Bischof vom Limburg beim Bischof von Rom

Von Alexander Müller veröffentlicht am 13. Oktober 2013 | 2.430 mal gesehen

Der aufgrund ausser Kontrolle geratener Baukosten für seine Bischofsresidenz in Kritik geratene Bischof von Limburg ist nach Rom gereist.

Limburg

Der Bischof von Rom müsste eigentlich Verständnis für seinen ihm untergebenen Kollegen aus Limburg haben. Zwar mag der Bischofssitz von Limburg für deutsche Verhältnisse pompös und etwas zu prunkvoll sein, doch im Vergleich zum Bischofssitz von Rom ist er immer noch bescheiden.

Vatikan: Sitz des Bischofs von Rom
Vatikan: Sitz des Bischofs von Rom

Der Papst ist das Oberhaupt der katholischen Kirche und zugleich Bischof von Rom!

Bereits die Finanzierung für den Bau des Vatikans und anderer Kirchenpaläste spaltete die katholische Kirche und führte zur Reformationsbewegung von Martin Luther. Reformierte Kirchen sind im Vergleich zu katholischen Kirchen schlicht und bescheiden. Der Reformation lag eine Rückbesinnung zu den Ursprüngen des Christentums zugrunde. Die Protestanten sehen in den Evangelien die Grundlage ihres Glaubens. Daher wird die protestantische Kirche auch evangelische Kirche genannt. In der evangelischen Kirche wurde ein Grossteil der traditionellen Kirchenstrukturen, wie sie in der katholischen Kirche vorhanden sind, abgeschafft. Das Alte Testament gehört übrigens nicht zu den Evangelien! Die Evangelien gehören zum Neuen Testament und sind die Verkündung des Lebens und der Lehre von Jesus Christus. Einfach damit ihr das wisst. Viele wissen das ja heute nicht mehr.

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5 Gedanken zu „Bischof vom Limburg beim Bischof von Rom“

  1. GEstern Abend wurde im ARD bei Günther Jauch die finanzielle Frage dieser Sache sowie die Firnanzierung der katholischen Kirchen in Deutschland überhaupt beleuchtet.

    Da hat ein Bischof die ‚bischöfliche Schatulle‘, aus der er Einnahmen schöpfen kann. Das sind Gelder aus kircheneigenen Firmen, Spitälern usw. Einen Überblick darüber? Der fehlt.

    Und dann hat man noch die Kirchensteuer dazu.

    In Limburg wurden angeblich 2.5 mio. EURO aus Ki.-Steuern und der Rest aus der ‚Schatulle des Bischofs‘ genommen.

    Diese Schatullen sind ein Relikt aus früheren Zeiten, bis ins Mittelalter.

    Ich muss mich aber nunmehr wirklich fragen, ob z. B. die katholischen Kirche überhaupt Kirchensteuern braucht, wenn es denen doch so gut geht.

    Das Ganze nimmt langsam ungeheuerliche GIGA Züge der Masslosigkeit an. Wenn soetwas nur in einem einzigen Bischofsbereich möglich ist, darf man gespannt sein, wie ‚arm‘ die Kathos wirklich sind. Ob sie es überhaupt wissen??

  2. Die Kirchensteuern von Juristischen Personen wollen sie für ihre karitativen Tätigkeiten. Das heisst die Kirche will mit Geld von Dritten Leid bekämpfen. Es wäre sinnvoll, sie würde das mit dem eigenen Geld tun.

    Besonders stossend ist, dass die Kirchen im Kanton Zürich für karitative Zwecke Gelder verwenden, die vom Staat zwangsweise bei juristischen Personen eingezogen wurden.

  3. Herr Müller, ich bin mit Ihnen einverstanden, aber das wirft die Frage auf, was denn ‚das eigene Geld‘ der Kirchen ist. Wenn z. B. die katholische KI allein in Deutschlan so ca. 80 Spitäler ‚führt‘.

    Grundsätzlich muss da nämlich die Frage nach dem Gedquellen gestellt werden. Gestern wurde im D TV berichtet, dass jährlich einfach ca.EURO 0.5 mia. an die Staats-Kirchen seitens des D Staates geschüttet werden. Wie das in der Schwiez liegt, weiss ich nicht.

    Aber das ganze ist derzeit für mich mehr als intransparent. Wer kann sich schon auf bis zu mittelalterlichen Pründen berufen. Das geht langsam zu weit!

  4. Ein säkularer Staat soll sich bei der Finanzierung der Kirchen heraushalten. Entweder haben wir die Glaubens- und Gewissensfreiheit oder wir haben sie nicht. Sogenannte Landeskirchen passen nicht ins Konzept eines liberalen und säkularen Rechtsstaats. Dasselbe gilt für Zwangskirchensteuern, die vom Staat eingetrieben werden.

  5. ‚Entweder haben wir die Glaubens- und Gewissensfreiheit oder wir haben sie nicht‘

    Gute Frage, wenn diese sog. Glaubensfreiheit durch mitelalterliche Rechtspfründe sanktioniert und mit laufenden Steuergeldmitteln zusubventioniert wird, dennoch die Krichen immer leerer werden, muss man sich Frage nach Inhalt versus Tünche, Hülle und oft zurechtgedrehten sog. Theologien stellen. Und diese Zurechtdrehung wird von sehr gut ‚Ausgebildeten‘ in besten Positionen in Staat, Wirtschaft usw. ‚betrieben‘.

    NUr nebenbei: unser heutiges Akademikertum benutzt elitäres Kastendenken mehr und mehr auch in ähnlicher Weisen als ‚Unantastbar‘. Das ist also m. E. in umfassender Weise ein pseudotheologisches ‚System‘, dass als Ersatz hier Platz genommen hat und damit offenbar nicht schlecht lebt.

    Die Sache in Limburg ist ein ungeplanter Fehltritt.Selbst wenn der Papst diesen selbstverliebt erscheindene Amsträger in die Wüste schickt, sind die dahinter liegenden Strukturen alles andere als transparent. Und sehr viel anders ist es in der Schweiz wohl auch nicht.

    Man könnte zur Tagesordnung übergehen und sagen, ‚die Tradition‘ will es so, also ist es gottgefällig. Ich sehe hier aber Schritt für Schritt etwas entstehen, was zu einem neuen ‚Protestantismus‘, aber in ganz anderer Form als das – noch – vorstellbar ist.

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