusen, unsere Nachbarländer betreiben eine zunehmend restriktivere Ausländerpolitik:

Britische Jobs, für britische Arbeiter:
Großbritannien ist bisher eines der offensten Länder Europas, London ein Paradies für Einwanderer. Doch in der Rezession denkt die Regierung Brown über schärfere Einwanderungsregeln nach. Quelle

Italien will EU-Bürger ausweisen:
Die Regierung Prodi macht nach einem Überfall in der Nähe von Rom ernst: Mehrere tausend EU-Bürger sollen aus Italien ausgewiesen werden. Quelle

Deutschland plant drastische Verschärfung des Ausländerrechts:
Die Bundesregierung will offenbar das Ausländerrecht spürbar verschärfen. Zuwanderer sollen künftig ausgewiesen werden können, wenn sie sich „integrationsfeindlich“ verhalten, heißt es in einem Zeitungsbericht.

Österreich: Neues Fremdenrecht trifft auch EU-Bürger!
Deutsche Mutter muss Niederlassung für Baby beantragen: „Fühle mich diskriminiert“
Die Härten des neuen Aufenthaltsgesetzes für ausländische Familien und ihre Kinder wurden in den vergangenen Monaten des öfteren aufgezeigt. Doch auch Mütter aus EU-Staaten sind betroffen. Eine Deutsche, die sich mit wochenlangen Behördenwegen konfrontiert sieht, wandte sich ans SF: „Ich fühle mich diskriminiert“. Quelle

Liechtenstein verschärft Ausländergesetz:
Mit Jahresbeginn tritt im Fürstentum Liechtenstein ein neues Ausländergesetz in Kraft. Demnach müssen Migranten, die nicht aus der Schweiz oder der EU stammen, bereits vor der Zuwanderung Deutsch-Grundkenntnisse vorweisen. Zusätzlich muss eine Integrationsvereinbarung unterzeichnet werden. Wer sich nicht daran hält, kann in Zukunft die Aufenthaltsbewilligung verlieren. Quelle

Frankreich: Paris verschärft Einwanderungsgesetz!
Nach einer zwei Wochen langen Debatte hat der französische Senat in der Nacht zum Samstag in erster Lesung das umstrittene Gesetz zur Verschärfung des Einwanderungsrechts verabschiedet. 196 Senatoren stimmten für das Gesetzespaket, 127 lehnten es ab. Die Gegenstimmen kamen von den Sozialisten, den Kommunisten und der radikalen Linken. Quelle

Die Zukunftsaussichten unseres Landes sind nach diesem Volksentscheid düsterer geworden. Bereits jetzt haben wir in der Schweiz eine hohe Ausländerarbeitslosigkeit, wie die jüngst veröffentlichten Arbeitslosenzahlen eindrücklich zeigen. Im Januar waren 46.1% der registrierten Arbeitslosen Ausländer. Wenn man diese in Relation zum 2007 erhobenen Ausländeranteil von 21.1% setzt, wird einem das Ausmass der Problematik ersichtlich. Eine zunnehmende Belastung unserer Sozialwerke durch ausländische Arbeitslose ist absehbar.

Die Zukunft wird zeigen ob das Volk heute klug entschieden hat. Wir werden es sehen.

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2 Gedanken zu „Die Schweiz öffnet die Schleusen“

  1. Das isch doch ä hurä souerei sit dr Blocher nüm da isch!! Di hurä grünä u Sp regä mi so was vo uf ,,o mir müssä me usländer ha“ blabla bla di wüssä gar nid was sie da sägä….einisch wärdä sies gseh aber leider muesch dr Mönsch zersch uf Nasä flügä bevor dasesers Begriffä het…omu di meischtä

  2. Die Schweiz könnte dank den hohen Löhnen und dem hohen Lebensstandard problemlos qualifizierte Arbeitskräfte aus der ganzen Welt rekrutieren.

    Es stellt sich die Frage weshalb sie ein Personenfreizügigkeitsabkommen mit der EU braucht, welches es EU-Bürgern ermöglicht in der Schweiz nach Arbeit zu suchen.

    Wir sollten darauf achten, dass nur qualifizierte ausländische Arbeitskräfte ins Land kommen. Zustände wie in den Banlieus französischer Grossstädte und in Quartieren deutscher Grossstädte sollten zum Wohle aller Beteiligter vermieden werden.

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